Matthias Alpen folgt auf Kirstin Kristoffersen im Leitungsamt

16. Dezember 2013 von

Tinglev/Schleswig. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der adventlich geschmückten, sonnendurchfluteten Kirche in Tinglev feierte die Nordschleswigsche Gemeinde den Wechsel im Amt der Seniorin.

Nach mehr als sechsjähriger Amtszeit kandidierte Pastorin Kirstin Kristoffersen nicht noch einmal. Ihr Nachfolger ist Pastor Matthias Alpen. Die Entpflichtung von Kirstin Kristoffersen und die Einführung von Matthias Alpen nahm am Sonntag der Bischofsvertreter im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, vor.

Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Dänischen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) waren angereist, um den Wechsel im Amt der Seniorin/des Seniors zu begleiten. „Sie haben dafür gesorgt, dass Nordschleswig auch in unserer größer gewordenen Nordkirche immer wieder ins Blickfeld geriet“, erklärte Bischofsvertreter Gothart Magaard bei der Entpflichtung von Pastorin Kristoffersen. „Nordschleswig hat durch Ihre Arbeit ein Gesicht und eine Stimme bekommen! Für diesen unermüdlichen Dienst, auch in schwierigen Zeiten, möchte ich Ihnen von Herzen danken.“ Es sei der Wunsch von Kirstin Kristoffersen gewesen, nicht noch einmal zu kandidieren, sondern sich ungeteilt auf ihre pastoralen Aufgaben im Pfarrbezirk Tinglev zu konzentrieren. Viele hätten dies bedauert, die Entscheidung aber respektiert. Kirstin Kristoffersen wird aber weiterhin die Nordschleswigsche Gemeinde in der Landessynode der Nordkirche vertreten.

Neuer Senior ist Pastor Matthias Alpen (47) aus dem  Pfarrbezirk Lügumkloster-Hoyer. Nach einer Ausbildung zum Tischlergesellen studierte er Theologie in Kiel, Oslo, Heidelberg und Neuendettelsau, arbeitete zwei Jahre als Vertretungspastor in Westnorwegen im Bistum Bergen, absolvierte sein Vikariat in der Kirchengemeinde Flintbek und übernahm anschließend jeweils eine halbe Stelle in der Kirchengemeinde Schilksee/Strande und als wissenschaftlicher Angestellter in der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ab 2005 hatte er in Schilksee/Strande eine volle Pastorenstelle inne, eher er 2007 nach Dänemark wechselte. Matthias Alpen ist verheiratet mit Signe von Oettingen, Pastorin in Ribe, und Vater zweier Söhne.

In seiner Ansprache zur Einführung von Matthias Alpen in das Amt des Seniors erklärte Gothart Magaard: „Wir sind dankbar, dass Sie sich für diesen Dienst zur Verfügung gestellt haben. Im Grenzland braucht man besonders fleißige ‚Brückenbauer‘ durch Gespräch und Begegnung, durch Besuche und kollegiale Beratung und durch die aufmerksame pastorale Begleitung.“ Eine wichtige Aufgabe sei außerdem die Vertretung der Gemeinde in den Gremien der Nordkirche und im deutsch-dänischen Forum.

„Mir ist es wichtig, die besonderen Bedingungen kirchlicher Arbeit in einer Minderheitensituation verständlich zu machen“, so der neue Senior Alpen, „zum Beispiel die Zweisprachigkeit in bestimmten Zusammenhängen, die Begegnung von deutscher und dänischer Kultur, die Auslandssituation, die Geschichte Nordschleswigs. Ich freue mich auf die Aufgaben und gehe fröhlich in das Amt hinein.“





Ihre Existenz verdankt die Nordschleswigsche Gemeinde dem Willen ihrer Mitglieder nach einer eignen deutschsprachigen kirchlichen Versorgung. Sie wurde am 25.3.1923 gemäß der dänischen Gesetzgebung als evangelisch-lutherische »Freigemeinde« in der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig gegründet.

Die Gemeinde ist selbständig, durch einen Anschlussvertrag jedoch eng mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) verbunden. Ihre Pastorinnen und Pastoren unterstehen der geistlichen Aufsicht des Bischofs in Schleswig.

Zwischen den deutschen Gemeinden in den Städten und auf dem Lande gibt es zwei verbindende Brücken. Zum einen bilden alle Pastoren und Pastorinnen einen gemeinsamen Konvent, der unter dem Vorsitz der Seniorin/des Seniors tagt. Zum anderen ist der »Verein der Freunde der Breklumer Mission in Nordschleswig e.V.« zu nennen, der sich der Äußeren Mission verpflichtet fühlt und Menschen ungeachtet ihrer Kirchenzugehörigkeit zusammenführt.