Bischof Dr. v. Maltzahn: Weihnachten – Licht in der Dunkelheit
23. Dezember 2016
Schwerin. „Weihnachten wird in diesem Jahr kein unbeschwertes Fest sein. Die Zerrissenheit unserer Welt mit ihren gewalttätigen Auseinandersetzungen ist uns nahe gerückt wie lange nicht. Wir spüren: Es ist keineswegs selbstverständlich, in Frieden und Geborgenheit zu leben. Das war es auch nie. Krankheit, Unfall oder Anschlag – unser Leben ist zerbrechlich.“ Darauf verweist Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn in seinem Wort zum Christfest 2016. Für den Schweriner Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern kommt es darauf an, wie wir damit umgehen. Die Botschaft der Weihnacht rufe dazu auf, „sich nicht von Ängsten bestimmen zu lassen, sondern von Hoffnung! … Sich nicht zum Hass verführen zu lassen, sondern schlicht festzuhalten an der Menschlichkeit!“.
Das Wort von Bischof Dr. v. Maltzahn zum Christfest 2016 im gesamten Wortlaut:
Weihnachten – Licht in der Dunkelheit
Weihnachten wird in diesem Jahr kein unbeschwertes Fest sein. Die Zerrissenheit unserer Welt mit ihren gewalttätigen Auseinandersetzungen ist uns nahe gerückt wie lange nicht. Wir spüren: Es ist keineswegs selbstverständlich, in Frieden und Geborgenheit zu leben. Das war es auch nie. Krankheit, Unfall oder Anschlag – unser Leben ist zerbrechlich. Es kommt darauf an, wie wir damit umgehen.
In diese Situation hinein kommt Gott zur Welt. Sein Weg mit uns Menschen, wie er ihn in Jesus Christus gegangen ist, macht deutlich, was gerade jetzt für unser Leben wichtig ist: Sich nicht von Ängsten bestimmen zu lassen, sondern von Hoffnung! Sich nicht von Ohnmachtsgefühlen unterkriegen zu lassen, sondern zu erkennen: Ein Volk, das zusammensteht in seinem Willen zum Frieden und zur Freiheit ist eine Macht! Sich nicht zum Hass verführen zu lassen, sondern schlicht festzuhalten an der Menschlichkeit!
„Fürchtet euch nicht!“, sagten die Engel und: „Friede auf Erde bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Denn der Retter ist geboren – Jesus, der Christus. So weit geht Gottes Zuneigung zu uns, dass er Mensch wird und unser Leben teilt, angreifbar wie wir. Und doch, Gott bleibt Herr des Geschehens, der seine Sache zum Ziel führt. Nichts kann uns von dieser Liebe trennen.
Weihnachten wird in diesem Jahr kein unbeschwertes Fest sein. Doch das Licht der Welt leuchtet in der Dunkelheit, und die Dunkelheit vermag es nicht zu löschen. Wie es im Adventslied von Jochen Klepper heißt:
„Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.“
Hinweis:
Die Kirchengemeinde Bad Doberan lädt am ersten Weihnachtstag (25. Dezember) um 9.30 Uhr zum Gottesdienst in das Münster ein. Die Predigt hält Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn. Am 26. Dezember, dem zweiten Christtag, feiert der Schweriner Bischof um 10 Uhr den Gottesdienst in der Kirche Deven, die zur Kirchengemeinde Schloen gehört.