16. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche vom 23. bis 25. Februar 2023
16. Februar 2023
Die Landessynode der Nordkirche tritt vom 23. bis zum 25. Februar 2023 in Lübeck-Travemünde zusammen. Das Datum fällt auf den Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine, an dem die Landessynode ebenfalls in Travemünde tagte. Die Synode begann damals am 24. Februar 2022, an dem russische Truppen völkerrechtswidrig in die Ukraine einmarschierten. Die Synode wird deshalb auf ihrer aktuellen Tagung mehrfach den Krieg in der Ukraine thematisieren.
Sehr rasch wurde uns vor einem Jahr deutlich, dass wir nicht einfach zur Tagesordnung und unserer erwarteten Jahresplanung zurückkehren konnten‘, so die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, im Vorfeld. ‚Kurzfristig hatten wir deshalb im Mai eine Sondersynode abgehalten unter der Überschrift ‚Suchet den Frieden‘. Denn eine Kirche, die sich den drängenden Fragen von Krieg und Frieden, von unserer Haltung dazu als Christinnen und Christen nicht stellt, hat keine Zukunft. Im Ergebnis konnten wir das Grundsatzpapier ‚Haltung und Position‘ verabschieden. Die Landessynode lebt damit ein friedensethisch wertvolles Modell vor in einer Gesellschaft, in der Polarisierung und Meinungsblasen zunehmen‘.
Vor allem werden die rund 150 Synodalen über mehrere Gesetzesvorhaben beraten, die ihr zum Beschluss vorgelegt sind.
Am Donnerstag, 23. Februar 2023, geht es ab etwa 14:30 Uhr um das Kirchengesetz über die Bildung der Landessynode. Ziel dieses Gesetzes ist die Einführung einer obligatorischen Mindestquote für junge Menschen, also die Altersgruppe zwischen dem vollendeten 18. und dem noch nicht vollendeten 27. Lebensjahr. Sie sollen künftig zehn Prozent der stimmberechtigten Mitglieder der Landessynode stellen. Die Beteiligungsrechte der sog. Jugenddelegierten bleiben davon unberührt. Ein weiteres Ziel der Gesetzesänderung ist die Parität der Geschlechter. Männer und Frauen sollen in gleicher Anzahl in der Synode vertreten sein. Die im Zuge der Beratungen ebenfalls angestoßene Verkleinerung der Landessynode von derzeit 156 auf 120 Mitglieder ab der nächsten Legislaturperiode (Februar 2025) wurde von der Kirchenleitung zunächst verschoben.
Am Freitag der Tagung steht das Kirchengesetz über den Einsatz von Informationstechnologie (IT-Gesetz) im Mittelpunkt. Es wurde erarbeitet seit Herbst 2021 und ein Jahr zuvor initiiert vom Digitalisierungsausschuss der Landessynode. Ziel des Gesetzes ist eine erleichterte Zusammenarbeit aller hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen in der Nordkirche auf einer gemeinsamen Plattform. Derzeit ist auf den verschiedenen Ebenen der Nordkirche eine Vielzahl an Lösungen im Einsatz, die ein kollaboratives Arbeiten nur in Teilen ermöglichen. Die angestrebte verbindliche Nutzung einheitlicher IT-Dienste braucht eine gesetzliche Grundlage. Langfristig soll die vorgeschlagene Lösung die Zusammenarbeit optimieren, Administrationsaufwand reduzieren und Kosten senken.
Mit einer weiteren Gesetzesvorlage zur Änderung von Genehmigungserfordernissen und einem dazugehörenden Bericht zur Verwaltungsmodernisierung sollen erste konkrete Schritte im Zukunftsprozess der Nordkirche umgesetzt werden.
Als Vorsitzende der Steuerungsgruppe für den Zukunftsprozess wird Bischöfin Kirsten Fehrs gleich zu Beginn der Tagung am Donnerstag über den aktuellen Stand des Zukunftsprozesses berichten. Bischof Tilman Jeremias hält am Freitag seinen Bericht aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern und die nordkirchenweite Arbeitsgruppe des Projektes zusammen.nordkirche.digital wird ihren Abschlussbericht vorlegen.
Auftakt der Tagung ist am Donnerstag, dem 23. Februar 2023, ein öffentlicher Gottesdienst in der Travemünder St. Lorenzkirche, gehalten von dem Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, gemeinsam mit Ortspastorin Astrid Baar. Auch in diesem Gottesdienst wird der Jahrestag des Kriegsbeginns eine Rolle spielen, ebenfalls in der Andacht von Prof. Dr. Hans-Martin Gutmann am Freitagmorgen der Tagung (24. Februar). Die Kollekte des Gottesdienstes ist gedacht für die deutsch-schweizerische NGO Libereco, die humanitäre und Menschenrechtsprojekte in der Ukraine und in Belarus unterstützt.
Hintergrund: Die Landessynode der Nordkirche
Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit das höchste Leitungsgremium der Nordkirche und ihrer rund 1,8 Mio. Mitglieder. Die Synodalen repräsentieren die verschiedenen Ebenen der Nordkirche, also Kirchenkreise sowie Dienste und Werke. Dazu gibt es berufene Synodale, Jugendsynodale und Vertreter:innen der Theologischen Fakultäten. Wie in allen Gremien der Nordkirche arbeitet die Mehrheit der Mitglieder ehrenamtlich.
Die II. Landessynode der Nordkirche hat sich auf ihrer Tagung im November 2018 konstituiert und ist bis einschließlich 2024 gewählt. Dem Präsidium der Landessynode gehören an: Präses Ulrike Hillmann, 1. Vizepräses Andreas Hamann und 2. Vizepräses Elke König. Die Geschäftsstelle der Landessynode hat ihren Sitz im Landeskirchenamt in Kiel.
Hinweise an die Redaktionen:
Sie sind herzlich zur Berichterstattung aus dem Hotel Maritim in Travemünde eingeladen. Die Tagung der Landessynode wird ab Donnerstag, 23. Februar 2023, 11:45 Uhr, auch im Livestream übertragen auf www.nordkirche.de.
Unter landessynode.nordkirche.de werden Sie ab Donnerstag zu den Synodenthemen informiert: Der „Synoden-Ticker“ der Nordkirche, Postings in den Social-Media-Netzwerken, Pressemitteilungen und ein Live-Stream berichten bis Samstagmittag.
Tagesordnung, Verlaufsplan sowie weitere Unterlagen zur 16. Tagung der Landessynode finden Sie hier
Bitte melden Sie sich für eine Vor-Ort-Berichterstattung im Vorfeld an unter:
redaktion@nordkirche.de
Weitere Rückfragen und Interviewwünsche:
Dieter Schulz, Pressesprecher der Nordkirche,
E-Mail: dieter.schulz@kommunikation.nordkirche.de, Mobil: 0151 223 957 10
Anne Christiansen, Referentin des Präsidiums der Landessynode,
E-Mail: anne.christiansen@synode.nordkirche.de, Mobil: 0174 928 79 43
