„Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“ (Psalm 73,28)

Landesbischof Ulrich predigte live im ZDF-Neujahrsgottesdienst

© epd-bild / Jens Schulze

01. Januar 2014 von Gerhard Ulrich

Dresden/Schwerin. Im heutigen Neujahrsgottesdienst in der Dresdener Frauenkirche hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Gerhard Ulrich, dazu aufgerufen, das Glück im Gottvertrauen zu suchen.

Ulrich predigte in dem Gottesdienst, der vom ZDF live übertragen wurde, in seiner Funktion als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Grundlage der Predigt war die Jahreslosung 2014: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“ (Psalm 73,28). Landesbischof Ulrich sagte: „Du musst es nicht machen, dein Glück. Hör auf, immer mehr Glück aus dir selbst herausholen zu wollen – und dabei auch immer mehr von anderen Menschen zu fordern, die dich glücklich machen sollen. Das Glück findest du nicht durch einen immer schnelleren Lauf im Hamsterrad! Hör auf mit diesem Doping! Bleib stehen; lauf nicht weg; sei nahe bei dir und deinen Mitmenschen; sei nahe bei Gott! Glücklich ist der Mensch, der nicht alles von sich selbst erwartet - Erfolg, Größe, Ansehen. Glücklich der Mensch, der sich auf Gott verlässt.“ Oft sei Glück das, was am nächsten liegt. „Nähe, nach der ich mich sehne; dass einer auf mich sieht und Acht hat; dass ich einem anderen lieb und wert bin mit meinen Schwächen und Stärken; dass ich nicht perfekt sein muss, nicht funktionieren, nicht aller Welt gefallen muss: das ist Glück, das die Zeit leicht macht, das Jahr beschwingt“, so Ulrich.

Weiter sagte Ulrich, dass Gott nicht nur bei denen sei, die vom Glück begünstigt sind. „Gott ist nahe bei den Leidenden, bei den Terroropfern dieser Tage und denen, die Gewalt leiden in Syrien, im Südsudan. Ich denke an jene, die die Despoten und ihre Machtgelüste satt haben. Ich denke an die Fliehenden, Vertriebenen, Hungernden der Welt und an die Menschen auf dem Mittelmeer zwischen Afrika und Europa: Flüchtlinge, die sich lieber der Lebensgefahr aussetzen und dubiosen Schleppern anvertrauen als in der Heimat zu bleiben, wo Diktatoren sie mit Gift besprühen, wo sie verfolgt und bedroht sind an Leib und Seele wegen ihres Glaubens. Und dann kommen sie, wenn sie Glück haben und nicht zuvor in den Fluten ertrinken, an in Europa – und finden die Türen versperrt! Eine Festung mit Stacheldraht und nun auch mit einem Hightech-Programm, das Flüchtlinge aufspürt. Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor wir aufwachen, bevor wir eingreifen und die Ursachen beseitigen von Flucht und Hunger. Bevor wir begreifen, dass unser Streben nach Glück leider allzu oft auf Kosten der Ärmsten geht.“

Landesbischof Ulrich rief die Gläubigen zur Umkehr zu Gott und dem Leben auf: „Gerade 2014, 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der die ganze Welt ins Unglück stieß. Wo Gott nahe ist, da liegt Freiheit nahe – auch die Freiheit, die Hände zu öffnen, Leben und Reichtum zu teilen, Frieden zu exportieren, nicht Waffen, und gastfreundlich mit denen zu sein, die um ihr Leben fürchten.“

Zum Ende seiner Predigt sagte Ulrich: „Glückssucher sind wir – süchtig nach Hoffnung, voller Sehnsucht auf Gottesnähe: Gott wird auf uns zu kommen – Jesus weiß, wie er hinein kommt in unser Leben, er kennt Zeit und Gelegenheit. Es kommt darauf an, dass wir hinsehen, wenn wir die Schwelle zum Neuen Jahr überschreiten, hinsehen auf die Spuren seiner Gegenwart bei uns. Es ist unser Glück, wenn wir offen sind für den, der die Friedfertigen liebt und die Schwachen in sein Herz schließt; der sagt, dass das Reich Gottes angebrochen ist und dass Gottes Verheißung uns trägt und unsere Zeit.“

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