Festgottesdienst 150 Jahre St. Paulskirche in Schwerin

Landesbischöfin: „Wir alle brauchen freien Mut und die offene Rede“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© Marcelo Hernandez, Nordkirche

30. Juni 2019 von Claudia Ebeling und Maren Warnecke

Schwerin. Mit einem Festgottesdienst hat die St. Paulskirche in Schwerin heute (30. Juni) ihr 150-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Predigt hielt Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

In ihrer Predigt erinnerte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt an die Gründung der demokratischen Basisbewegung „Neues Forum Schwerin“ am 2. Oktober 1989, die die Räume der Kirche und des Paulskirchenkellers als zentralen Treffpunkt für ihre Versammlungen nutzte. „Offen und demokratisch haben die Menschen inmitten der Diktatur miteinander diskutiert. Auf der Suche nach Zukunft und neuen Wegen. Wie gut, dass der Paulskirchenkeller bis heute ein offener und einladender Treffpunkt ist – vor allem für Gespräch und Begegnung junger Menschen.“

Die Landesbischöfin weiter: „Freimut – einen freien Mut, offene Rede und offene Gesichter, ja, genau das braucht es, um in Gottes Namen zu sagen und zu tun, was an der Zeit ist. Auch heute, gerade heute, brauchen wir dringend diesen freien Mut. Um freimütig und offen dafür einzustehen, dass alle Menschen das Recht haben, in Frieden und Freiheit zu leben. Um freimütig und offen zu widersprechen, wenn anderen Menschen die Menschenwürde abgesprochen wird. Um freimütig und offen zu widerstehen, wenn Rechtsextremisten vor Gewalttaten und Mord nicht zurückschrecken. Wenn sogar der schreckliche Verdacht besteht, dass sie bis in das Umfeld von Polizei und Bundeswehr hinein vernetzt sind. Damals wie heute gilt: um freimütig reden und leben zu können, braucht man innere und äußere Freiheit.“

Das Wort Gottes mit Freimut zu reden, bedeute auch, so Kristina Kühnbaum-Schmidt, „das Wort Gottes zu sich selbst reden zu lassen. Damit es Folgen für das eigene Leben hat. Und deshalb auch Auswirkungen auf das Leben anderer. So sind wir Nachfolgende der Barmherzigkeit Gottes, die unsere Welt gerade heute so bitter nötig hat.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kirchenmusikdirektor Christian Domke und dem Posaunenchor unter der Leitung von Gunther Wöhlke. Am Abend steht ab18.30 Uhr noch ein Festkonzert auf dem Programm: Das Schweriner Vocalensemble, Solisten und Orchester spielen unter der Leitung von Christian Domke die Hohe Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach. Bereits am Sonnabend hatte die Paulsgemeinde zu einem Gemeinde- und Stadtteilfest eingeladen.

Hintergrund:

Am 29. Juni 1869, Tag der Apostel Petrus und Paulus, wurde die neugotische St. Paulskirche in Schwerin geweiht. Sechs Jahre zuvor war am gleichen Tag der Grundstein gelegt worden. Die Bildung einer neuen Gemeinde in der damals wachsenden Stadt Schwerin und der Bau dieser neuen repräsentativen Kirche geht auf die Frömmigkeit und Liebe zu Kirchenbauten von Landesfürst Großherzog Friedrich Franz II. zurück. Er ordnete für Schwerin neben dem Dom und der Schelfkirche St. Nikolai den Bau einer dritten großen Kirche an und trug auch den größten Teil der Kosten.

Zur Person:

Kristina Kühnbaum-Schmidt wurde am 27. September 2018 von der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zur Landesbischöfin gewählt. Sie trat ihren Dienst am 1. April 2019 an und wurde am Pfingstmontag, 10. Juni, in einem Festgottesdienst im Dom zu Schwerin in ihr Amt eingeführt.

Als Landesbischöfin der Nordkirche ist Kristina Kühnbaum-Schmidt zugleich Vorsitzende der Kirchenleitung. Ihre Predigtstätten sind der Dom zu Schwerin und der Dom zu Lübeck. Zu den zentralen Aufgaben der Landesbischöfin gehört der leitende geistliche Dienst in der Nordkirche. Sie vertritt die Landeskirche gegenüber den Bundesländern, ihren Parlamenten und Regierungen sowie im gesamten kirchlichen und öffentlichen Leben. 

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