Bischof Magaard: „Ein bedeutender Schritt auf dem Weg der Versöhnung“

Vor 25 Jahren ging die Heiliggeistkirche in Flensburg in das Eigentum der dänischen Kirche in Südschleswig über

Deutsche und dänische Geistliche feiern gemeinsam Gottesdienst in der Heiliggeistkirche (Archivfoto 2018)
Deutsche und dänische Geistliche feiern gemeinsam Gottesdienst in der Heiliggeistkirche (Archivfoto 2018)© Antje Wendt/Nordkirche

23. August 2022 von Antje Wendt

Flensburg/Schleswig. Vor 25 Jahren, am 24. August 1997, ging die Heiliggeistkirche in Flensburg von der Nordelbischen Kirche in das Eigentum der dänischen Kirche in Südschleswig über. Bereits in den Jahrzehnten zuvor hatte die dänische Gemeinde das Kirchengebäude in der Flensburger Innenstadt für ihre Gottesdienste genutzt, Bemühungen, es zu übernehmen, waren bislang aber gescheitert.

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche): „Für den Prozess der Versöhnung und des Zusammenwirkens der Kirchen in der Grenzregion stellte sich der damalige Schritt als besonders heilsam und förderlich heraus. Ganz maßgeblich war seinerzeit Bischof Hans Christian Knuth an dieser Entwicklung beteiligte. Er war es auch, der die frohe Botschaft während eines Gottesdienstes in der Gottorfer Schlosskirche im Mai 1997 bekannt gab und damit große Freude hervorrief. Heute pflegen die vier evangelisch-lutherischen Kirchen in der Grenzregion ein enges und freundschaftliches Miteinander und tragen somit auch zu einem friedlichen Zusammenleben über die Grenze hinweg bei.“

Hasse Neldeberg Jørgensen, Propst der dänischen Kirche in Südschleswig, würdigt das Jubiläum ebenfalls und brachte seine große Dankbarkeit dafür zum Ausdruck: „Eigentlich hätte aus diesem Anlass ein Festgottesdienst stattfinden sollen, auch um zu markieren, dass seit nunmehr 70 Jahren einzig die dänische Gemeinde ihre Gottesdienste in der Heiliggeistkirche feiert. Von 1927 an lieh die dänische Gemeinde die Kirche. Doch an diesem besonderen Tag im Jahre 1997 änderten sich die Eigentumsverhältnisse sowie der Status der Kirche markant. Beim damaligen Festgottesdienst waren sowohl dänische wie deutsche Gemeindeglieder, Pastorinnen und Pastoren, Pröpstinnen und Pröpste und Bischöfe sowie einige Politikerinnen und Politiker des dänischen Folketing wie auch deutsche Amtspersonen anwesend.“

Die Heiliggeistkirche in Flensburg

Seit Ende des 16. Jahrhunderts wurde in der Heiliggeistkirche in dänischer Sprache gepredigt. Nach der Grenzfestlegung 1920 war sie in besonderer Weise Heimat für Christen der dänischen Volksgruppe, verblieb aber im Besitz der deutschen Kirchengemeinde. Im Volksmund wird die Heiliggeistkirche gerne als „Dom zu Südschleswig” bezeichnet, denn hier werden neue Pastorinnen und Pastoren in ihr Amt eingeführt. Gleichzeitig ist es ein Empfangsraum für dänische Gäste bei besonderen Gelegenheiten. Im September 2019 hat die dänische Königin Margrethe an einem Festgottesdienst teilgenommen und im Juni 2021 besuchten Mitglieder des Kirchenausschusses des dänischen Parlaments, dem Folketing, sowie die Kirchenministerin das Gotteshaus. Bei einem Friedensweg, der 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges von den dänischen und deutschen Kirchen gemeinsam begangen wurde, oder bei den Veranstaltungen anlässlich des Grenzjubiläums haben Angehörige der dänischen und deutschen Minderheit dort gemeinsam Gottesdienste gefeiert. In erster Linie ist die Kirche jedoch der Rahmen für das gottesdienstliche Leben der hiesigen Kirchengemeinde und der Sammelpunkt für die besonderen Augenblicke im Leben – bei Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung.

 

 

 

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