Osterbotschaft von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
20. April 2019
Greifswald. Die Auferstehung Jesu Christi ist damals wie heute die Quelle der Hoffnung für seine Anhängerinnen und Anhänger. Das sagt der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in seiner Osterbotschaft. Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) betont, dass ganz unterschiedliche Menschen, Konservative wie Liberale, langjährige Gemeindeglieder wie Neugetaufte aus muslimischen Ländern aus der Erkenntnis, dass Jesus von den Toten auferstanden sei, Orientierung und Kraft für ihr Leben bezögen. Dass Jesus Christus den Tod überwunden habe, mache jedes scheinbar noch so ungenügende menschliche Engagement für diese Welt wichtig und sinnvoll.
Die Botschaft von Bischof Dr. Abromeit im Wortlaut:
‘Jesus lebt!‘ Als alles aus zu sein scheint, ihre Welt vom Untergang bedroht, gewinnen die Jesus nahe stehenden Menschen unerwartet Hoffnung. Immer mehr verdichtet sich die Erkenntnis: Jesus ist nicht mehr tot, er lebt.
Gegner Jesu und eine Art Massenhysterie hatten Jesus ans Kreuz gebracht. Dieser unbequeme Lehrer, der Liebe als Grundhaltung für die Beziehung zwischen Gott und Mensch und zwischen den Menschen verkündigte, störte in einer Welt, in der die Menschen nach einem gängigen Freund-Feind-Schema aufgeteilt waren. Darum hatten ihn die Menschen getötet. Merkwürdigerweise war das Grab Jesu leer, der Leichnam verschwunden. Nun berichteten ein paar seiner Anhängerinnen und seine engsten Freunde, dass sie den Gekreuzigten gesehen hätten, ja, mit ihm das Mahl geteilt hatten. Nach anfänglichem Zweifel, als ganz unterschiedliche Menschen von Begegnungen mit dem Auferstandenen berichteten, verdichtete sich die hoffnungsfrohe Erkenntnis: ‚Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!‘
Damals wie heute erleben ganz unterschiedliche Menschen durch diese Erfahrung eine Stärkung ihres Glaubens: Frauen und Männer, politisch konservative, liberale und progressive Landsleute, Einheimische und Migranten, Mut- und Orientierungslose werden aufgerichtet, weil Jesus nicht bei den Toten geblieben ist. Diese Zusage ist auch heute eine Quelle der Kraft und der Hoffnung. Wer einen lieben Menschen durch den Tod verloren hat, kann auf ein ewiges Leben hoffen. Wer an der Sinnlosigkeit des Lebens verzweifeln möchte, bekommt neuen Mut. Wer Orientierung für sein Leben sucht, findet sie in der Nachfolge Jesu und in der Verheißung einer neuen Welt. Die Auferstehung Jesu macht unseren Einsatz für diese Welt sinnvoll, selbst wenn wir nach menschlichem Ermessen den Eindruck haben, es sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder eh alles zu spät. Für den, der an eine Überwindung des Todes glaubt, ist keine Hoffnung zu spät.
Deswegen darf ich Ihnen auch 2019 ein frohes Osterfest wünschen! Wir haben allen Grund zur Hoffnung! ‚Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!‘