Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt predigt am Sonntag im Zentrum für plattdeutsche Sprache in Kirch Stück

Die Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Die Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© S. Hübner/Nordkirche

04. Mai 2023

„Bühne frei für klare Sprache und großes Engagement aus dem christlichen Glauben“. Landesbischöfin würdigt Arbeit des Fördervereins und der Kirchengemeinde St. Georg in Kirch Stück.

Die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt predigt am Sonntag, dem 07. Mai 2023 um 10.00 Uhr in einem festlichen Gottesdienst mit plattdeutschen Liedern und Texten in St. Georg zu Kirch Stück. Die vor über 845 Jahren erbaute backsteingotische Kirche an der B 106 zwischen Wismar und Schwerin ist heute Zentrum für plattdeutsche Sprache in der Region Schwerin, Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim. Gefeiert wird der Gottesdienst am Sonntag Kantate, der in besonderer Weise der Kirchenmusik gewidmet ist, unter dem Motto „Du meine Seele singe“. Dieses Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch wird der kulturellen Nutzung der Kirche entsprechend auf Plattdeutsch gesungen.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt würdigt die Kreativität, das Durchhaltevermögen und die Idee des Fördervereins, durch die Förderung der plattdeutschen Sprache zugleich die Nutzung der Kirche in Kirch Stück mit neuem Leben zu füllen: „Förderverein und Kirchengemeinde haben die Kirche St. Georg mit neuem Leben erfüllt mit dem Schwerpunkt auf eine genuin evangelische Idee: die Lebendigkeit der Sprache. Martin Luthers Bibelübersetzung in die Alltagssprache der Menschen seiner Zeit hat damals vielen einen neuen Zugang eröffnet zu Gottes Wort. Das gelingt dem Zentrum für plattdeutsche Sprache durch Gottesdienste und ein vielfältiges Kulturprogramm in plattdeutscher Sprache auch heute. Wunderbar, dass die Klarheit und Unmittelbarkeit des Plattdeutschen auf diese Weise auch in der Kirche weiterhin ihre Wirkung entfalten können.“

In Kirch Stück wurde das Ensemble aus Kirche und Pastorat während des Dreißigjährigen Krieges zerstört, die Kirche aber erhalten und 2021 vollständig saniert. Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: „Licht und Heiterkeit bei schönen Festen des Lebens, Orientierung in unübersichtlichen Zeiten, Trost in Zeiten der Trauer und Geduld, um auch große Aufgaben zu bewältigen - das alles schenkt der Christliche Glaube. Der Förderverein St. Georg in Kirch Stück macht das mit seinem Engagement eindrucksvoll erfahrbar.“

2011 hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde (heute Alt Meteln-Cramon-Groß Trebbow) entschieden, der plattdeutschen Sprache an diesem Ort einen besonderen Schwerpunkt zu geben. Seitdem organisiert der 2012 gegründete Förderverein regelmäßig plattdeutsche Gottesdienste, Musik-, Bildungs- und Kulturveranstaltungen wie das Stegreifprogramm „Bühne frei“, die der Kirchengemeinde bei der Einwerbung von Spenden- und Stiftungsmitteln zur Restaurierung der Kirche halfen.

So konnten im Laufe des letzten Jahrzehnts das Dach, der Glockenstuhl, die Außenmauern sowie die kostbare Innenausstattung des Gotteshauses wie Altar, Orgel und das farbenprächtige Sankt Georg-Fenster restauriert werden. Ebenso gelang der architektonisch behutsame Umbau des Turmraums zu einem Gemeinde- und des Kirchenschiffs zu einem öffentlichen Veranstaltungsraum. Aktuell werden ein Parkfriedhof und ein Kolumbarium angelegt.

„Bühne frei für klare Sprache und großes Engagement aus dem christlichen Glauben“ - mit diesen Worten dankte die Landesbischöfin Förderverein und Kirchengemeinde für ihre kontinuierliche Arbeit und ermutigte zu weiterer aktiver Gestaltung der Arbeit im dortigen Zentrum für plattdeutsche Sprache.

Der Gottesdienst beginnt am 07. Mai um 10:00 Uhr, das Kulturprogramm „Bühne frei“ um 14:00 Uhr.

Informationen zur Kirche: Plattdeutsches Zentrum (kirche-mv.de)

Die Gründung der Kirche St. Georg fällt in die Zeit der Gründung des Schweriner Doms (13. Jh.). Das Dorf Kirch Stück liegt an der B 106 zwischen Wismar und Schwerin. Es wird bereits im Jahre 1178 erwähnt und gilt somit als eine der ältesten Siedlungen in der Umgebung von Schwerin. Ebenfalls im Jahre 1178 und somit für die Zeit von Bischof Berno, des ersten Bischofs in Mecklenburg, ist für Kirch Stück ein Pastor namens Bernardus de Stuke bezeugt. Für das Jahr 1217 findet sich der Hinweis, dass die Kirche „St. Georg in besonderen Ehren gehalten“ worden sei.

2011 entschied die Kirchengemeinde, der plattdeutschen Sprache an diesem Ort einen besonderen Schwerpunkt zu geben und förderte plattdeutsche Gottesdienste. Der 2012 gegründete Förderverein, der die Kirchengemeinde bei der Einwerbung von Spenden- und Stiftungsmitteln zur Restaurierung der Kirche unterstützt, nahm diesen Gedanken auf und organisiert seitdem auch viele plattdeutsche Kulturveranstaltungen. 2012 begann die umfassende Sanierung der Kirche, die auch Kulturveranstaltungen in der Kirche ermöglicht hat. Aktuelles Bauprojekt ist die Restaurierung der Kapelle am Chor und deren Ausbau zu einer Werkstatt für die Jugendarbeit der Kirchengemeinde. Mit der Restaurierung soll in diesem Jahr mit einem ersten Bauabschnitt (50.000 €) begonnen werden.

Das Plattdeutsche kirchliche Zentrum Kirch Stück hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Treffpunkt kulturinteressierter Bürgerinnen und Bürger rund um die Landeshauptstadt Schwerin und in den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim entwickelt. 2018 haben der Förderverein und die Kirchengemeinde die Erweiterung der Aufgaben des Plattdeutschen kirchlichen Zentrums Kirch Stück beschlossen. Im Internet unter www.kirche-mv.de/plattdeutsch wird ein Service-Tool aufgebaut, der kirchlichen Mitarbeitern Zugang zu plattdeutschen Kirchenliedern, Predigtexten etc. gibt, die diese sich zur Gestaltung ihrer Gottesdienste herunterladen können.

Datum
04.05.2023
Quelle
Kommunikationswerk der Nordkirche
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