Landesbischöfin: „Ein wahrhaftiges und eindrückliches Zeugnis für ein Leben als Christ“

Nordkirche trauert um mecklenburgischen Altbischof Christoph Stier

Bei Christoph Stiers Einführung zum Landesbischof 1984
Bei Christoph Stiers Einführung zum Landesbischof 1984© LKANK, Fotosammlung (Mecklenburg), Album IX „Einführung LB Stier Sn/Dom 30.06.1984"

15. Februar 2021 von Annette Klinkhardt

Schwerin/Rostock. Die Nordkirche trauert um den mecklenburgischen Altbischof Christoph Stier. Dieser ist in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag in Rostock verstorben. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Bischof Tilman Jeremias zeigten sich betroffen über den Tod des Theologen, der von 1984 bis 1996 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs war. Die Landesbischöfin sagte am Sonntag in Schwerin: „Mit unserer ganzen Kirche trauere ich um einen ehemaligen Landesbischof, der ein wahrhaftiges und eindrückliches Zeugnis für ein Leben als Christ gegeben hat. In meinen Gedanken und meinem Gebet bin ich mit tiefem Mitgefühl bei seiner Ehefrau und seiner Familie.“ Anfang Januar hatte Christoph Stier noch seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt würdigte sein „exemplarisches Leben als Christ“ und sagte: „Christoph Stiers tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben hat ihn zu DDR-Zeiten eine klare und mutige Haltung einnehmen lassen, mit der er wie sein Amtsvorgänger Dr. Heinrich Rathke jeden Kontakt zu SED und Staatssicherheit ablehnte. Dankbar erinnern wir uns auch daran, dass er als Landesbischof in der Zeit der Friedlichen Revolution, der Wiedervereinigung sowie in den Jahren danach die mecklenburgische Landeskirche mit freundlicher Besonnenheit, Klarheit und im Vertrauen auf Gottes Wort und seine Verheißung ruhig und sicher geleitet hat.“

Auch Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, drückte seinen Respekt für seinen Vorgänger aus: „Ich habe Christoph Stier geschätzt als einen Mann der leisen Töne mit einem immensen theologischen Wissen und geistlichem Tiefgang. Er war für mich ein im besten Sinne ‚frommer Mann‘, dessen Richtschnur die Bibel war und der seine Kraft aus dem Gebet gezogen hat.“ In der Ökumene sei Stier ein Brückenbauer gewesen: „Er hatte ein großes Interesse an der weltweiten Ökumene und hat immer wieder den Austausch mit Geschwistern anderer Konfessionen gesucht.“

Für den Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg erinnerte der Rostocker Propst Wulf Schünemann an die frühen 1970er Jahre, als Christoph Stier Pastor im gerade entstandenen Rostocker Stadtteil Lütten Klein war: „Christoph Stier hat mit der Gründung der Kirchengemeinde Lütten-Klein nicht nur eine Gemeinde, sondern eine ganze Generation von bis heute aktiven Gemeindegliedern geprägt. Mich hat beeindruckt, wie er mit seiner freundlichen und zugewandten Art Menschen aus verschiedenen Generationen und Herkünften in ökumenischer Weite verbunden hat.“

Die Landesbischöfin  schloss ihre Würdigung mit einem geistlichen Wort: „Die Tageslosung, die über seinem Todestag steht, lautet: Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden (Psalm 29,11). Möge Christoph Stier von diesem Frieden Gottes umhüllt und darin geborgen sein und mögen alle, die um ihn trauern, in ihrer Trauer und ihrem Schmerz Gottes Segen und Frieden als tröstlich erfahren.“

Biographie:
Christoph Stier (*1941) hat in Rostock Evangelische Theologie studiert und dort als wissenschaftlicher Assistent gearbeitet. Ab 1970 war er Pfarrer im Rostocker Stadtteil Lütten Klein, der geprägt ist von Plattenbauten, bis er 1976 zum Landespastor für Weiterbildung und Akademiearbeit berufen wurde. Mit nur 43 Jahren wurde er 1984 zum Landesbischof gewählt.

Er gehörte nach der Wende dem Rat der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) an und war von 1998 an für ein Jahrzehnt Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Beirat der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. 1986 bis 1988 war er zudem Leitender Bischof der VELK DDR (Vereinigte Evangelisch-Lutherischen Kirche „Bereich Ost“). Das Protestantische Theologische Institut in Cluj (Rumänien) verlieh Christoph Stier 1999 die Ehrendoktorwürde.

 

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