Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ruft Landtag zu Verantwortung für Mut und Menschenwürde auf
09. Dezember 2025
In ihrer Adventsandacht im Schweriner Landtag am Mittwoch (10. Dezember 2025) ruft Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zu politischer Verantwortung, Schutz der Menschenrechte und mutigem Zusammenhalt auf. Advent sei ein Auftrag, „Liebe und Frieden wachsen zu lassen“, gerade angesichts von Krisen, Krieg und gesellschaftlicher Spaltung.
In ihrer Adventsandacht vor der Sitzung des Landtages Mecklenburg-Vorpommerns am Mittwoch (10. Dezember 2025) stellt die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, eindrücklich den Zusammenhang zwischen der Zeit des Advents und dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember heraus. Advent sei nicht nur eine Zeit persönlicher Hoffnungen und familiärer Wünsche, sondern auch eine Einladung, Frieden und Barmherzigkeit in konkreter gesellschaftlicher Verantwortung wahrzunehmen – im Geiste der Menschenrechte und der unantastbaren Menschenwürde. „Advent erinnert uns auch an die großen, gemeinsamen Hoffnungen: Hoffentlich ist bald Frieden – in der Ukraine, im Nahen Osten. Hoffentlich gelingt es uns, als Gesellschaft zusammenzustehen, wenn Populismus und Hass lauter werden“, so die Landesbischöfin.
Advent neu gedacht: Hoffnung für alle
Mit Blick auf die adventliche Hoffnung auf Frieden, Gemeinschaft und Versöhnung erinnert sie daran, dass christlicher Glaube nicht beim persönlichen Wohlstand stehenbleibe. Vielmehr richte sich der adventliche Blick auf das, was Menschen weltweit beunruhigt – und zugleich auf das, was möglich ist: Versöhnung, Solidarität und Schutz der Schwachen.
Menschenrechte als Auftrag an Politik und Gesellschaft
Mit Blick auf den Tag der Menschenrechte betont Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Würde jedes einzelnen Menschen dürfe bei allen politischen Entscheidungen nicht verhandelbar sein. Politische Verantwortung bedeute, Entscheidungen an diesem Kompass auszurichten: Minderheiten schützen, soziale Gerechtigkeit stärken, Gewalt und Intoleranz zurückweisen. „Advent und Menschenrechte – das gehört zusammen“, sagt die Landesbischöfin. Die Menschwerdung Gottes erinnere an den Anspruch an jede Politik: „Das klare Eintreten des Christuskindes für Liebe und Barmherzigkeit ist zugleich der Protest Gottes gegen jede Form menschlicher Entwürdigung – und damit gegen Hass, Gewalt sowie das alleinige und alles bestimmende Recht des Stärkeren“, so die leitende Geistliche der Nordkirche.
Advent als Aufbruch und Neubeginn
Mit dem Bild der Geburt des Christuskindes verbindet die Landesbischöfin die Hoffnung auf einen Neuanfang. So wie jedes Kind Leben und Hoffnung ins Werk setze, sei auch die christliche Botschaft ein Hoffnungszeichen für Frieden statt Gewalt, Barmherzigkeit statt Zynismus und Gemeinschaft statt Spaltung. Advent biete die Chance zu einem Umdenken – in Politik, Gesellschaft und im eigenen Alltag. Dabei gelte es, sich von Sorge und Angst nicht bestimmen zu lassen.
Ein Aufruf an Politik und Zivilgesellschaft
Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnere daran, Verantwortung zu übernehmen – im Kleinen wie im Großen. Diese Aufgabe gelte nicht nur am 10. Dezember, sondern an jedem Tag. Gerade in unsicheren Zeiten brauche es Mut und Entschlossenheit, Menschenrechte zu schützen und aktiv für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit als Grundwerten demokratischer Gesellschaften einzustehen. „Advent heißt: Liebe wachsen lassen. Frieden suchen. Barmherzig handeln. Versöhnung wagen – im Landtag, im Alltag, in unserer ganzen Land, in der Welt. Als Menschen unter Mitmenschen, die sich hier wie weltweit nach Barmherzigkeit sehnen wie nach dem täglichen Brot“, so Kristina Kühnbaum-Schmidt.
