Für Universalität, Verständigung, Versöhnung und Vielfalt

Landessynode beschließt Erklärung zum Gerechten Frieden

Propst Matthias Bohl bezeichnete das Positionspapier zum Thema Gerechter Frieden" als einen weiteren Schritt auf dem Weg, eine Kirche des gerechten Friedens zu werden.
Propst Matthias Bohl bezeichnete das Positionspapier zum Thema Gerechter Frieden" als einen weiteren Schritt auf dem Weg, eine Kirche des gerechten Friedens zu werden. © Silke Stöterau/Nordkirche

03. März 2017 von

Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat heute (3. März) nach intensiver Diskussion ein „Positionspapier zum Thema Gerechter Frieden“ verabschiedet.

In dem Papier geht es um „Gerechtigkeit leben“, „Fremdheit als Bereicherung“, „Friede der Religionen“ sowie „Unser Vertrauen auf Gottes Heil“. Ein weiterer Abschnitt („Gewalt überwinden“), war bereits am Donnerstagabend intensiv beraten worden – mit dem Ergebnis, dass dieser Teil lediglich als Impuls für weitere Diskussionen genutzt werden soll. Im Rahmen von Studientagen möchte der Ausschuss in diesem Jahr weitere konkrete Schritte für die Nordkirche erarbeiten und sie der Landessynode präsentieren.

„Wir verstehen, dass auch in anderen Religionen fundamentale Werte wie Solidarität, Friedfertigkeit und Barmherzigkeit lebendig sind“, heißt es in der Erklärung. „Dies bestätigt uns in der Überzeugung, dass es eine friedliche Weltgesellschaft nur mit einem friedlichen Dialog der Religionen geben kann.“ Und: „Als Nordkirche in der Spannung zwischen urbanen Räumen und ländlichen Flächen und in der Spannung zwischen west- und ostdeutschen Sozialisationserfahrungen ist uns die Notwendigkeit des Dialogs auch mit denen, die sich von religiösen Fragen abgewendet oder keinen Zugang dazu haben, bewusst.“

Der Ausschuss „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ hatte das Grundsatzpapier zu friedensethischen Fragen vorgelegt, nachdem sich die Landessynode im September 2016 im Rahmen eines „Thementages Frieden“ mit der Friedensfrage sowie den damit verbundenen Sachverhalten intensiv auseinandergesetzt hatte.

Der Ausschussvorsitzende, der Hamburger Propst Matthias Bohl, bezeichnete das Papier „als einen weiteren Schritt auf dem Weg, eine Kirche des gerechten Friedens zu werden“. Er sei sehr dankbar für die intensive Diskussion. „Gerade jetzt, in einer zunehmend zerrissenen Welt, in der alte, sozusagen vertraute politische Logiken nicht mehr bestimmend sind und deshalb die Suche nach neuer Orientierung notwendig ist, braucht das Friedensthema in seinen vielen Dimensionen große Aufmerksamkeit und wache Unterstützung. Es gilt auch, errungene ethische Werte zu schützen und weiter lebendig und kräftig zu halten“, so Bohl.

In ihrer Erklärung weist die Synode auch auf die „enge Verzahnung von ökonomischem Unrecht, Naturzerstörung und militärischer Gewalt“ hin. „Wir nehmen als Kirche besonders die Schattenseiten dieses ökonomischen Raubbaus an der Schöpfung in den Blick und wenden uns den Menschen zu: den Verlierern der Globalisierung, deren materielle, soziale und kulturelle Bedürfnisse nicht erfüllt werden.“ Gerade der Nordkirche in der Spannung zwischen ökonomisch starken Zentren und Regionen, die die am ökonomischen und kulturellen Austausch weniger Anteil haben, sei deutlich, „dass gesellschaftlicher Frieden nur mit Mitmenschlichkeit, einer gerechten Wirtschaft, Achtung der Menschenwürde und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen möglich ist. Wir setzen uns gegen rücksichtsloses Wirtschaften für eine ´Ökonomie des Lebens´ ein“.

Ein klares Bekenntnis enthält die Erklärung auch in Bezug auf Menschen, die in Deutschland Schutz suchen. „Wir sind besonders gefordert, Solidarität mit Flüchtlingen zu praktizieren. Uns ist eine auf Universalität, Verständigung, Versöhnung und Vielfalt ausgerichtete Gesellschaft wichtig. Wir verurteilen alle Versuche, christliche Kultur nationalistisch zu vereinnahmen. Gegen eine Kultur des Hasses setzen wir Toleranz, Empathie und Solidarität. Das bedeutet für uns als Nordkirche, mit denen in einen kritischen und respektvollen Diskurs zu treten, die sich von Veränderung und Globalisierung bedroht fühlen.“

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