Jubiläum

#Sonntagsgefühl: Kirchen erinnern an 1700 Jahre arbeitsfreien Sonntag

Endlich Wochenende - viele Menschen treibt es an ihrem freien Sonntag zum Beispiel raus in die Natur.
Endlich Wochenende - viele Menschen treibt es an ihrem freien Sonntag zum Beispiel raus in die Natur.© Priscilla du Preez, unsplash

02. März 2021

Seit 1700 Jahren gibt es ihn, den arbeitsfreien Sonntag. Als Tag der "Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" ist er heute im Grundgesetz verankert. Anlässlich des Jubiläums erinnern Kirchen und Gewerkschaften im Norden mit einem Kurzfilm zum #Sonntagsgefühl an die soziale und religiöse Errungenschaft.

Der einzige freie Tag der Woche sei zunehmend gefährdet, teilten die Kirchen am Dienstag mit. Eine Aufweichung, wie etwa im Einzelhandel, führe dazu, dass immer mehr Branchen nachziehen wollen.

Staatliche Sonntagsschutzregelung seit dem Jahr 321

Am 3. März im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin die erste staatliche Sonntagsschutzregelung: "Alle Richter, Stadtbewohner und Gewerbetreibenden sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen!", lautete das kaiserliche Edikt. Seit dieser Zeit gilt der arbeitsfreie Sonntag als soziale Errungenschaft.

Das Erzbistum Hamburg, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord), wollen gemeinsam mit einem Kurzfilm an die gesellschaftliche Bedeutung des freien Sonntags erinnern.

Das Video zum Thema "Dein Sonntagsgefühl" wurde  besteht aus einer Vielzahl kurzer Videobeiträge, die nach einem öffentlichen Aufruf der Initiatoren von vielen Menschen eingesendet wurden.

Den Alltag unterbrechen

Dieser Tag, der den Alltag unterbreche, gebe dem Leben Rhythmus, schaffe individuelle Freiräume, verbinde Menschen und fördere das Gemeinwohl, erklärten bereits vergangenen Sonntag auch der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Bischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron.

"Im Bewusstsein vieler Menschen ist der Sonntag daher als wichtiges und schützenswertes 'Kulturgut' tief verankert", betonten die Kirchenvertreter.  "Wie sehr Menschen eine 'Struktur der Zeit' brauchen, haben uns die Erfahrungen der Corona-Pandemie einmal mehr ins Bewusstsein gerufen", erklärten Bätzing, Bedford-Strohm und Miron.

"Die Seele braucht die Unterbrechung des Alltags"

Zugleich verschwimme mehr und mehr der wichtige Rhythmus zwischen Arbeits- und Freizeiten durch Homeoffice, mobiles Arbeiten oder asynchrone Arbeitszeiten, so die kirchlichen Spitzenvertreter. Die digitale Transformation werde nicht nur das Arbeiten, sondern auch den Sonntag verändern sowie das Miteinander und "womöglich uns selbst". "Denn: Die Seele braucht die Unterbrechung des Alltags", betonen die Bischöfe und der orthodoxe Erzpriester. "Und der Sonntag ist so ein Tag zum Abschalten, im wörtlichen wie übertragenen Sinne."

Gottesdienst in Corona-Zeiten: Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden.© epd-bild/Rolf Zoellner

Sonntäglicher Gottesdienst im Mittelpunkt des Lebens der Kirche

Das Jubiläums lasse innehalten, um den Wert des arbeitsfreien Sonntags zu würdigen, der im Grundgesetz-Artikel 140 als Tag "der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" gesetzlich geschützt sei. Die Kirchen verweisen auch auf die herausragende religiöse Bedeutung des Sonntags als Tag der Auferstehung Jesu Christi. Der sonntägliche Gottesdienst stehe im Mittelpunkt des Lebens der Kirche. Auch Islam und Judentum feierten wöchentlich wiederkehrende Tage der Ruhe und Besinnung.

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