Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde beendet

Nordkirche verabschiedet Klimaschutzgesetz und stärkt Präventionsarbeit

Das Projekt der KulturKirche Recknitz funktioniert nur dank eines engagierten Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen - während ihres Berichtes auf der Landessynode stellte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Erfahrungen der Engagierten im Gespräch vor.
Das Projekt der KulturKirche Recknitz funktioniert nur dank eines engagierten Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen - während ihres Berichtes auf der Landessynode stellte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Erfahrungen der Engagierten im Gespräch vor. © Susanne Hübner

27. September 2025 von Dieter Schulz

Die Nordkirche hat ihre Landessynode beendet und ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz verabschiedet. Debattiert wurden auch Prävention, Zukunftsprozess sowie Berichte der Landesbischöfen und der Kirchenleitung. Zudem besetzte die Synode mehrere beratende Ausschüsse.

Mit der Verabschiedung eines ambitionierten Klimaschutzgesetzes hat die Landessynode der Nordkirche hat ihre Tagung in Lübeck-Travemünde beendet. Zudem standen Prävention, Zukunftsprozess, Berichte der Landesbischöfin, der Kirchenleitung und aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern sowie die Besetzung von Ausschüssen im Fokus.

Dank für Engagement und verantwortungsvolle Debatten

„Ich danke allen Synodalen für ihr Vertrauen, ihre Geduld und ihr entschlossenes Engagement in diesen Tagen“, sagte Präses Anja Fährmann. Ihr Dank gilt insbesondere jenen, die in schwierigen Debatten mutig ihre Stimme eingebracht und Wege mitgezeichnet haben. Als Beispiel nannte die Präses die intensive Beratung des Ersten Kirchengesetzes zur Änderung des Klimaschutzgesetzes (KlSchG) über mehrere Tage hinweg. „Die Synodalen haben außerordentlich verantwortungsbewusst und sehr intensiv um ein ambitioniertes Ziel gerungen“, so die Präses. „Mit ihrer heutigen Entscheidung sendet die Landessynode ein wichtiges Signal für unser verstärktes kirchliches Engagement beim Klimaschutz.“

Beschluss zum Klimaschutzgesetz

Schwerpunkte des Gesetzes sind die Festschreibung der Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2035 mit anschließender jährlicher Minderung der restlichen Emissionen über zehn Jahre sowie die Verpflichtung, dass mindestens 0,8 Prozent der Kirchensteuerzuweisungen in Klimaschutzmaßnahmen der Kirchenkreise und der Landeskirche fließen. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hatte die Befassung mit dem Klimaschutzgesetz genutzt, um auch die Bundesregierung zum Handeln aufzufordern. „Die Klimakrise nimmt keine Rücksicht auf politische Konjunkturen. Ihre Folgen spüren wir längst auch in Norddeutschland: Überschwemmungen, Ernteausfälle, Schäden in Milliardenhöhe“, erklärte die Vorsitzende der Kirchenleitung.

Prävention im Fokus

Ein erster Schwerpunkt der Tagung war die Erarbeitung eines umfassenden Schutz-, Präventions- und Interventionskonzepts für die Synode selbst. Ausgangspunkt war ein interner Workshop, in dem zunächst Rahmenbedingungen für sichere Debattenräume, Meldestrukturen und Umgangsformen diskutiert wurden. „Gerade in einer Zeit, in der intensiv über Gewaltprävention, Missbrauchsaufarbeitung und Diskriminierung gesprochen wird, ist es für uns selbstverständlich: Schutz, Prävention“, betonte Präses Anja Fährmann die Bedeutung dieses Punktes. Das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“ stand auch im Mittelpunkt des Synodengottesdienstes am Donnerstagabend (25. September) in der St. Lorenz-Kirche. Die Predigt hielt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, Kirsten Fehrs.

Weitere Beratungen und Beschlüsse

Weitere Schwerpunkte der Tagung waren die Berichte der Landesbischöfin, der Kirchenleitung sowie aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern, die Beratungen zum Zukunftsprozess, der Beschluss „Gemeinde in Zukunft gestalten“ sowie die Besetzung der beratenden Ausschüsse (Teilhabeausschuss, Klimaausschuss sowie Ausschuss Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung).

Weitere Informationen zu Ergebnissen und Verlauf der Tagung der Landessynode finden Sie im Journal zur Landessynode auf nordkirche.de und im Portal der Landessynode  (https://www.nordkirche.de/portal-der-landessynode).

Hintergrund: Die Landessynode der Nordkirche

Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit verfasstes Leitungsgremium der Nordkirche. Die Landeskirche wird durch die Landesbischöfin, die Kirchenleitung und Landessynode in gemeinsamer Verantwortung geleitet. Die Landessynode verkörpert die Einheit und Vielfalt der Kirchengemeinden, der Kirchenkreise sowie der Dienste und Werke.  Ihr gehören 156 stimmberechtigte Mitglieder an. Dazu kommen acht Delegierte mit Rede- und Antragsrecht. Insgesamt 122 Synodale werden durch die 13 Kirchenkreise gewählt. Darunter sind Ehrenamtliche, Pastor:innen sowie Mitarbeiter:innen. 34 Synodale kommen aus den Diensten und Werken der Nordkirche, den Theologischen Fakultäten der Universitäten Greifswald, Kiel, Rostock und Hamburg oder werden durch die Kirchenleitung berufen. Die Vertreter:innen der Nordschleswigschen Gemeinde in Dänemark sowie die Jugenddelegierten haben kein Stimmrecht.

 

 

 

Zum Anfang der Seite