Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn: "2012 – nicht über die eigenen Verhältnisse leben"

31. Dezember 2011 von Andreas von Maltzahn

Wort zum neuen Jahr

Schwerin (ellm). Im alten Jahr ist unübersehbar geworden, wie sehr wir zu Hause und weltweit über unsere Verhältnisse leben: Die uferlose Staatsverschuldung, die jahrzehntelang auch in Deutschland einen Wohlstand auf Pump finanzieren half, bedroht die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und verschärft Hunger und Armut in der Welt. Zugleich bestimmen Naturkatastrophen – sintflutartige Überschwemmungen, nicht endende Dürreperioden – als Folge wachsenden Kohlendioxidausstoßes den Alltag von immer mehr Völkern.  

Auch im persönlichen Leben sind viele Menschen über das Maß ihrer Kräfte hinaus in Anspruch genommen. Die Arbeitsverdichtung bei gleichzeitig wachsender Unsicherheit der Arbeitsverhältnisse zwingt sie, Grenzen zu überschreiten, und lässt sie ausbrennen. Die steigende Zahl von Erschöpfungskrankheiten ist alarmierend. Sie stellt die Frage nach der gerechten Verteilung von Arbeit auch unter gesundheitlichen Aspekten neu. Sonn- und Feiertage, die gemeinsamen Atempausen der Gesellschaft, sind für immer mehr Menschen aus wirtschaftlichen Gründen zu gewöhnlichen Arbeitstagen geworden.   

Wie eine Botschaft aus einer anderen Welt mag da die biblische Jahreslosung für 2012 klingen: „Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2.Korinther 12,9). Ich lese dieses Wort als eine Ermutigung, die eigenen Grenzen anzunehmen – Grenzen persönlicher Kraft, Grenzen wirtschaftlichen Wachstums, Grenzen der Belastbarkeit unserer Mitwelt – und entsprechend zu handeln. Die Erfahrung, begrenzt zu sein, wird, wenn wir sie so verstehen, zur Chance, sich neu zu orientieren. Die Wende in der deutschen Energiepolitik – ausgelöst durch die Katastrophe von Fukushima – war im Jahr 2011 ein Beispiel dafür, dass ganze Gesellschaften die Kraft für notwendigen Wandel finden können.  

Persönliche bzw. gesellschaftliche Grenzen anzunehmen, nicht über die eigenen Kräfte oder Verhältnisse zu leben – das wird der hohe Anspruch des neuen Jahres sein. Und doch gibt es guten Grund, diesen Herausforderungen hoffnungsvoll entgegen zu gehen: Wo Menschen achtsamer mit sich selbst, mit anderen und mit den materiellen und ideellen Ressourcen umgehen, haben sie Gott auf ihrer Seite. Seine Kraft, sein inspirierender Geist greift Raum unter denen, die nicht mehr meinen, alles aus eigener Kraft meistern zu müssen.  

Möge das Jahr 2012 in diesem Sinne für alle Mecklenburgerinnen und Mecklenburger gesegnet sein!  

Dr. Andreas von Maltzahn,
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs   

(31.12.2011)

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