Landesbischof Ulrich übergab Lutherbibel 2017 für Stiftskirche Ludwigslust
29. Oktober 2016
Ludwigslust/Schwerin. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), würdigte heute (30. Oktober) in einem Festgottesdienst im mecklenburgischen Ludwigslust zum Abschluss des Jubiläumsjahres „200 Jahre Helene von Bülow“ des Stifts Bethlehem den vielfältigen und engagierten Dienst dieser diakonischen Einrichtung.
Im Namen der Nordkirche überreichte Landesbischof Gerhard Ulrich zu Beginn des Gottesdienstes dem Stiftspropst und Vorstandsvorsitzenden des Stifts Bethlehem, Jürgen Stobbe, ein Exemplar der soeben erschienenen Lutherbibel 2017 als Altarbibel für die Stiftskirche. „Gott segne den Gebrauch dieser Bibel. Sein Wort möge alle, die es hören, an Leib und Seele stärken“, sagte der Landesbischof. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres der Reformation vor fast 500 Jahren schenkt die Nordkirche ihren über 1.000 Kirchengemeinden sowie Einrichtungen in Diakonie, Diensten und Werken die Lutherbibel 2017 im Altarbibelformat. Die zum Reformationsjubiläum im kommenden Jahr revidierte Bibelausgabe ist bereits zum diesjährigen Reformationstag (31. Oktober) erschienen.
Landesbischof Ulrich: „Beten und Tun des Gerechten gehören zusammen“
In seiner Predigt erinnerte der Landesbischof an das Leitwort des Stifts Bethlehem aus einer Rede Jesu im Matthäusevangelium: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Ulrich fuhr fort: „Das ist ein Versprechen, dass Sie jedem geben, der in eine Ihrer Einrichtungen kommt: In dir erkenne ich Jesus, du bist Gottes Ebenbild. Das ist der Maßstab Ihres Verhaltens, auch im Umgang untereinander. Im Stift Bethlehem und inzwischen im Westmecklenburg Klinikum ‚Helene von Bülow‘ wird das seit 160 Jahren sichtbar, fühlbar, glaubbar.“
Der Landesbischof hob hervor: „Diakonie ist von Gott gewolltes Werk der Hände! Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der kirchlichen Arbeit. Und das gilt auch anders herum: Kirche ist Diakonie! Das Beten und das Tun des Gerechten unter den Menschen gehören zusammen – untrennbar.“
„Wir haben unseren Mund aufzutun für ein gerechtes Gesundheitssystem“
Ulrich verwies auch darauf, dass die Diakonie der älteste Dienst der Kirche an der Gesellschaft sei: „Aus diesem diakonischen Dienst ist ganz wesentlich unser heutiges Sozialsystem gewachsen: die Sozialordnung mit ihrem Grundgedanken der Solidarität, der Hinwendung zu den Schwachen. In der Solidarität wird für uns sichtbar der Dienst der Liebe, der aus dem Glauben entspringt.“
Der Landesbischof fügte hinzu: „Darum können wir nicht hinnehmen, wenn in dieser Gesellschaft die Rahmenbedingungen für Krankenhäuser schlechter werden, wenn die notwendigen Reformen in der Pflege vertagt oder zerrieben werden. Wir haben unseren Mund aufzutun für ein gerechtes Gesundheitssystem. Denn eine Gesellschaft ist nur so stark, wie sie sich stark macht für die Schwächsten! Sie sind nicht nur Kostenfaktoren, sondern wertvolle Ebenbilder Gottes.“
Hintergrund:
1851 gründete Helene von Bülow, deren Geburtstag sich am 14. Januar 2016 zum 200. Mal jährte, das Stift Bethlehem in Ludwigslust. Bereits 1847 hatte sie mit dem Kauf einer Büdnerei in Ludwigslust ein Kinderhospital mit sechs Betten eröffnet. Bald kamen Ländereien und neue Gebäude dazu, und man war in der Lage, auch erwachsene Kranke zu pflegen. Mit der Gründung des Stifts Bethlehem am 3. November 1851 wurde Helene von Bülow zugleich in das Amt der ersten Oberin der Stiftung eingeführt.
Seit seiner Gründung hat sich das Stift Bethlehem zu einem diakonischen Unternehmen mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern entwickelt. Neben den Einrichtungen, die die Stiftung selbstständig betreibt, ist sie Mitgesellschafterin der 2011 gegründeten „Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow GmbH“. Diese war aus dem Evangelischen Krankenhaus Stift Bethlehem und dem Kreiskrankenhaus Hagenow entstanden, um in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Landkreis Ludwigslust-Parchim die stationäre Versorgung der Menschen in dieser Region durch einen gemeinnützigen Anbieter sicherzustellen. Im Stift Bethlehem, dem Krankenhausunternehmen, dem Facharztzentrum, der ambulanten Pflege und den Servicegesellschaften arbeiten insgesamt ca. 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
(Quelle: Stift Bethlehem)