Osterbotschaft 2024 von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt

Ostern ist eine Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Foto: Susanne Hübner / Nordkirche
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Foto: Susanne Hübner / Nordkirche

27. März 2024 von Dieter Schulz

In ihrer Osterbotschaft hat Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Ostern als „Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit“ bezeichnet.

In ihrer diesjährigen Osterbotschaft hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt Ostern als „Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit“ bezeichnet und dazu ermutigt, sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Friede sei mit euch!

Die Sehnsucht nach Frieden sei groß, schreibt die Leitende Geistliche der Nordkirche in ihrer Osterbotschaft. Der Friedensgruß des auferstandenen Christus „Friede sei mit euch!" erinnere, so die Landesbischöfin, nach den Schrecken von Gewalt und Tod daran, was für unser Zusammenleben von zentraler Bedeutung sei. „Einander Frieden zu wünschen. Einander zuzusagen und zuzusprechen: Ich will, dass Du in Frieden lebst. Als mein Nächster, als meine Nachbarin, als Bürgerin und Bürger dieses Landes, als mein Mitmensch auf diesem verletzlichen und gefährdeten Planeten. Als Gottes Geschöpf unter Mitgeschöpfen wie ich selbst. Ich will mein Bestes dafür tun, dass der Friede, den ich mir und meinen Liebsten wünsche, auch für Dich Wirklichkeit wird.“, betont Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Frieden ermöglicht Freiheit und Verantwortung für alle 

„Wir brauchen diesen Frieden, um in Freiheit selbstbestimmt und verantwortlich leben zu können. In einer Gesellschaft, in der ganz unterschiedliche Menschen zusammenleben - ohne Sorge, aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion von diesem Miteinander ausgeschlossen oder hinausgedrängt zu werden.“, schreibt die Vorsitzende der Kirchleitung der Nordkirche. Sie dankt allen, die in den letzten Wochen - öffentlich sichtbar und hörbar - für Demokratie und Zusammenhalt demonstriert haben.  „Denn als Christinnen und Christen treten wir entschieden ein für die Würde aller Menschen. Weil wir glauben, dass der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Jeder Mensch, sein Leben wie seine Würde sind deshalb für andere unantastbar.“, erklärt die Landesbischöfin. Wenn dies durch völkische Ideologien oder extremistisches Gedankengut infrage gestellt werde, sei es gut und wichtig, öffentlich die Stimme zu erheben, so Kristina Kühnbaum-Schmidt. 

Christen als Protestierende gegen den Tod

Das habe grundlegend mit Ostern zu tun, erklärt die Landesbischöfin. „Gott sagt sein großes Ja zum Leben als öffentlich sichtbaren und hörbaren Widerspruch gegen das Nein des Todes. Ostern ist deshalb eine Demonstration für das Leben und Mitmenschlichkeit. Weil dieses Fest des neuen Lebens aus Gottes Hand unsere Hoffnung gegen alle Mächte des Todes ist, sind wir Christenmenschen von Haus aus Protestierende gegen den Tod.“, so die Landesbischöfin in ihrer Osterbotschaft. Viele Christinnen und Christen würden daraus ganz konkrete Konsequenzen ziehen, betont Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Sie stehen Kranken und Bedürftigen zur Seite. Trösten Trauernde. Überlassen Geflüchtete nicht einem ungewissen Schicksal. Haben ein offenes Ohr für Einsame. Treten ein für Frieden und Gerechtigkeit.“, so die Landesbischöfin und schließt: „Mit Respekt und großer Dankbarkeit sehe ich, wie sie alle so daran mitwirken, dass unsere Gesellschaft eine Gemeinschaft wird, die uns über alle Unterschiede hinweg verbindet und in der niemand verloren geht. Bei dieser Friedensaufgabe lasst uns nicht nachlassen - gebt acht auf Liebe und Mitmenschlichkeit!“

Die Gottesdienst-Termine der Landesbischöfin an Ostern 2024

Karfreitag

29.3.2024 || 10:00 – 11:00 Uhr

Die Landesbischöfin predigt im Gottesdienst zu Karfreitag im Schweriner Dom

Dom zu Schwerin, Am Dom 4, 19055 Schwerin

29.3.2024 || 16:00 – 17:00 Uhr

Die Landesbischöfin hält die Andacht zur Sterbestunde Jesu im Schweriner Dom

Dom zu Schwerin, Am Dom 4, 19055 Schwerin

Ostersonntag

31.03.2024 || 10:00 – 11:00 Uhr

Die Landesbischöfin predigt im Gottesdienst am Ostersonntag im Lübecker Dom

Dom zu Lübeck, Mühlendamm 2 - 6, 23552 Lübeck

Hinweis an die Redaktionen

Ein Audio mit der Kernaussage der Osterbotschaft 2024 der Landesbischöfin finden Sie unter folgendem Link Osterbotschaft der Landesbischöfin.

