Krippenspiel für Bleiberecht und gegen Abschiebehaft - anschl. Raum für Sprechen und Zuhören und Information
Mi, 10. Dezember 2025 19:00
Uhr
St. Nicolai-Kirche |
Kirchplatz 2 | 24340 Eckernförde
| Veranstalter: | Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde |
KRIPPENSPIEL FÜR BLEIBERECHT und GEGEN ABSCHIEBEHAFT
St. Nicolai-Kirche Eckernförde
10. Dezember 2025, 19 Uhr
Internationaler Tag der Menschenrechte
<figcaption></figcaption>
2023 ist dieses Krippenspiel entstanden.
Initiiert wurde es von Menschen aus der "Besucher*innen Gruppe" der Abschiebehaftanstalt in Glückstadt und der "Kampagne gegen Abschiebehaft in Glückstadt und anderswo".
Inzwischen sind weitere Personen dazugekommen. Wir spielen in wechselnder Besetzung.
Das Stück besteht aus drei Akten und umgetexteten Weihnachtslieder,
die wir gerne mit Ihnen singen möchten.
Es dauert ca. 40 Minuten.
Anschließend gibt es Raum für Sprechen und Zuhören und Information,
moderiert von Pastor Michael Jordan.
Zum Inhalt
Zwei Menschen auf der Suche nach einer Unterkunft. In dem fremden Ort schlagen ihnen Misstrauen und Ablehnung entgegen. Die einzige Person, die helfen will, kann ihnen nur einen Stall anbieten.
Die Geschichte um Maria und Josef ist heute aktueller denn je. Im 3. Jahrtausend nach Christus endet sie aber nicht mit Engels-Chören und Geschenken: Kurze Zeit nach der Geburt des Jesuskindes müssen Maria und Josef, so wie in der biblischen Geschichte, die Flucht mit dem Neugeborenen fortsetzen.
Hier begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart. Wir wechseln in den Dezember 2025.
In unserem "Krippenspiel gegen Abschiebehaft für Bleiberecht"werden Maria, Josef und Jesus beim Grenzübertritt nach Deutschland verhaftet. Wir zeigen das Verhör durch zwei Polizist*innen, die Abschiebehaft medienwirksam als „Wohnen minus Freiheit“ bezeichnen – ohne das Abschiebegefängnis jemals von innen gesehen zu haben. Polizist*innen mit Vorurteilen, die sie nicht menschenfeindlich oder problematisch empfinden.
An dieser Stelle endete im Jahr 2024 das Krippenspiel gegen Abschiebehaft.
Doch im Jahr 2025 gibt es eine Fortsetzung, einen dritten Akt.
Die aktuelle Situation für Menschen auf der Suche nach Asyl, auf der Flucht vor Hungersnöten, Terror, Folter, Frauen-und Genderhass, Zerstörung, Dürren... auch Klima Flucht, hat sich zugespitzt.
Nach häufig sehr traumatischen Fluchterlebnissen erwartet die Menschen in Deutschland Abschiebung über Nacht, in den Morgenstunden unter Druck und Zwang. Schulkinder die aus dem Unterricht geholt werden ... wir können alltäglich davon lesen.
Darum spielt der dritte Akt für Josef in diesem Jahr im Flugzeug ...
Er wird abgeschoben, die Familie auseinandergerissen.
Eine Wirklichkeit, von der Anfang des Jahres auch eine Familie in Eckernförde betroffen war.
Wir weisen darauf hin, dass im dritten Akt von Haftbedingungen und selbstverletzenden Handlungen der Gefangenen berichtet wird.
Am Ende der Aufführung wird deutlich, warum wir das Krippenspiel aktuell unter dem Motto "Aufstehen für Widerstand" zeigen.
Damit wollen wir im Advent 2025 ein Licht anzünden:
Ein Licht für die Menschlichkeit in uns, für die Grundrechte der Menschen.
Grundgesetz
Artikel 1
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Luna Wiedemann
Am Internationalen Tag der Menschenrechte wird dieses besondere Krippenspiel in St. Nicolai aufgeführt.
Im Anschluss werde ich zum Gespräch in kleinen Gruppen einladen. Eindrücke der Aufführung können miteinander geteilt werden. Wir hören einander zu und erzählen von unseren eigenen Eindrücken: Sprechen und Zuhören. Es geht nicht um eine Diskussion, sondern dass wir einander wahrnehmen mit all dem, was uns zu diesem Thema bewegt.
Die "Besucher*innen Gruppe" gibt weitere Informationen.