Bischöfin Fehrs: „Er hat Altes bewahrt und Neues gewagt“

Zum Tod des Architekten Friedhelm Grundmann

02. November 2015 von Thomas Kärst

Hamburg. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat den in der vergangenen Woche verstorbenen Architekten Prof. Friedhelm Grundmann gewürdigt. „Die Nordkirche hat Friedhelm Grundmann viel zu verdanken, sowohl beim Wiederaufbau kriegszerstörter Kirchen als auch bei der Gestaltung moderner Kirchengebäude“, sagte Bischöfin Fehrs am Montag in Hamburg.

„Er hat Altes bewahrt und Neues gewagt", so Bischöfin Fehrs weiter. "Tradition war ihm wichtig, aber er hat sich nicht von ihr fesseln lassen. Damit hat er geradezu zeichenhaft deutlich gemacht, wie Kirche sein soll.“  Der Architekt und Hochschullehrer starb in der vergangenen Woche im Alter von 90 Jahren.

Schöpfer zahlreicher Kirchenneubauten in Norddeutschland

Grundmann betreute in den sechziger Jahren den Wiederaufbau des Doms zu Lübeck und der ebenfalls im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauptkirche St. Trinitatis in Hamburg-Altona. In den achtziger Jahren war er mit der umfangreichen Sanierung des Doms zu Greifswald betraut. Daneben entwarf er zahlreiche Kirchenneubauten in Norddeutschland. Zu ihnen gehören beispielsweise die Christuskirche in Bad Schwartau, die Simeonkirche und die Dankeskirche in Hamburg sowie die Friedrich-von-Bodelschwingh-Kirche in Lübeck. Der 1925 in Bad Warmbrunn (Schlesien) geborene Grundmann lebte seit 1956 in Hamburg. 1975 wurde er Professor an der Fachhochschule Hamburg, auch gehörte er dem Präsidium der Freien Akademie der Künste an.

Der Präsident des Evangelischen Kirchbautages, der Hamburger Propst und Hauptpastor Dr. Johann Hinrich Claussen, würdigte die bleibende Bedeutung des Architekten: „Professor Friedhelm Grundmann hat sich um den evangelischen Kirchbau sehr verdient gemacht. Durch eine Fülle innovativer Bauten und Umbauten sowie durch viele Gesprächsbeiträge hat er die Geschichte des evangelischen Bauens bereichert und seiner Nachfolgegeneration ein Erbe hinterlassen, das noch lange zur Auseinandersetzung reizt.“

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