Bischof Abromeit gedenkt des Mauerfall-Jubiläums

„Manche Bibelworte zeigen ihre eigene Wahrheit“

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit© www.marcelo-hernandez.com

09. November 2014 von Maren Warnecke

Lübeck. Vor 25 Jahren fiel die Mauer: Mit Gottesdiensten an verschiedenen Orten hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) heute (9. November) an die friedliche Revolution im Herbst ’89 erinnert.

 

„Im Herbst 1989 hat die evangelische Kirche gelernt, dass alle geistlichen und theologischen Aussagen eine politische Wirkung entfalten“, sagte Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) im Sprengel Mecklenburg und Pommern, heute (9. November) im Dom zu Lübeck. Abromeit erinnerte an die umwälzenden Ereignisse, die in Ostdeutschland ihren Anfang nahmen und am 9. November im Fall der Mauer gipfelten.

In seiner Predigt würdigte der Bischof diese friedliche Revolution der Menschen vor 25 Jahren mit Matthäus 5,5, „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen“. Abromeit betonte: „Es gehört eben eine gehörige Portion Mut dazu, sanft zu sein angesichts mancher Formen von Gewalt. Ein sanfter Mut, der sich auch darin ausdrückt, dass man sich sein Gottvertrauen nicht nehmen lässt. Manche Bibelworte sind wörtlich zu nehmen und zeigen dann ihre eigene Wahrheit.“

Besonders für die evangelische Kirche sei die friedliche Revolution ein „schwieriges Lernfeld“ gewesen, erinnerte Abromeit. „Jahrhunderte lang gab es in der evangelischen Kirche eine unglückliche Verbindung zwischen Thron und Altar.“ Der Bischof weiter: „Es gehört zur Lehre aus der friedlichen Revolution von 1989 für uns als Kirchen, den Mut aufzubringen, von Gottes Wort her eine prophetische Stimme auch in den Bereich der Politik erschallen zu lassen.“ Gerade diese „politische Ethik der Christen“, bei der Lösung von anstehenden Konflikten stets an Gewaltlosigkeit zu erinnern, schätzen auch Vertreter anderer Religionen, berichtete Abromeit von seiner Begegnung 2009 mit dem damaligen Ministerpräsidenten Palästinas, Dr. Salaam Fayyad. „Bei aller Zielstrebigkeit helfen Demut, Sanftmut und Gewaltlosigkeit, in der Liebe zu bleiben“, sagte der Bischof weiter. „Das wünsche ich uns nicht nur in der Kirche, sondern auch in unserer Gesellschaft und in der Politik.“

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