Corona-Pandemie: Schutzempfehlungen auch für bevorstehende Feiertage

Weiterhin Verzicht auf Abendmahl – stattdessen geistliche Tischfeier zu Hause

03. April 2020 von Stefan Döbler

Schwerin/Schleswig/Hamburg/Greifswald. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) empfiehlt ihren Gemeinden auch weiterhin, auf die Feier des Abendmahls zu verzichten. Hintergrund sind die bestehenden Vorsichtsmaßnahmen, um die Gefahr der Ansteckung mit dem Virus COVID-19 zu vermindern. Dies hat gestern (2. April) Oberkirchenrat Mathias Lenz, Leiter des Dezernates Theologie, Archiv und Publizistik im Landeskirchenamt der Nordkirche, in einem Schreiben an Kirchenkreise und Kirchengemeinden mitgeteilt.

„Der Bischofsrat und ich selbst sind uns bewusst, dass dies ein sehr schmerzlicher Einschnitt für das geistliche Leben unserer Kirche und vieler einzelner Menschen ist. Aber wir sehen uns in der Verantwortung, alles zu tun, um Menschenleben zu schützen“, schreibt Oberkirchenrat Lenz in dem Brief, der an alle Pröpstinnen und Pröpste, Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche ging.

Alternativ empfiehlt die Nordkirche ihren Gemeindegliedern, zu Hause eine geistliche Tischfeier mit anschließender Mahlzeit (Agapefeier) zu halten – mit denen, die im Haushalt wohnen, oder allein. Dazu gehören die biblische Lesung über das letzte Mahl Jesu im Kreis seiner Jünger sowie Gebete, Lieder und ein anschließendes Essen. Eine leicht umsetzbare Anleitung dazu bietet das Gottesdienstinstitut der Nordkirche im Internet an.

Die Agapefeier ist eine bekannte Form, „um dem verständlichen Bedürfnis nach sinnenhafter Erinnerung an Gottes Nähe entgegenzukommen“, erläutert Lenz. Für eine Agapefeier sei keine Pastorin, kein Pastor erforderlich: „So lässt sie sich gut im eigenen Familienkreis umsetzen – oder auch allein in geistlicher Verbindung mit anderen und Gott.“

Viele Christinnen und Christen empfänden es als schmerzlichen Verzicht, „am Gründonnerstag, am Karfreitag oder am Ostersonntag nicht zum Abendmahl gehen zu können“, heißt es in dem Schreiben. Brot und Kelch zu teilen, die Gemeinschaft in der Gemeinde zu erleben und die Gegenwart Gottes in Christus zu erfahren, sei für viele „eine sehr wichtige und innige geistliche Wirklichkeit“. Doch Mathias Lenz betont: „Gott ist gegenwärtig – auch wenn ich allein oder im Kreis der Familie die Geschichten vom letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern lese.“

Die Möglichkeit einer medial vermittelten Abendmahlsfeier, etwa eines „digitalen Abendmahls“, bestehe nach der Ordnung der Kirche nicht, heißt es in dem Schreiben. Zur Feier des Abendmahls gehört die „physische Anwesenheit einer feiernden Gemeinde an einem Ort“.

Hintergrund: Agapefeier

„Agape“  ist eines der vielen griechischen Worte für „Liebe“. Es meint die Liebe zu den Mitmenschen, zu der oder dem Nächsten. Mit Gebeten und biblischen Texten werden Brot und Wein oder Traubensaft miteinander geteilt. Agapefeiern werden oft in ökumenischen Gottesdiensten, wenn Christinnen und Christen unterschiedlicher Kirchen zusammen sind, gefeiert.

In der jüdischen Tradition wird der Schabbat zu Hause, in der Familie, mit einem Ritual begrüßt. Daran knüpft auch die Agapefeier an. So kann sie am  Samstagabend durchgeführt werden oder auch am Sonntagmorgen, verknüpft etwa mit einem Brunch. In Erinnerung an das letzte gemeinsame Mahl Jesu mit seinen Jüngern ist sie auch ein Vorschlag für Gründonnerstag.
(Quelle: Gottesdienstinstitut der Nordkirche)

 

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