Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene eröffnet:

Landesbischof Ulrich ruft zu Einsatz für Flüchtlinge und gegen Hass auf

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Hernandez/Nordkirche

04. September 2015 von Stefan Döbler, Claudia Ebeling

Breklum/Schwerin. Angesichts der Not der zahlreichen Menschen, die gegenwärtig in Europa Zuflucht suchen, hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Gerhard Ulrich, heute (4. September) an alle Christinnen und Christen appelliert, sich für Flüchtlinge und gegen Fremdenhass einzusetzen.

Ulrich ermutigte dazu, sich auf Gottes Auftrag hin bewegen zu lassen: „Der Glaube, von Gottes Geist bewegt, lässt sich nicht beruhigen angesichts der Ereignisse vor Flüchtlingsunterkünften, angesichts von Hass, der bereits Häuser und Menschen in Flammen gesetzt hat – hier bei uns!“

Hilfe für Flüchtlinge: Landesbischof dankt für „offene Herzen und Türen“

Vielmehr stehe der Glaube auf gegen tumbe Parolen – „im Wissen darum, dass das Boot längst nicht voll und der Atem Gottes lang ist“, sagte der Landesbischof in seiner Predigt zur Eröffnung der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche (www.nordkirche-weltweit.de) in Breklum. „Ich bin dankbar“, betonte Ulrich weiter, „für die vielen Engagierten, die ihre Herzen und Türen öffnen für die Flüchtlinge und die teilen mit denen, die verzweifelt sind und nicht wissen, wohin. Ich bin dankbar für die, die nicht zuerst nach sicheren Herkunftsländern fragen, sondern die Not sehen und das Gerechte tun. Sie werden Ängste überwinden helfen.“

Ebenso wichtig sei aber auch die langfristige Arbeit der Nordkirche in den weltweiten ökumenischen Netzwerken mit ihren Partnerkirchen. „Angesichts der Situation in der Welt, angesichts von Hass und Gewalt, Vertreibung und Hunger, angesichts von Korruption und Abschottung werden unsere bewährten Kontakte in alle Welt dringend gebraucht für die Arbeit für den Frieden. Wir werden uns der Verantwortung hier wie dort zu stellen haben, für eine andere Globalisierung einzustehen“, sagte der Landesbischof.

Die Nachwirkungen der Kolonialisierung seien längst nicht überwunden: „Die Gründe, warum Menschen die Flucht ergreifen, sind nicht selten Folgen jener Zeit. Unsere Kontakte dienen dem Aufbau neuen Vertrauens.“ Aus Sicht des Landesbischofs könne eine Kirche, die sich ökumenisch, über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg orientiere, Impulse für eine alternative Globalisierung einbringen: „Impulse des Glaubens, der damit rechnet, dass er Grenzen überwindet, Zäune abbricht, damit der Friede, den Jesus bringt, sich ausbreiten kann wie ein Dach über unser Leben und ein Boden unter den Füßen zugleich.“

Landesbischof Ulrich ist Vorsitzender der Generalversammlung, des höchsten Leitungsgremiums des Zentrums für Mission und Ökumene, in dem 116 für sechs Jahre gewählte Delegierte arbeiten. Die Wahlperiode dieser VIII. Generalversammlung endet im kommenden April; sie tagt am Freitag (4.9.) und Sonnabend (5.9.) zum letzten Mal. Anfang 2016 werden alle Kirchenkreise der Nordkirche, die Landessynode, der Missionskonvent und der Verein der Freunde der Breklumer Mission neue Mitglieder für die dann auf 73 Personen verkleinerte Generalversammlung wählen.

Nordkirche verstärkt Flüchtlingshilfe

Zahlreiche Menschen unterstützen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit Zeit und Engagement, mit Sachspenden und Geld die Flüchtlingshilfe von Kirche und Diakonie.

Die Nordkirche hat das seit Jahren bestehende Engagement für Flüchtlinge 2015 auf allen Ebenen deutlich verstärkt. Unter anderem setzt die Nordkirche aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes zusätzlich für die Dauer von insgesamt fünf Jahren insgesamt 3,25 Millionen Euro ein, um in allen Kirchenkreisen Flüchtlingsbeauftragte einzustellen, die Kirchengemeinden und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe unterstützen (pro Jahr und Kirchenkreis 50.000 Euro). Die Beauftragte für Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche hat ihren Sitz am Zentrum für Mission und Ökumene, in dem auch ein Referat für Migration und Menschenrechte arbeitet.

Zudem wenden Landeskirche und Kirchenkreise 2015 gemeinsam rund 580.000 Euro für Rechtsberatung und Rechtshilfe in Flüchtlingsrecht/Asylverfahren auf. Über eine weitere Aufstockung der Mittel um bis zu 500.000 Euro jährlich wird gegenwärtig in der Nordkirche beraten. Die drei Diakonischen Werke im Bereich der Nordkirche rechnen 2015 mit insgesamt rund 470.000 Euro für Migrations- und Flüchtlingshilfe.

Außerdem stellen Kirchengemeinden und Kirchenkreise im Bereich der Nordkirche auch 2015 Sondermittel für Flüchtlingshilfe zur Verfügung.

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