15. Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde

Landessynode der Nordkirche beendet

Synodale auf der zweiten Tagung der I. Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde
Synodale auf der zweiten Tagung der I. Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde© Nordkirche / Silke Stöterau

26. November 2016 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. In Lübeck-Travemünde ist heute (26. November) die 15. Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) beendet worden. Drei Tage lang hatten sich die 156 Synodalen mit dem landeskirchlichen Haushalt 2017, Kirchengesetzen und Berichten sowie mit dem bevorstehenden Reformationsjubiläum beschäftigt.

Zum Abschluss der Beratungen haben die Synodalen die Schwerpunkte für die Arbeit der gesamtkirchlichen Dienste und Werke beschlossen: Der Dialog mit Menschen, die ohne Kirche leben, die Kommunikation des Evangeliums in der vernetzten Welt und die Ehrenamts- und Engagementförderung werden in den nächsten Jahren im Zentrum der Arbeit der sieben Hauptbereiche der Nordkirche stehen.

Zuvor hatte die Landessynode heute mit großer Mehrheit beschlossen, dass künftig grundsätzlich Teile der Tagungen per Livestream ins Internet übertragen werden. Thomas Balzer (Schwerin), Mitglied der Ersten Kirchenleitung: „Mit diesem Beschluss wird die Überführung der Testphase in den Regelbetrieb gewährleistet.“ Bei der großen Fläche der Nordkirche sei ein Stream-Angebot sinnvoll. 

Ein zentrales Thema der Tagung war der Haushalt 2017: Die Nordkirche rechnet mit gesamtkirchlichen Einnahmen von insgesamt rund 524 Millionen Euro – das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent. Der weitaus größte Teil dieser Einnahmen wird durch das erwartete Kirchensteueraufkommen von rund 481 Millionen Euro aufgebracht.

Am Donnerstag hatte Landesbischof Gerhard Ulrich in seinem Bericht die Nordkirche als ein „zukunftsweisendes Projekt zur Stärkung des Miteinanders in unserem Land“ bezeichnet. „Es ist ein gemeinsamer Weg, in dem vielfältige Traditionen in unserer Kirche zusammenfließen, sich entfalten und sich gerade in ihrer Unterschiedlichkeit nicht gegenseitig ausschließen, sondern bereichern.“ Ulrich würdigte das Engagement tausender ehren- und hauptamtlicher Helfer in Kirche und Diakonie für Flüchtlinge sowie der Flüchtlingsbeauftragten in den Kirchenkreisen.

Im Jahr 2018 will sich die Landessynode intensiv mit dem Thema „Ehrenamt und Engagementförderung“ befassen. „Die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt in der Kirche hat Priorität“, sagte Dr. Andreas Tietze, Präses der Landessynode. Das Ehrenamt erfahre heute durch den demografischen Faktor, aber auch durch soziale Unterschiede, einen Wandel und entwickle sich immer mehr zu einem „projektorientiertem Ehrenamt auf Zeit“. Bis zur Tagung im September 2018  soll eine Studie zum ehrenamtlichen Engagement in der Nordkirche vorliegen. 

Die Landessynode beschloss außerdem mehrere Kirchengesetze: So sollen nun die Datenschutzvorschriften der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf die gesamte Nordkirche übertragen werden. Mit dem „Kirchengesetz zur Anpassung der Besoldungs- und Versorgungsbezüge für die Jahre 2016 und 2017“ hat die Landessynode für Pastorinnen und Pastoren sowie für Kirchenbeamtinnen und Kirchenbeamte eine Anpassung an die tariflichen Entwicklungen im öffentlichen Dienst beschlossen.

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