Bischöfin Nora Steen: „Pfingsten trägt die Sprengkraft der Liebe in sich“
06. Juni 2025
In ihrer Pfingstbotschaft 2025 betont Bischöfin Nora Steen die transformative Kraft des Heiligen Geistes. Sie ruft dazu auf, Liebe als verbindende Kraft in einer polarisierten Gesellschaft zu leben und Pfingsten als Impuls für Hoffnung und Zusammenhalt zu verstehen.
In ihrer diesjährigen Pfingstbotschaft ruft die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Nora Steen, dazu auf, sich der Kraft des Heiligen Geistes neu zu öffnen – einer Kraft, die verbindet, heilt und Grenzen überwindet. „Um die Sprengkraft der Liebe geht es an Pfingsten, um die revolutionäre Geistkraft, die selten vernünftig, immer aber notwendig ist. Die Konventionen gegen den Strich bürstet. Liebe, der einzige Kitt, der den Spaltungen und Verhärtungen in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen hat. Liebe rechnet nicht auf, tritt nicht nach. Aus dieser Kraft des Heiligen Geistes schöpfen wir an Pfingsten neue Energie“, erklärt Nora Steen.
Liebe als Zeichen gelebter Hoffnung
Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und zunehmender Einsamkeit setze Pfingsten ein Zeichen, so Steen. „Es braucht Menschen, die sich als geliebte Geschöpfe Gottes verstehen und diese Liebe weitergeben. Die also aus der Kraft des Geistes leben – mit Mut, Hoffnung und Zuversicht. Liebe ist keine naive Idee, sondern eine tiefgreifende Haltung, die unsere Gesellschaft verändern kann.“ Die Bischöfin betont, dass Pfingsten ein Fest sei, das nicht bei der kirchlichen Feier stehenbleiben dürfe. Es ermutige und befähige Christinnen und Christen, sich als Friedensstifterinnen, Brückenbauer und Hoffnungsträger im Alltag einzubringen.
Geistkraft, die bewegt
Nora Steen erinnert daran, dass der Heilige Geist auch im Unbequemen wirke. „Wo wir eingefahrene Denkweisen verlassen, Mauern im Kopf abbauen und uns anderen Menschen öffnen, dort kann der Geist wirken“, so die Bischöfin. Sie ruft dazu auf, auch in den Kirchengemeinden Räume zu schaffen, in denen diese „Geistkraft“ erfahrbar wird: durch offene Begegnung, Zuhören, gemeinsames Feiern und solidarisches Handeln.