Vortrag beim Welterbe Schwerin Förderverein e.V.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht über die Bedeutung des Doms als Bischofssitz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht über die Bedeutung des Doms als Bischofssitz.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht über die Bedeutung des Doms als Bischofssitz.© Theresa Lange

05. August 2025 von Dieter Schulz

Am 7. August 2025 spricht Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in der Thomaskapelle des Schweriner Doms über die Geschichte und Bedeutung des Bischofssitzes. Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Stammtische“ des Welterbe Schwerin Fördervereins e.V.

Schwerin (dds). Der Schweriner Dom als Ort kirchlicher Geschichte, geistlicher Erneuerung und des kulturellen Gedächtnisses sowie gegenwärtiger kirchlicher Relevanz steht im Mittelpunkt eines Vortrags, den die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, am 7. August 2025 um 18 Uhr in der Thomaskapelle des Schweriner Doms hält. Eingeladen hat der Welterbe Schwerin Förderverein e.V.

Die wechselvolle Geschichte des Doms

In ihrem Vortrag wird Kristina Kühnbaum-Schmidt sowohl die geistliche Bedeutung als auch die historische Prägung des Domes beleuchten, der eine ihrer Predigtstätten als Landesbischöfin ist. Sie beleuchtet den Wechsel vom romanischen zum gotischen Baustil, erläutert u.a. welche Rollen Heinrich der Löwe, sowie die Reformation in der wechselvollen Geschichte des Domes spielten. Auch auf eine Heilig-Blut-Reliquie und König Ludwig IX. von Frankreich wird sie eingehen. Die leitende Geistliche der Nordkirche wird dabei ein schwieriges Kapitel der Domgeschichte nicht verschweigen: „Den Konflikt zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche, der Kirchenkampf genannt wird, gab es auch am Schweriner Dom. Dabei ging es im Wesentlichen darum, welchem Rang Volkstum und Gehorsam gegen den Führer im Vergleich zum kirchlichen Bekenntniszukommen sollte.“

Friedensgebete und Aufbruch 1989

Kristina Kühnbaum-Schmidt wird auf das Engagement vieler eingehen, die in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und während der DDR, die Mittel für Restaurierungsmaßnahmen aufbrachten und dafür sorgten, dass das kirchliche Leben sowie das christliche Zeugnis in der Stadt Schwerin lebendig und relevant blieben. „Ich sehe darauf mit großem Respekt und ebenso großer Anerkennung und bin der Domgemeinde dafür zutiefst dankbar“, so die Landesbischöfin weiter„Die Nachkriegszeit ist gemeindlich geprägt von der Aufnahme Heimatvertriebener, der Abwanderung von Gemeindemitgliedern in den Westen und der Auseinandersetzung mit dem zunehmend antikirchlich und antichristlich auftretenden DDR-Staat“, „Im Herbst 1989 war der Schweriner Dom ein wichtiger Raum für Friedensgebete und der Ort, von dem im Oktober die erste große Demonstration in Schwerin ausging.“.“

Teil des Weltkulturerbe Residenzschlossensemble Schwerin

Der Vortrag der Landesbischöfin findet vor dem Hintergrund der Ernennung des Residenzensembles Schwerin zum UNESCO-Weltkulturerbe im Sommer 2024 statt, zu dessen Sakralbauten neben der Schelfkirche St. Nikolai und der St. Paulskirche besonders prägend der Schweriner Dom gehört. Der Welterbe Schwerin Förderverein e.V. engagiert sich seit Jahren für die Bewahrung und Vermittlung der kulturellen Schätze der Stadt. Weitere Informationen zum Verein und Möglichkeiten, ihn zu unterstützen: https://welterbe-schwerin.de

Hintergrund: Der Schweriner Dom

Der Schweriner Dom gehört zu den bedeutendsten Backsteingotik-Bauten Norddeutschlands. Seine Ursprünge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die heutige gotische Kathedrale entstand ab 1270 an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus. Sein erst 1893 fertiggestellter 117,5 Meter hoher Turm prägt bis heute die Silhouette der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Im Inneren beherbergt der Dom bedeutende Kunstwerke, darunter das Loste-Retable, die berühmte Ladegastorgel und vier Kirchenfenster von Günther Uecker. Bis heute ist der Dom Bischofssitz und spielt eine zentrale kirchliche Rolle in Norddeutschland.

Hinweis für Redaktionen:

Veranstaltungsort: Thomaskapelle des Schweriner Doms, Am Dom 4, 19055 Schwerin

Termin: 07. August 2025, 18:00 Uhr

Veranstalter: Welterbe Schwerin Förderverein e.V.

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