Die Bibel und weitere Schriften

Der Glaube an Gott ist etwas, das tief bewegt und berührt. Seit Jahrtausenden wird er weitergetragen über Schriften:

Glaubenstexte, Lieder, Bekenntnisse und Erzählungen

Sie handeln von Glaubenserfahrungen, die in einzigartiger Weise von Gott sprechen. Texte, die Christinnen und Christen als Richtschnur für ihr alltägliches Leben dienen, in Krisen weiterhelfen, Sinn und Lebensmut spenden. Texte, die ihnen Gott näher bringen. Und auch solche, die im Gottesdienst die Gemeinschaft verbinden und Feierlichkeiten wie Taufe, Hochzeit oder Konfirmation begleiten.

Die Bibel

In unserer Kirche ist die Bibel die zentrale Grundlage für den Glauben. Sie verbindet die Christen aller Welt miteinander, die in ihr Antworten auf ihre Glaubensfragen suchen. Dabei wird sie nicht ohne Grund das „Buch der Bücher” genannt, wie ihr aus dem Griechischen stammender Name („biblis”; „Bibliothek”) andeutet:

Sie besteht aus 66 einzelnen Büchern verschiedener Autoren, die ursprünglich auf Hebräisch und Griechisch verfasst worden sind. Noch vielfältiger ist ihr Inhalt: Poetische Lobpreisungen oder die Zehn Gebote sind neben aufbauenden Wundergeschichten Jesu sind zu finden - aber auch unter anderem Erzählungen über die Gewalt der Menschen untereinander.

Heute wird in unserer Kirche vor allem die Übersetzung von Martin Luther gelesen, der vor rund 500 Jahren als erster die Bibel umfassend ins Deutsche übersetzte. Mehr dazu.

Gebete

Zwar können Christen ihre Gebete als „Rede des Herzens mit Gott” ganz frei formulieren - trotzdem gibt es in unserer Kirche feste Gebetstexte.

Der bekannteste ist das Vaterunser, mit dem Jesus in der Bergpredigt gezeigt hat, wie die Christen mit Gott sprechen können. Aber auch Luthers Morgensegen und Luthers Abendsegen sind beliebte Gebetstexte. Im Evangelischen Gesangbuch lassen sich zudem Gebete passend zu den verschiedenen Tageszeiten finden.

Das Evangelische Gesangbuch

In den Kirchengemeinden der Nordkirche wird natürlich auch gesungen - und zwar meist Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch.

Dessen „Stammteil” enthält 535 Lieder, die in allen evangelischen Kirchengemeinde ebenso in den Gesangsbüchern zu finden sind.

142 weitere bietet der „Regionalteil”. Neben den klassischen bekannten Liedern evangelischer Tradition und Liedern aus dem katholischen „Gotteslob” enthält das Buch auch fremdsprachige Gesänge, etwa auf Englisch oder Polnisch und sogar Kisuaheli - um ökumenische Akzente zu setzen.

Ergänzt werden die Lieder durch einen Textteil mit Psalmen, Gebeten und Glaubensbekenntnissen.

Geh aus mein Herz und suche Freud

Paul Gerhardt, der von 1607 bis 1676 lebte, gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter von Kirchenliedern. Zu seinen schönsten Liedern gehört „Geh aus mein Herz und suche Freud", das der evangelisch-lutherische Theologe kurz nach dem Ende des dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) schrieb. Die Zeit der mörderischen Verwüstungen und Hungersnöte hatte ihn geprägt, und so sah er das aufblühende Land wie einen paradiesischen Garten Gottes. Von den insgesamt 15 Strophen, die tiefste Dankbarkeit über die wunderbare Schöpfung ausdrücken, sind hier die ersten drei zu lesen:

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben...

Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide...

Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.”

Glaubensbekenntnisse

Mit Glaubensbekenntnissen bekennen sich Christen zu ihrem Glauben. Der bekannteste Text ist das Apostolische Glaubensbekenntnis aus dem vierten Jahrhundert, das zumeist sonntags in den Gottesdiensten der westlichen Kirchen gesprochen wird.

Ebenfalls aus dieser Zeit stammt das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel, das als ökumenisches Glaubensbekenntnis der Christenheit gilt. Denn Ausgangspunkt für seine Formulierung war die Frage nach dem rechten Verhältnis der Lehre vom dreieinigen Gott und vom Erlösungshandeln Jesu Christi.

Doch es gibt auch Bekenntnisse neueren Datums. So etwa das Augsburger Bekenntnis aus dem 16. Jahrhundert, das als zusammenfassende Grundlage für die reformatorischen Lehre und somit die lutherischen Kirchen gilt.

Besonders in Krisenzeiten sind Bekenntnistexte von großer Bedeutung, um sich seines Glaubens zu vergewissern und die Gemeinschaft zu stärken. In diesem Zusammenhang ist auch die Barmer Theologische Erklärung im 20. Jahrhundert entstanden: 1934 wurde die Barmer Theologische Erklärung herausgegeben. Damit richteten sich die Vertreter der Bekennenden Kirche gegen die uneingeschränkten Machtansprüche des NS-Staates und Hitlers über die Kirche. Noch heute gilt dieser Text als wegweisendes Lehr- und Glaubenszeugnis der Kirche im 20. Jahrhundert.

Und auch im 21. Jahrhundert wird noch ein neues „Bekenntnis” von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) formuliert: Die zehn „AnGebote” der Kirche, die viel mehr die Vielfältigkeit des Glaubens beschreiben.

Katechismus

Ein Katechismus ist ein Handbuch, das die Grundfragen des christlichen Glaubens aus der Bibel erklärt. Nachhaltige Wirkung hat in diesem Bereich auch Martin Luther erreicht: Er verfasste den Kleinen Katechismus und den Großen Katechismus (beide 1529 erschienen).

Sie richten sich an unterschiedliche Zielgruppen - der Große Katechismus an Kinder, der Kleine an Pfarrer und Prediger - behandeln aber die gleichen Inhalte: die zehn Gebote, das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser sowie Taufe, Abendmahl und Beichte.

Die zehn Gebote

Einzelne Gebote kennen viele aus dem Religionsunterricht: Du sollst nicht töten. Oder: Du sollst Mutter und Vater ehren. Nach biblischer Überlieferung hat Gott die Zehn Gebote dem Propheten Mose auf dem Berg Sinai übergeben. Sie sind im Alten Testament überliefert. Die Gebote regeln die Haltung des Menschen zu Gott und zu den Mitmenschen.

Bei der Zählung der Gebote gibt es im Judentum und in den christlichen Kirchen unterschiedliche Traditionen. Die hier wiedergegebene Fassung folgt der lutherischen und römisch-katholischen Tradition. In der jüdischen Urfassung ist das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“ - als zweites Gebot aufgeführt. Dort werden dann neuntes und zehntes Gebot als ein Gebot verstanden. So ist es auch in der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Tradition.

Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Das zweite Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.

Das dritte Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.

Das vierte Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Das fünfte Gebot
Du sollst nicht töten.

Das sechste Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.

Das siebte Gebot
Du sollst nicht stehlen.

Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Das neunte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

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