Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde:

Reformationsjubiläum: Die Fülle der Vielfalt wahrnehmen

Bengt Schwarz fragte Dr. Daniel Mourkojannis, was die Landessynode mit Luther und der Reformation zu tun hat.
Bengt Schwarz fragte Dr. Daniel Mourkojannis, was die Landessynode mit Luther und der Reformation zu tun hat.© Nordkirche / Silke Stöterau

25. November 2016 von

Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat sich heute (25. November) mit den Vorhaben zum Reformationsjubiläum 2017 befasst.

Oberkirchenrat Mathias Lenz, Leiter des Dezernats Theologie und Publizistik im Landeskirchenamt der Nordkirche, führte in die Thematik ein: „500 Jahre Reformationsjubiläum zu feiern bedeutet, Geschichte zu bedenken, Auswirkungen in den Blick zu nehmen und nach neuen Perspektiven zu fragen, die sich für uns als Christinnen und Christen – für uns als Kirche, aber auch für die Gesellschaft daraus entwickeln lassen. Bereits im Jahr 2010 haben die damaligen drei Landeskirchen in Nordelbien, Mecklenburg und Pommern mit den Planungen des Reformationsjubiläums 2017 begonnen.“ Dabei sei klar gewesen, dass dies nicht nur ein kirchlicher Prozess würde sein können. Vielmehr sollte dieser kulturell, politisch und von der Zivilgesellschaft getragen sein.

Wegbereitung zum Reformationsjubiläum 2017

Mit der Fusion zur Nordkirche Pfingsten 2012 sei eine neue Struktur notwendig geworden, um den Planungsprozess im Bereich der gesamten Landeskirche zu erfassen. „Die Arbeitsstelle Reformationsjubiläum 2017 wurde geschaffen. Sie koordiniert unter der Leitung des Reformationsbeauftragten der Nordkirche, Dr. Daniel Mourkojannis, Projekte und bringt Kooperationspartner aus Kultur, Politik und Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen mit der Nordkirche in Kontakt, um ein Bewusstsein für die Bedeutung der Reformation zu wecken“, erklärte Lenz. „Die Arbeitsstelle begleitet eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz von Bischof Gothart Magaard und einen Vergabeausschuss unter dem Vorsitz von Kirchenleitungsmitglied Margrit Semmler, der über Fördermittel für Projekte entscheidet.“ Und: „Es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen und die Fülle der Vielfalt wahrzunehmen, die unsere Nordkirche zur Reformation zu bieten hat“, so Mathias Lenz. Eindrücke davon vermittelte ein Film den 156 Synodalen.

Auf den Weg gemacht…

Der Inhalt: Bengt Schwarz (17 Jahre) leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Presseabteilung des Volkstheaters Rostock. Beim Volkstheater ist eine Inszenierung über den regionalen Reformator Joachim Slüter in Vorbereitung. Schwarz bekommt den Auftrag, eine Pressemappe zum Thema Reformation zusammenzustellen und soll dafür recherchieren. In Gesprächen mit verschiedenen Akteuren in Rostock, Greifswald, Schleswig und Hamburg macht er sich auf eine Spurensuche durch die Nordkirche. Der Pastor der letzten Station in Hamburg rät ihm, doch bei der Landessynode nachzufragen, wo die Synodalen die Spuren der Reformation sehen und was für sie wichtige Errungenschaften reformatorischen Handelns sind.

Der Film wurde vom Dezernat Theologie und Publizistik und der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum 2017 bei der Evangelischen Presseverband Norddeutschland GmbH (epn) in Auftrag gegeben und vom Redakteur Andreas Bell produziert. Er soll künftig Schulen für den Unterricht zur Verfügung stehen und für Jugendarbeit genutzt werden. Im Fokus des Films stehen Fragen wie: Wo und wie hat die Reformation im Norden gewirkt und wo findet man heute noch ihre Spuren? Im Anschluss hatten die Synodalen Gelegenheit, mit Bengt Schwarz auf der Synode über seine Spurensuche zu sprechen.

Glaubensfragen eine Deutungshoheit?

Dr. Daniel Mourkojannis, Leiter der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum, stellte als Eckpfeiler der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Reformationsjubiläum die Themen „Freiheit“, „Persönliche Beziehung zu Gott“ sowie „Bildung und Kultur“ in den Blickpunkt. „Was bedeutet Freiheit, Freiheit von was und wozu? Luther hat den Menschen auch als unfrei gesehen“, so Mourkojannis. Er habe bei der neu gewonnenen Freiheit stets die neuen Zwänge entstehen sehen. Ein wichtiger Impuls der Reformation galt der persönlichen Gottesbeziehung ohne Vermittlung Dritter. Und: „Bildung und Kultur werden oft im Zusammenhang mit der Reformation genannt. Sie sollen kein kirchliches Almosen sein, sondern erste Bürgerpflicht. Bildung sollte Teilnahme ermöglichen“, sagte Mourkojannis. In Arbeitsgruppen gingen die Synodalen dann im Anschluss den aufgeworfenen Fragen nach.

Dank der Reformation…

Als Beispiel für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Reformation stellte unter anderem der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Schleswig-Flensburg das „Button-Projekt“ vor. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich aktiv zu beteiligen und in drei Worten aufzuschreiben, welche Veränderungen aus ihrer Sicht von der Reformation in Gang gebracht wurden. Die Buttons werden bis zum 31. Oktober 2017 als virtuelle Aufkleber auf <link http: www.dank-reformation.de>www.dank-reformation.de veröffentlicht.

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