Premiere am 20. März in Hamburg: "Theatrales Philosophieren: Protest/Foucault/Luther"
07. März 2016
Hamburg. Martin Luther und Michel Foucault, der Philosoph und der Reformator, beschäftigten sich beide mit der Frage nach Macht. Wie geht man mit Macht um und wie verhält man sich zu ihr? Kann man ihr – durch Protest und Diskussion – zur guten Entfaltung verhelfen? Unter diesem Blickwinkel startet die Jugendsparte „plattform“ des Hamburger Ernst Deutsch Theaters am Sonntag, 20. März ab 19 Uhr in der Kulturkirche Altona (St. Johannis) das Projekt „Theatrales Philosophieren: Protest/Foucault/Luther“.
Unterstützt wird die Jugend-Theaterarbeit von der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Luther und Foucault reflektierten jeweils auf sehr unterschiedliche Weise das alltägliche Spannungsfeld des Menschen in seinem Streben nach individueller Eigenständigkeit und sozialer Geborgenheit. Neun junge Darstellerinnen und Darsteller erarbeiten zurzeit auf der Grundlage von Texten Martin Luthers und Michel Foucaults eine Performance in der Kulturkirche Altona. Der künstlerische Leiter des Projekts, Dr. Christian Gefert, erklärt: „Sie bewegen sich dabei auf einer Spurensuche zwischen der Analyse machtvoller Alltagsdiskurse und der Auslotung dessen, was eine Haltung des Protestantismus im Alltag bedeuten könnte. Dabei nutzen sie die Methode des ‚theatralen Philosophierens‘ für einen intensiven Arbeitsprozess.“
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, freut sich auf die Begegnung in der Kulturkirche: „Mich beeindruckt, mit wie viel kreativer Energie und Lust an der Performance bei hoher schauspielerischer Qualität sich junge Menschen ehrenamtlich solch durchaus schwierigen und ernsthaften Themen nähern. Es ist eine Jugendarbeit ganz eigener kreativer Art. Chapeau!“
Nach drei Aufführungen auf der „plattform“-Bühne des Ernst Deutsch Theaters, bei denen die Gedanken Foucaults im Zentrum standen, nähern sich die theatralen Philosophinnen und Philosophen in der zweiten Phase des Projekts nun in der Kulturkirche Altona den Reflexionen Luthers und entwickeln ihre Performance auf diese Art im Kirchenraum weiter. Das Resultat ihrer Arbeit wird vom 20. bis 22. März dort zu sehen sein.
Nach der Premiere am Sonntag, 20. März, werden Bischöfin Kirsten Fehrs und Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch Theaters, gemeinsam mit den Darstellerinnen und Darstellern an einem Publikumsgespräch teilnehmen.
Wie die Premiere am 20. März finden auch die weiteren Vorstellungen am Montag und Dienstag, 21. und 22. März, jeweils um 19 Uhr in der Kulturkirche Altona St. Johannis, Max-Brauer-Allee/Sternbrücke (Bus-Linien 15 und 3, S-Bahn Holstenstraße) statt.
Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse für 10 Euro / ermäßigt 5 Euro (Studierende, Schüler) erhältlich.