„Weihnachten erzählt vom Erbarmen, das jedem Menschen Größe gibt“

Wort zum Christfest 2017 von Bischöfin Kirsten Fehrs

Bischöfin Kirsten Fehrs
Bischöfin Kirsten Fehrs© Marcelo Hernandez / Nordkirche

23. Dezember 2017 von Bischöfin Kirsten Fehrs

Hamburg. Als Botschaft der Empathie hat Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), das Weihnachtsfest bezeichnet. Gott schenke mit seinem Sohn die Kraft und die Stärke, zu beschützen und sich einzusetzen. „Wir halten mit Gottes Erbarmen etwas Zerbrechliches in der Hand. Doch darin steckt die Kraft der Liebe, gerade auch für die, die bedroht sind.“ Weihnachten erzähle von dem Christuskind, auf das man mit Ehrfurcht schaue. Ein Erbarmen, das durch Würdigung jedem Menschen Größe gibt und Stärke, so die Bischöfin.

Die Weihnachtsbotschaft von Bischöfin Fehrs im Wortlaut:

„... euch ist heute der Heiland geboren, welches ist Christus der Herr in der Stadt Davids." (Lukas 2,11)

Heute ist der Heiland geboren. Mitten hinein in all die Spannungen in unserer Welt. In unserem Land mit all den Polarisierungen, aber auch in Bethlehem und Jerusalem, wie überhaupt in Israel/Palästina. Allerorten wird auf- statt abgerüstet. Mit Waffen und mit Worten. Wie, so fragen einige, können wir angesichts von Krieg und islamistischem Terror, die auch das Leben von Christen im Nahen Osten schwer bedrohen, auf ein kleines Kind voller Erwartung schauen, das im Stall geboren wird?

Heute ist uns ein Heiland geboren, der klein ist und arm und schutzbedürftig. Wer das Christuskind voller Ehrfurcht betrachtet, kann gar nicht anders, als sich hineinzuversetzen – und mitzufühlen, wie der Allmächtige frierend da liegt und in Windeln gewickelt. Es liegt unerhörte Kraft in dieser Empathie. Denn mit dem Christuskind dort in der Krippe bekommen wir den Auftrag  zerbrechliches Leben zu schützen.

Und weil es der Allerhöchste ist, der so herunter gekommen ist, zu uns hier auf die Erde, ist und bleibt er uns nahe. Gott Immanuel. Er setzt sich allen Gefährdungen und Anfechtungen aus. In Armut, die Todesschwadronen des Herodes schon im Anmarsch – all dieses Elend des Jesuskindes tritt aber immer hinter die Verheißung zurück, dass er der geborene Heiland ist. Gottes Liebe und Erbarmen in Person.

Und so beugen wir uns hinunter zu dem Kind in der Krippe und sehen den Himmel. Einen Himmel, der uns erzählt von der Friedensliebe, die unbeirrt von uns weitergetragen werden soll. Ein Himmel, der uns aufschließt, wofür wir eintreten als Christenmenschen in dieser Welt: dass wir achtsam Demokratie und Meinungsfreiheit schützen, geistesgegenwärtig bleiben und gegenhalten gegen jegliche Form von Antisemitismus, dass wir sensibel sind für Menschenrecht und Lebensvielfalt.

Und so gehört zu der Empathie des Weihnachtsfestes auch diese Botschaft: dass Menschen nicht in ein Land abgeschoben werden dürfen, das nicht sicher ist. Dass Familiennachzug möglich ist – gerade doch jetzt an diesem Fest wissen wir, wie es die Familie ist, die einen hält und durch Krisen trägt!

Gott schenkt uns mit seinem Sohn die Kraft und die Stärke, zu beschützen und uns einzusetzen. Wir halten mit Gottes Erbarmen etwas Zerbrechliches in der Hand. Doch indem wir diese Liebe spüren, gibt das Erbarmen jedem Menschen Größe.

Mit dieser Kraft vor Augen wünsche ich Ihnen wunderbare Weihnachten und Frieden auf Erden!
 

Bischöfin Kirsten Fehrs wird am 24. Dezember um 10.30 Uhr das Emmaus-Hospiz in Hamburg-Blankenese besuchen; um 13 Uhr feiert sie eine Weihnachtsandacht mit den Menschen in der Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose der Diakonie in Hamburg-Eimsbüttel. Um 16 Uhr an Heiligabend predigt die Bischöfin in der Christvesper in der Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg.

Am 25. Dezember predigt Bischöfin Fehrs um 10.40 Uhr im Dom zu Lübeck.

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