 

Die Osterbotschaft 2024 von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt im Wortlaut

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt

Osterbotschaft 2024

 „Friede sei mit euch!“ (Lukas 24, 36)

 

Ostern als Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit

 

Die Sehnsucht nach Frieden ist groß in diesen Tagen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und Terror, Hass und Gewalt gegen Menschen in Israel und Palästina bringen täglich neue Nachrichten von Leid und Tod. Die Klimakatastrophe und deren Folgen wie Missernten, Hunger und daraus folgende Migrationsbewegungen wecken Ängste und Befürchtungen. Und wo jetzt dringend gemeinsame Anstrengungen zur Lösung komplexer Probleme gefragt sind, versprechen weltweit insbesondere rechtsextreme Populisten einfache Lösungen, treiben aber mit Hass und Hetze nur gesellschaftliche Spaltungen voran. Angesichts dieser mehrfachen Krisen fühlen sich viele mit ihren Fragen, ihren Sorgen und Ängsten allein gelassen. Mitarbeitende der Telefonseelsorge berichten, dass Menschen derzeit vor allem Einsamkeit, Ratlosigkeit und Ohnmachtserfahrungen bewegen.

„Friede sei mit euch!" - so grüßt der auferstandene Christus. Sein Friedensgruß erinnert nach den Schrecken von Gewalt und Tod daran, was für unser Zusammenleben von zentraler Bedeutung ist: Einander Frieden zu wünschen. Einander zuzusagen und zuzusprechen: „Ich will, dass Du in Frieden lebst. Als mein Nächster, als meine Nachbarin, als Bürgerin und Bürger dieses Landes, als mein Mitmensch auf diesem verletzlichen und gefährdeten Planeten. Als Gottes Geschöpf unter Mitgeschöpfen wie ich selbst. Ich will mein Bestes dafür tun, dass der Friede, den ich mir und meinen Liebsten wünsche, auch für Dich Wirklichkeit wird.“

Wir brauchen diesen Frieden, um in Freiheit selbstbestimmt und verantwortlich leben zu können. In einer Gesellschaft, in der ganz unterschiedliche Menschen zusammenleben - ohne Sorge, aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion von diesem Miteinander ausgeschlossen oder hinausgedrängt zu werden. Viele setzen deshalb in diesen Wochen ein Zeichen - öffentlich sichtbar und hörbar, draußen auf den Straßen und Plätzen. Dort treten sie in breiten demokratischen Bündnissen ein für gesellschaftlichen Zusammenhalt und für unsere Demokratie. Denn auch wenn in unserer Demokratie nicht immer alles perfekt läuft - eine Alternative braucht sie sicher nicht! Im Gegenteil: Wir brauchen die Demokratie, die für alle ein Leben in Freiheit und Verantwortung ermöglicht. Unsere Demokratie braucht aber auch uns, wenn sie und ihre Grundprinzipien in Frage gestellt oder gar bekämpft werden.

Auch sehr viele Kirchengemeinden und Christenmenschen sind bei diesen Kundgebungen der letzten Wochen mit dabei. Ihnen allen danke ich von Herzen für ihr großes Engagement! Denn als Christinnen und Christen treten wir entschieden ein für die Würde aller Menschen. Weil wir glauben, dass der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Jeder Mensch, sein Leben wie seine Würde sind deshalb für andere unantastbar. Wenn dies durch völkische Ideologien oder extremistisches Gedankengut infrage gestellt wird, ist es gut und wichtig, öffentlich unsere Stimme zu erheben – auch auf der Straße.

Das hat auch mit Ostern zu tun: Gott sagt sein großes Ja zum Leben als öffentlich sichtbaren und hörbaren Widerspruch gegen das Nein des Todes. Ostern ist deshalb eine Demonstration für das Leben und Mitmenschlichkeit. Weil dieses Fest des neuen Lebens aus Gottes Hand unsere Hoffnung gegen alle Mächte des Todes ist, sind wir Christenmenschen von Haus aus Protestierende gegen den Tod. Viele ziehen daraus ganz konkrete Konsequenzen: Sie stehen Kranken und Bedürftigen zur Seite. Trösten Trauernde. Überlassen Geflüchtete nicht einem ungewissen Schicksal. Haben ein offenes Ohr für Einsame. Treten ein für Frieden und Gerechtigkeit. Mit Respekt und großer Dankbarkeit sehe ich, wie sie so daran mitwirken, dass unsere Gesellschaft eine Gemeinschaft wird, die uns über alle Unterschiede hinweg verbindet und in der niemand verloren geht. Bei dieser Friedensaufgabe lasst uns nicht nachlassen - gebt acht auf Liebe und Mitmenschlichkeit!

Herzlich wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Ostern und grüße ich Sie mit dem Gruß des auferstandenen Christus: „Friede sei mit Dir!“

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