Nordkirche bildet theologischen Nachwuchs aus:

Neue Vikarinnen und Vikare im Ratzeburger Dom berufen

Die neuen Vikarinnen und Vikare mit Regionalmentorin Marlies Richter (l.), Direktor Paul Philipps (2.v.l.) und Oberkirchenrat Dr. Matthias de Boor (r.)
Die neuen Vikarinnen und Vikare mit Regionalmentorin Marlies Richter (l.), Direktor Paul Philipps (2.v.l.) und Oberkirchenrat Dr. Matthias de Boor (r.)© Christian Meyer / Nordkirche

03. September 2013 von Christian Meyer

Ratzeburg. In Krummesse, Lübeck, Rerik, Demmin und elf weiteren Orten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern können sich Kirchengemeinden über frische Gesichter in nagelneuen Talaren freuen und über Predigten, die von experimenteller Neugier geprägt sind.

    Übersicht der neuen Vikarinnen und Vikare der Nordkirche
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Denn jetzt begann der dritte Vorbereitungskurs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) für künftige Gemeindeseelsorger.

Die 13 Vikarinnen und 7 Vikare erhielten in einem Gottesdienst im Ratzeburger Dom am Montag (2. September) ihre Berufungsurkunden und dürfen damit im Zuge ihrer Ausbildung von der Kanzel predigen und das Sakrament der Taufe und des Abendmahls verwalten. Der für Theologische Ausbildung und Prüfungen zuständige Oberkirchenrat, Dr. Matthias de Boor, sagt, dass der Kurs mit dazu beiträgt, „den künftigen Bedarf an Gemeindepastorinnen und Gemeindepastoren zu sichern“. Es ist der dritte nordkirchenweite Kurs, nachdem im September 2012 und Januar 2013 bereits je eine Ausbildungsgruppe startete.

Denn jährlich möchte die Nordkirche derzeit 30 Absolventen für eine der mehr als 1000 Kirchengemeinden zwischen Flensburg und der Insel Usedom in den Pfarrdienst übernehmen. Der Nachwuchsbedarf ist groß, denn wie in vielen Landeskirchen treten auch in der Nordkirche in den kommenden Jahren zahlreiche Theologen aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand. De Boor blickt voraus: „Damit wir in der Nordkirche ausreichend ausbilden und niemand warten muss, beginnt bereits am 1. Januar 2014 der nächste Ausbildungskurs.“

Praxiserfahrungen werden reflektiert
Im Predigerseminar in Ratzeburg freuen sich die Mitarbeitenden ebenfalls auf den neuen Kurs. „Zwei Dinge möchte ich herausstreichen: Wir konnten gute und motivierte Pastorinnen und Pastoren als Anleiter in den Ausbildungsgemeinden gewinnen. Und sehr verheißungsvoll zur Ausgestaltung der Nordkirche ist, dass in der Gruppe viel Bewegung untereinander ist. So absolviert beispielsweise eine Hamburgerin jetzt in Mecklenburg das Vikariat und ein Mecklenburger in einer pommerschen Kirchengemeinde“, so Direktor Paul Philipps. Sein Team aus neun theologischen und pädagogischen Mitarbeitenden betreut in den derzeit laufenden Kursen insgesamt 69 Vikarinnen und Vikare. Die neue Vikarsgruppe wird 29 Monate
lang in ihren Kirchengemeinden und im Predigerseminar für die unterschiedlichen Handlungsfelder des Pfarramts ausgebildet.

Bei einem Vortreffen konnten sich die Mitglieder der neuen Gruppe schon kennenlernen. „Wir sind gut zusammengesetzt und verstehen uns“, so René Enzenauer, der aus Mecklenburg stammt und in Greifswald und Göttingen evangelische Theologie studierte. „Jetzt ist Praxis gefragt. Nach der ganzen Arbeit mit Büchern freue ich mich auf die Arbeit mit Menschen“, sagt der 33-Jährige. „Bei einer Männerrüste lernte ich schon einige aus der Lübecker Kirchengemeinde Johann-Hinrich Wichern (Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg) näher kennen.“

Seine Vikarskollegin Sarah Bargholz ist vor zwei Wochen bereits nach Bad Schwartau (Kirchenkreis Ostholstein) umgezogen. Die 28-Jährige ist schon ungeduldig: „Ich muss anfangen und bin sehr gespannt auf meine Kirchengemeinde St. Martin Cleverbrück“, so die gebürtige Eckernförderin und ergänzt. „Endlich kann ich all das Gelernte anwenden und mich mit anderen in unserer wirklich tollen Gruppe austauschen.“

Seinen ehemaligen Dozenten aus Studienzeiten trifft Andreas Turetschek als Pastor und Ausbilder in der Kirchgemeinde Dersekow-Levenhagen (Pommerscher Kirchenkreis) wieder. „Das war natürlich eine Überraschung und eine Freude, dass sich unsere Wege erneut kreuzen“, sagt der Mecklenburger. Dass er sein Vikariat in einer Landgemeinde absolviert, ist für 30-Jährigen kein Problem. „Ich bin in kleinen Orten aufgewachsen und schätze das Leben auf dem Land und finde bestimmt den richtigen Ton, um mit Gemeindegliedern und Dorfbewohnern in Kontakt zu kommen.“

Für Tatjana Pfendt ist der Wechsel größer: Die Hamburgerin studierte in ihrer Heimatstadt und tauscht Elbe und Alster gegen die Ostsee ein. „Ich habe das Gefühl in der Kirchengemeinde Rerik/Biendorf-Russow (Kirchenkreis Mecklenburg) willkommen zu sein. Das ist wie ein Stück gelebte Nordkirche und total spannend“, sagt die 28-Jährige. „Natürlich weiß ich noch wenig über die Gefühle, die Geschichte der Menschen oder den Weg der Kirche zu DDR-Zeiten. Aber genau dies reizt mich und macht neugierig.“

Gleich zu Beginn geht es in die Schule
Doch bis es soweit ist, sieht das Ausbildungscurriculum erst einmal eine Einführungsphase vor, in der sich die Teilnehmer intensiver kennenlernen und die Arbeitsweisen und Abläufe des Vikariats gründlich erläutert werden. Daran schließt sich als erste Praxisphase das Schulvikariat an, mit der anspruchsvollen Aufgabe, Religionsunterricht an allgemein bildenden Schulen zu erteilen. Während des Vikariats finden mehrwöchige Kurse im Predigerseminar statt, in denen die praktische Arbeit in der Kirchengemeinde reflektiert und neue Ansätze erprobt werden. Den Abschluss der Pastorenausbildung bildet eine Prüfung, das Zweite theologische Examen.

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