Dialog Kirche und Bühne Nr. 6 am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Landesbischof Ulrich predigt zu Brechts „Leben des Galilei“

Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Die Aufnahme entstand 2013 im Dom zu Schwerin. Fotograf: Sönke Dwenger/Nordkirche
Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Die Aufnahme entstand 2013 im Dom zu Schwerin. Fotograf: Sönke Dwenger/Nordkirche© Sönke Dwenger/Nordkirche

12. April 2017 von Stefan Döbler

Schwerin. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), wird am Freitag, 21. April 2017, die nächste Theaterpredigt im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin halten.

Die inzwischen sechste Veranstaltung in der Reihe „Dialog Kirche und Bühne“ beginnt um 18 Uhr. In ihr setzt sich der Landesbischof mit der Inszenierung des Brecht-Stücks „Leben des Galilei“ von Schauspieldirektor Martin Nimz auseinander. Im Anschluss findet eine Vorstellung von „Leben des Galilei“ statt.

„Brecht setzt einen Konflikt in Szene, der zugleich ein unrühmliches Stück Kirchengeschichte ist“, sagt Ulrich. „Es geht um Glauben und Wissenschaft, um die Freiheit der Forschung und die Macht des Wissens.“ Die astronomischen Beobachtungen Galileo Galileis (1564 – 1642) hatten das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus gestützt: „Damit war nicht mehr die Erde das Zentrum der Schöpfung. Die damalige Kirche wollte verhindern, dass diese Entdeckung sich durchsetzt. Dennoch hat die Erkenntnis das Weltbild jener Zeit radikal verändert.“

Heute stelle sich die Frage nach den Grenzen der Forschung ganz neu, betont der Landesbischof: „Darf man alles machen, was möglich ist? Wohin führt die Freiheit der Forschung, wenn sie sich von der Verantwortung für die Menschen löst? Welche moralischen Maßstäbe gibt es dann noch, und wer legt sie fest? Was passiert eigentlich, wenn ‚der Himmel abgeschafft‘ wird, wie es in dem Stück heißt? Wird die Welt dann nicht zum bloßen Objekt, das beliebig benutzt werden kann? Neugier und das Staunen über die Schöpfung sind Grundlagen einer naturwissenschaftlichen Forschung, die unserem Leben dienen will“, so Ulrich. „Glaube und Wissenschaft sind keine Gegensätze, sondern sie gehören zusammen.“

Landesbischof ist Podiumsgast der Shakespeare-Tage 2017 in Weimar

Auf Einladung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft wird Landesbischof Gerhard Ulrich am 22. April im Rahmen der internationalen Shakespeare-Tage 2017 „Shakespeare und die Reformation“ in Weimar an einem Podiumsgespräch teilnehmen. Gemeinsam mit dem Generalintendanten Hasko Weber (Deutsches Nationaltheater Weimar), dem Dramaturgen Malte Jelden, mit dem Beauftragten der Landesregierung Thüringens zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums, Thomas Seidel, sowie mit Karl-Matthias Klause, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, wird er über das Thema „Theater – Kirche – Politik“ diskutieren.

Seit zwei Jahren widmet sich Ulrich unter dem Motto „Predigt am anderen Ort“ auch dem Dialog von Kirche und Bühne. 2015 hielt er erstmals eine Theaterpredigt in Schwerin, damals zu Shakespeares „Kaufmann von Venedig“. Der in Hamburg geborene Gerhard Ulrich studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst, bevor er 1974 zum Studium der Evangelischen Theologie wechselte. 2013 wurde er von der Landessynode der Nordkirche zum Landesbischof gewählt. Seine Predigtstätten sind die Dome zu Schwerin und Lübeck. Ulrich ist zugleich Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Karten für Theaterpredigt und Vorstellung:

Der Eintritt zur Theaterpredigt ist frei. Kostenlose Platzkarten für die Theaterpredigt können an der Theaterkasse reserviert werden (Tel.: 0385 5300-123 oder E-Mail: <link>kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de).

Reguläre Kaufkarten für die anschließende Vorstellung gibt es im Internet (<link http: www.mecklenburgisches-staatstheater.de>www.mecklenburgisches-staatstheater.de

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