Fastenaktion der Nordkirche beendet:

Magaard: „Umdenken in unserer Gesellschaft hat eingesetzt“

Veranstaltung der Fastenaktion der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unter anderem mit dem Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard im Sprengel Schleswig und Holstein (zweiter von rechts)
Veranstaltung der Fastenaktion der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unter anderem mit dem Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard im Sprengel Schleswig und Holstein (zweiter von rechts)© Claudia Ebeling

02. April 2013

Hamburg. Am Osterwochenende ist die erste Fastenaktion der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) unter dem Motto „7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel und der Region“ zu Ende gegangen.

Zahlreiche Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Dienste und Werke waren dem Aufruf des Bischofsrates der Nordkirche gefolgt und hatten ihre Verpflegungs- und Einkaufsgewohnheiten umgestellt.

„Ich konnte während der vergangenen Wochen feststellen, an wie vielen kirchlichen und nicht-kirchlichen Orten das Thema bereits im Blick ist und konstruktiv umgesetzt wird“, so Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein. Als Vertreter des Bischofsrates hatte sich Magaard öffentlich an der Initiative beteiligt und regelmäßig in der Evangelischen Zeitung und auf der Homepage der Aktion (www.7wochenmit.info) über seine Erfahrungen und Eindrücke berichtet. Der Bischofsbevollmächtigte erklärte: „Kirchliche Häuser sind häufig Vorreiter bei diesem Thema, aber auch Hotels und Restaurants achten zunehmend darauf, dass sie Gerichte aus regionalen Produkten auf der Speisekarte anbieten. Ich habe den Eindruck, dass ein Umdenken in unserer Gesellschaft eingesetzt hat.“ Zugleich gebe es jedoch noch viel Potenzial, ressourcensparender, klimafreundlicher und fairer zu haushalten. Magaard sagte weiter: „Gerade unterwegs in kleineren Cafés und Restaurants oder bei Restaurant-Ketten sind fair gehandelter Tee und Kaffee oft noch nicht im Angebot. Aber auch in unseren Kirchengemeinden wird mitunter aus Kostengründen noch nicht konsequent auf diese Produkte umgestellt.“ Hier wünsche er sich ein noch stärkeres Umdenken: „Wir sollten nicht an der falschen Stelle sparen.“

Laut Mirjam Freytag, Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche, hätten alle Beteiligten während der vergangenen sieben Wochen erkannt, dass ein wertschätzender und verantwortungsbewusster Umgang mit Lebensmitteln für die Bewahrung der Schöpfung unumgänglich sei. „Dafür brauchen wir den Entschluss, uns auf neue Wege einzulassen. Unsere Kirche sollte alle dabei unterstützen, gemeinsam Neues auszuprobieren. Die Erfahrungen sind dann viel verbindlicher und nachhaltiger“, betonte Freytag.

Aus den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen wurden unterschiedliche Erfahrungen zurückgemeldet. So habe die Beschäftigung mit demThema gezeigt, „wie wichtig fair gehandelte Produkte für Produzenten und Konsumenten sind. Hier bleiben wir dran“, sagte Pastor Martin Waack aus Wittenburg. Gegen fair gehandelten Tee und Kaffee bei Gemeindeveranstaltungen gebe es jetzt „keine Einwände mehr“.  Mathias Thoms vom „Haus der Kirche“ in Güstrow erklärte: „Zu unseren regelmäßigen Bezugsquellen gehörten Weltladen und Wochenmarkt, importierter Fisch und Ananas wurden vom Speiseplan gestrichen. Allerdings: Der Einkauf war für unsere Küche in den letzten Wochen etwas teurer.“ Sybille Gundert-Hock vom Frauenwerk der Nordkirche stellte fest: „Vor allem die Gottesdienste und Andachten waren für mich wichtig. Dort kam ich mit Menschen ins Gespräch, mit denen ich mich vorher noch nie unterhalten hatte.“

Allein in Mecklenburg und Pommern sind nach Angaben des dortigen Frauenwerkes etwa zwanzig Veranstaltungen im Rahmen der Aktion organisiert worden. Der Weltladen Neumünster bot extra entwickelte „faire Tüten“ im Abonnement an. Verschiedene Kirchenkreise, wie z.B. Nordfriesland oder Hamburg-West/Südholstein setzten die Fastenaktion mit eigenen Veranstaltungsreihen um. Dies alles habe nach Auskunft der Organisatoren in jedem Fall für ein verändertes Bewusstsein gesorgt.

Initiiert wurde die Aktion vom Frauenwerk, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst und der Klimakampagne der Nordkirche sowie dem Verein Mobile Bildung e.V.

Weitere Informationen unter: <link http: www.7wochenmit.info>www.7Wochenmit.info

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite