Landesbischöfin wünscht sich mehr Gespräche und Verständigung

Deutsch-Polnische Kirchenleitungsbegegnung in Güstrow

Bischof Prof. Dr. Marcin Hintz im Dom zu Güstrow
Bischof Prof. Dr. Marcin Hintz im Dom zu Güstrow© Annelie Haack / Nordkirche
Deutsch-Polnische Kirchenleitungsbegegnung
Deutsch-Polnische Kirchenleitungsbegegnung© Annelie Haack / Nordkirche
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Diakonin Izabella Sikora und Bischof Tilman Jeremias im Dom zu Güstrow
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Diakonin Izabella Sikora und Bischof Tilman Jeremias im Dom zu Güstrow© Annelie Haack / Nordkirche

21. Oktober 2021 von Annelie Haack

Mitglieder der Kirchenleitung der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) trafen sich vom 19.-21. Oktober 2021 mit Mitgliedern der Diözesanräte der Diözesen Pomorsko-Wielkopolsa und Wroclawska der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt betonte: „Ich freue mich, dass unsere Deutsch-Polnische Kirchenleitungsbegegnung in diesem Jahr in Güstrow stattfinden kann. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass wir als Christen über alle Differenzen, die es derzeit in Europa gibt, hinweg miteinander im Gespräch sind und Brückenbauer der Verständigung sind.“ In ihrer Predigt zum Abschluss der Begegnung erinnerte sie an die Geschichte der Partnerschaft, die auch eine Geschichte von Schuld, Verständigung und Versöhnung sei, und dankte allen, die neue Anfänge miteinander ermöglicht haben. Sie sagte: „Ich bin allen, die Schritte und Wege der Versöhnung gegangen sind und weiterhin miteinander gehen, zwischen Polen und Deutschen, zwischen unseren Kirchen, in ganz Europa, von Herzen dankbar.“ Nächstenliebe und Versöhnung bedeute, sich jedem Menschen gegenüber so zu verhalten, „dass wir ihn als einen ansehen, den Gott sich zum Nächsten gemacht hat. Es bedeutet, sich nicht damit zu begnügen, seine Freunde freundlich und andere anders zu behandeln. Es bedeutet: Andere zu lieben in dem Wissen, dass wir selbst – wie andere – nicht immer liebenswert sind.“ Sie rief dazu auf, in der Begegnung zwischen Deutschen und Polen die geschwisterliche Verbundenheit zu stärken und einander im „täglichen Aufbruch zur Liebe“ zu unterstützen.

Zu der Delegation aus Polen gehörte auch die Diakonin Izabela Sikora, sie ist eine der Frauen, die nach dem Beschluss der Synode der Evangelisch-Augsburgische Kirche ab Januar 2022 zur Pastorin ordiniert werden können. Die Landesbischöfin sagte: „Ich freue mich, dass nun auch unsere polnischen Partner mit ihrem Synodenbeschluss zur Frauenordination, sowohl Frauen, wie Männern den Zugang zum Pfarramt ermöglichen. Denn Frauen und Männer sind gleichermaßen berufen, am Dienst für das Reich Gottes teilzuhaben, in allen Ämtern und Aufgaben unserer Kirche.“

Ein Hauptthema der Begegnung war die Vorbereitung der beiden Kirchen auf die internationalen ökumenischen Konferenzen in Karlsruhe und Kraków (Krakau), denn vom 31. August bis 8. September 2022 findet in Karlsruhe die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) und vom 13. bis 19. September 2023 die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Kraków statt. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat dazu als stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees (DNK) des LWB und EKD-Delegierte bei der ÖRK-Vollversammlung zu den Planungen berichtet.

Die partnerschaftlichen Verbindungen zur Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sind aus der ehemaligen Pommerschen Evangelischen Kirche in die Nordkirche übergegangen. Seit 2012 treffen sich Mitglieder der Kirchenleitungen beider Kirchen regelmäßig – diese vierte Begegnung findet das erste Mal im Kirchenkreis Mecklenburg statt. Themen der vergangenen Tagungen waren beispielsweise der kirchliche Beitrag zur Versöhnung der Völker nach dem zweiten Weltkrieg oder das Verhältnis von Kirche und Staat. Die Evangelisch-Augsburgische Kirche ist mit etwa 62.000 Mitgliedern die drittgrößte Konfession Polens nach Katholiken und Orthodoxen. Heute hat die Kirche etwa 70.000 Gemeindeglieder in sechs Diözesen und 131 Gemeinden. Etwa 500 deutschsprachige Gemeindeglieder gibt es heute noch in Polen. In den siebziger Jahren initiierte der Kirchenbund der DDR eine deutsch-polnischen Arbeitsgruppe für die Region Pommern auf beiden Seiten der Oder, aus der die heutigen Beziehungen der Nordkirche zu den Diözesen Pomorsko-Wielkopolsa und Wroclawska erwachsen sind.

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