Neujahrsbotschaften

Mit Gottvertrauen und Zuversicht neues Miteinander gestalten

 "Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" lautet die Jahreslosung für 2016. (Symbolbild, grafische Darstellung von Maria mit Jesus)
"Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" lautet die Jahreslosung für 2016. (Symbolbild, grafische Darstellung von Maria mit Jesus)© iStockphoto, Peter Zelei

31. Dezember 2015 von Simone Viere

Mit Zuversicht und Optimismus in das neue Jahr: Dazu ermutigen die Bischöfe und Bischöfin der Nordkirche. Die feste Gewissheit, dass das Gute sich am Ende durchsetzen wird, sei vielleicht der wichtigste Beitrag der christlichen Tradition für das Zusammenleben, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. Die Jahreslosung der Kirchen für 2016 - "Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" - stellt Bischof Hans-Jürgen Abromeit in den Mittelpunkt seiner Neujahrsbotschaft.

Alle seien auf Gottes "mütterlichen Trost angewiesen", weil das Leben nicht perfekt sei und Brüche habe.  Nicht nur für sich selbst könne man auf Gottes Trost hoffen, sondern auch für die Mitmenschen. Dies sei entlastend für diejenigen, die sich für andere einsetzen, wie etwa die vielen Flüchtlingshelfer.

Man solle sich nach seinen Möglichkeiten für andere einsetzen, erklärte Abromeit. Doch Gott verlange nicht, "dass wir das Leben von Obdachlosen, von verwaisten Eltern, von Gefolterten oder von Flüchtlingen heil machen". Gottes Trost könne Menschen aufrichten und ihnen neue Kraft geben.

Auf dem Weg zu einem neuen Miteinander

Vor dem Hintergrund der Polarisierung in der Flüchtlingsfrage brauche der gesellschaftliche Friede eine "verbale Abrüstung und unsere breite Missbilligung jedweder Brandstiftung", sagte Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin). Es werde da problematisch, "wo Sorgen in Hass und Feindschaft umschlagen", wo Parteien und Gruppierungen Ängste schürten und "politisches Kapital daraus schlagen". Gott ermutige dazu, "klar in der Sache zu sein" und zugleich niemanden aufzugeben.

Die Gesellschaft stehe vor großen Integrationsaufgaben, sagte Maltzahn. Nicht nur Flüchtlinge sollten einen Platz finden. Auch Menschen, mit deren Notlage sich die Gesellschaft seit langem mehr oder weniger abgefunden habe, "brauchen eine echte Perspektive". Das Grundgesetz biete einen hervorragenden Orientierungsrahmen für das Zusammenleben.

Bischof Magaard wünscht neues Jahr mit Zuversicht 

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard wünscht sich, dass die Schleswig-Holsteiner das neue Jahr 2016 mit Zuversicht annehmen. Dazu gehöre für ihn die Hoffnung, die gesellschaftlichen Herausforderungen über Religions- und Parteigrenzen hinweg gemeinsam zu gestalten, sagte Magaard in seiner Neujahrsbotschaft.

Im Umgang mit den Flüchtlinge seien in den vergangenen Monaten Spontaneität und Improvisationstalent gefragt gewesen. Nun gelte es, verlässliche Strukturen und langfristige Projekte zu entwickeln. Dabei dürften die verschiedenen sozialen Nöte im Kampf um die knappen Ressourcen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Magaard: "Die Gegenwart ist der Boden, auf dem die Zukunft wachsen wird."

Bischöfin Fehrs: Trotz Schreckensbilder nicht entmutigen lassen

Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs hat die Menschen ermutigt, sich trotz der Schreckensbilder aus 2015 nicht entmutigen zu lassen. Zwar seien die Terroranschläge in Paris, der Syrien-Krieg und die nationalistischen Aufbrüche in vielen Ländern Europas verstörend, doch seien sie nur ein Teil der Wirklichkeit. 2015 sei auch ein gutes Jahr gewesen, sagte Fehrs in ihrer Neujahrsbotschaft. Fast alle Länder hätten sich auf ein weltweites Klimaabkommen geeinigt, den meisten Deutschen gehe es wirtschaftlich so gut wie selten zuvor, das Land habe eine Million Flüchtlinge aufgenommen, und die Weltgemeinschaft habe die furchtbare Ebola-Epidemie besiegt. 

Die feste Gewissheit, dass das Gute sich am Ende durchsetzen wird, sei vielleicht der wichtigste Beitrag der christlichen Tradition für das Zusammenleben, sagte Fehrs. Dieser Glaube sei eine gute Grundlage für eine breite gesellschaftliche Debatte zum Thema Integration als wichtigste Aufgabe im kommenden Jahr. Diskutiert werden müsse, wie das Zusammenleben in Hamburg, Deutschland und Europa künftig gestaltet werden solle und was Zuwanderer und Einheimische voneinander erwarten. Fehrs: "Wir brauchen kraftvolle Visionen und pragmatisches Handeln. So können wir getrost und zuversichtlich in das neue Jahr 2016 gehen."

EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm -  "Geistliches Wort zum Jahreswechsel"

Die Menschen in Deutschland hätten Grund zu großer Dankbarkeit, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in einem am Mittwoch verbreiteten "Geistlichen Wort zum Jahreswechsel". Was in Deutschland an spontaner Hilfsbereitschaft in der Flüchtlingskrise sichtbar geworden sei, habe die Welt beeindruckt. Allerdings gebe es noch viel zu tun, wie die "beängstigend zunehmende Gewalt" gegen Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland zeige.

"Die politisch Verantwortlichen und die Zivilgesellschaft haben gemeinsam dafür gesorgt, dass mit dem Namen Deutschland gegenwärtig kaum jemand noch Gewalt und Krieg verbindet, sondern nun Humanität und mitmenschliche Solidarität in den Vordergrund gerückt sind", unterstrich der Repräsentant von rund 23 Millionen Protestanten in Deutschland. Es sei aber auch Demut nötig. In Europa würden die Menschen vor allem dann zur Nachahmung angeregt, wenn "wir in Deutschland nicht als die moralischen Lehrmeister auftreten", sondern ganz praktisch zeigten, wie Integration gelingen kann - selbst bei unterschiedlichen religiösen oder kulturellen Hintergründen", so der Theologe. 

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