„Wer bin ich?…wenn sich alles ändert?“

Nordkirche lobt Schulwettbewerb zum Umbruch 1989/90 aus

vl. Hans-Ulrich Keßler, Britta Richter und Jürgen Hingst
vl. Hans-Ulrich Keßler, Britta Richter und Jürgen Hingst© Chr. Meyer / Nordkirche

23. September 2014 von Christian Meyer

Schwerin. Mit der Vorstellung auf der Landespressekonferenz startete heute (23. September) die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) offiziell den mit insgesamt 13.000 Euro dotierten Wettbewerb „Identitäten im Wandel: 1989 – 2015“.

„Noch bis Juli des kommenden Jahres sind in Mecklenburg-Vorpommern alle Lehrkräfte und Schüler der Klassenstufen 4 bis 11 aufgerufen, sich fächerübergreifend mit Projektbeiträgen zu bewerben“, sagte Hans-Ulrich Keßler, Leiter des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Nordkirche (PTI) vor Journalisten in Schwerin.

Konkreter Anlass des Wettbewerbs ist der 25. Jahrestag der friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit. Die Ausschreibung lädt Schülerinnen und Schüler dazu ein, lebensgeschichtliche Umbrüche von Menschen zu rekonstruieren, die 1989 als Jugendliche zu Zeitzeugen der politischen und sozialen Veränderungen in der DDR geworden sind. Auf der Folie der historischen Ereignisse werden Fragen der Identitätsfindung heutiger und damaliger Jugendlicher in Dialog gebracht und im Kontext ihrer jeweiligen Zeit reflektiert. „Das kann helfen, sich seiner eigenen Identität zu vergewissern – in Zeiten, die in anderer Weise rasanten Wandel mit sich bringen“, urteilt der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn. Es könne ebenso helfen, dem neu auf die Spur zu kommen, was uns in unserem Leben unbedingt angeht, das Verständnis zwischen den Generationen zu vertiefen und damit den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken.
Ebenso wichtig findet Ministerpräsident Erwin Sellering die Idee des Wettbewerbs und ruft die Schülerinnen und Schüler in seinem Grußwort auf: „Lasst euch erzählen, wie die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern diesen Prozess gemeistert haben und vergleicht dies mit eurem Leben heute in unserem Bundesland.“

„Die Ereignisse der Jahre 1989/90 lassen sich aus unserer Perspektive auch als eine ,Revolution der Würde‘ begreifen“, so PTI-Leiter Hans-Ulrich Keßler. Die Menschen hätten damals darauf bestanden, dass „keine Partei, keine Ideologie, keine menschliche Macht definieren darf, wer sie zu sein haben“. Der Wettbewerb lade ein, „auf vielfache Weisen diese Brücke der Würde zwischen 1989/90 und der Identitätsentwicklungsaufgabe heutiger Schülerinnen und Schüler zu bauen“, so Projektleiterin Britta Richter vom PTI in Ludwigslust.

Fünf verschiedene Themenfelder stehen zur Auswahl. Da geht es beispielsweise um die Frage, in was für einer Welt heutige Jugendliche leben wollen und wie Schule aussehen muss, damit Jugendliche diese Welt gestalten können. „Da Schulerziehung auch immer Ausdruck des Gesellschaftssystems ist, in dem Menschen leben, ist die Beschäftigung mit Bildungszielen und Unterrichtspraxis sozialistischer Schulerziehung in der DDR auch für heutige Schülerinnen und Schüler lohnenswert“, so Britta Richter und fügt hinzu: „Jugendliche können ermutigt werden, die eigene Schulerziehung zu reflektieren und persönliche Bildungsziele zu formulieren.“ Ein weiteres Beispiel ist das Thema „Schwerter zu Pflugscharen“, bei dem es um Fragen und Haltungen von Menschen zu Gerechtigkeit, Frieden, Schöpfung und Gewaltlosigkeit geht. Richter: „Uns interessiert, wie und wodurch Jugendliche heute zu eigenen Haltungen und Positionen zu diesen Themen finden und was sie dazu bringt, sich gesellschaftlich zu engagieren.“  

Mit dem Wettbewerb nimmt das Pädagogisch-Theologische Institut der Nordkirche den Appell der Kultusministerkonferenz auf, heutigen Schülern die Möglichkeit zu eröffnen, der Bedeutung der damaligen Ereignisse nachzugehen. Unterstützt wird der Wettbewerb vom Ministerpräsidenten, dem Bildungsministerium, dem Institut für Qualitätsentwicklung sowie von der Landesbeauftragen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, der Landeszentrale für politische Bildung und dem NDR.
Prämiert werden die ersten zehn Preisträger. Vergeben werden zudem drei Sonderpreise für bemerkenswerte Beiträge sowie 350 Buchpreise. Die Verleihung findet am 6. November 2015 durch Vertreter der Jury aus Politik, Kultur, Medien, Bildung und Kirche in Rostock statt.       

Weitere Informationen und Wettbewerbsbroschüren:
PTI der Nordkirche, Bahnhofstraße 23, 19288 Ludwigslust
Tel: 03874 – 4176 – 10/16 / E-Mail: relplus_wettbewerb@pti.nordkirche.de, www.pti.nordkirche.de

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