Für eine menschengerechte Arbeit der Zukunft

Spitzentreffen von Kirchen und DGB Nord

Landesbischof Gerhard Ulrich (v.l.), Uwe Polkaehn, Professor Gustav Horn und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke waren sich einig, dass 'Gute Arbeit' allen Menschen zugänglich sein müsste
Landesbischof Gerhard Ulrich (v.l.), Uwe Polkaehn, Professor Gustav Horn und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke waren sich einig, dass 'Gute Arbeit' allen Menschen zugänglich sein müsste© Stefan Döbler / Nordkirche

02. November 2015 von Stefan Döbler

Lübeck. Für eine „menschengerechte Arbeit der Zukunft“ treten Kirchen und Gewerkschaften im Norden ein. Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), des Erzbistums Hamburgs und des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bezirk Nord (DGB Nord) haben dazu heute (2. November) in Lübeck eine gemeinsame Erklärung zu Solidarität und Selbstbestimmung im Wandel der Arbeitswelt verabschiedet.

    Im Wortlaut
  • <link file:3967>Gemeinsame Erklärung von Nordkirche, Erzbistum Hamburg und DGB Nord

Die Teilnehmer des jährlichen Spitzentreffens von Nordkirche, Erzbistum Hamburg und DGB Nord diskutierten den Wandel der Arbeitswelt aus gewerkschaftlicher und christlicher Sicht. In der von Landesbischof Gerhard Ulrich (Nordkirche), Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg) und Uwe Polkaehn (DGB Nord) vereinbarten Erklärung heißt es unter anderem, dass „Gute Arbeit“ allen Menschen zugänglich sein müsse.

Ausbau sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse

Kirchen und Gewerkschaften begrüßen den Ausbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse. Die Herausforderungen der Arbeit der Zukunft seien nur in einer starken Sozialpartnerschaft zu bewältigen. Angesichts neuer, mehr Freiheit versprechender mobiler und digitaler Arbeitsformen fordern Kirchen und Gewerkschaften stärkere soziale Absicherung und Möglichkeiten zur Mitbestimmung sowie eine menschengerechte Bewertung und Balance von Arbeits- und Lebenszeit.

Gewerkschaften und Kirchen treten für die Einhaltung hoher arbeits- und sozialrechtlicher Maßstäbe ein. Die Ausnutzung unterschiedlicher Lohn- und Arbeitsbedingungen auf dem europäischen Arbeitsmarkt müsse eingedämmt werden. „Die Globalisierung von Wertschöpfungsketten geht in vielen Fällen mit der Ausbeutung von Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern nicht nur in sogenannten Entwicklungsländern einher. ‚Gute Arbeit‘ muss daher auch ein globaler Standard sein, der Achtung und Fairness Rechnung trägt.“ Die Kirchen verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass bereits in der Bibel aus dem Glauben an den befreienden Gott Gesetze niedergelegt seien, „die Arbeiter vor Übergriffen und Ausbeutung schützen“.

Integration von Flüchtlingen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt

Angesichts der vielen Menschen, die gegenwärtig in Deutschland Schutz suchen, begrüßen und unterstützen Gewerkschaften und Kirchen die tatkräftige Willkommenskultur in Deutschland, die helfe, die unmittelbare Not der Flüchtlinge zu mindern. Zugleich gelte es, den Menschen, die für längere Zeit oder immer in Deutschland bleiben, auch eine Perspektive im Blick auf Ausbildung und Arbeit zu bieten. Eine Ausbeutung von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten als billige Arbeitskräfte lehnen Kirchen und Gewerkschaften ab: „Der gesetzliche Mindestlohn muss für alle gelten.“

Professor Horn: „Verantwortung endet nicht an der Grenze Deutschlands“

Professor Dr. Gustav Horn, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und Vorsitzender der Kammer für soziale Ordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), betonte in seinem Vortrag, dass „die Verantwortung für gerechte Entlohnung und gute Arbeitsverhältnisse nicht an der Grenze Deutschlands endet“.

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