Wiedereröffnung Hauptkirche St. Katharinen

2. Dezember 2012 - Eröffnung und Segnung

02. Dezember 2012 von Kirsten Fehrs

1. Advent Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes feiern wir den Neubeginn. Den Neubeginn des Kirchenjahres und den Neubeginn natürlich einer frisch erwachten Katharina, die ab heute wieder ihre Türen öffnet. Sie macht hoch die Tür! Was könnte treffender sein, als dankbar genau dies erst einmal zu singen? Macht hoch die Tür – EG 1, 1-2

Liebe Festgemeinde!


Es war bis zuletzt ein Zittern und Zagen, doch jetzt „Gloria sei dir gesungen!“ Es ist geschafft. Ist das nicht ein bewegender und herrlich feierlicher Moment? So viele Jahre ersehnt, erhofft, manchmal nicht geglaubt, und jetzt ist er da. „Derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott.“ Wir sitzen in diesem lichtdurchfluteten Raum auf gerade rechtzeitig gelieferten Stühlen, den Himmel direkt über und Gott mitten unter uns  - und können all der Dankbarkeit und Begeisterung Luft machen. Es ist soweit: Die Hauptkirche St. Katharinen nimmt uns wieder mit offenen Armen auf  - klug, mutig und schöner denn je.


Wie viele Menschen haben daran mitgetan! Zuvorderst sind die vielen Förderer und Freunde und Freundinnen zu nennen, die privat, seitens des Bundes, der Stadt und der evangelischen Kirche zig Millionen zusammen gebracht haben, um diese wunderschöne Kirche am Hamburger Hafen zu erhalten– vielen Dank!! Und mitgetan im wahrsten Sinne haben natürlich auch Architekten, Fliesenleger, Denkmalschützer, Lichtkünstler, Heizungsinstallateure, Orgelbauer, Techniker – um nur die Hälfte zu nennen.  Schließlich: ich danke Ihnen, all den Haupt- und Ehrenamtlichen der Katharinengemeinde, besonders der Kirchengemeinderat und die über Jahre hin geduldigen Küsterfamilien – alle hier haben die Sanierung mit so viel Herz und Engagement getragen. Und erlauben Sie mir, heute ganz besonders einem Menschen zu gratulieren: Liebe Hauptpastorin und Pröpstin Dr. Murmann, liebe Ulrike, was hattest du vor sechs Jahren für einen Berg zu bewältigen! Damals waren es „nur“ 13 Millionen, die es für die Sanierung zu rekrutieren galt. Um diese Aufgabe hat dich wirklich keiner beneidet. Und nun ist es (fast) geschafft.  Zu einem ganz großen Teil ist es deiner freundlichen Beharrlichkeit, deiner unzerrüttbaren Begeisterung und deiner heftigen Liebe zur Katharina zu verdanken, dass wir jetzt hier feiern können.


Und ich hörte eine große Stimme von dem Himmel her, die sprach – so heißt es in der Offenbarung des Johannes: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. Und der sprach: Siehe ich mache alles neu.


Es sind dies besonders feierliche, gültige Worte, fast die letzten in der Bibel. Und sie reden von dem Neuen, vom Anfang, der uns von Gott her immer wieder entgegen kommt. So auch für die Katharinengemeinde, die ja im letzten Jahr vor allem ein wanderndes Gottesvolk war. Und diese Zeiten sind nun erst einmal vorbei. Auch wenn ich vermute, dass dieses Hinausgehen aus der Kirche in die Stadt auch seine reizvollen Seiten gehabt hat. Siehe, ich mache alles neu - dort wo Gott gegenwärtig ist, ist ja immer auch innerlich Bewegung, sagt die Offenbarung. Entsteht Veränderung. Da bleibt nichts beim Alten. Er ist unser Gott und wir sind sein Volk. Wie gut, dies zu hören! Die Welt braucht ja doch so viel Erbarmen, Friedenstat und Segenswort. Und hier nun, im Lichte Christi, bricht es auf: Im Licht des Barmherzigen bekommt das Alltägliche eine neue Perspektive. Eine andere Farbe. Klarheit. Überall dort, wo Gott wohnt, erscheinen die Dinge des Lebens in einem anderen Licht. So auch hier in diesem Gotteshaus, das ich nun trotz des Textes ungern Hütte nennen würde… In einer so umtriebigen Stadt braucht es Räume mit anderem Licht, mit einem anderen Deutungshorizont, braucht es Räume zum Innehalten. Innere Räume und solche wie diese hier. In denen wir die Weite und die Freiheit des Himmels atmen und zugleich getragen sind von ihm, auf den man bauen kann. Möge die Hauptkirche St. Katharinen auch für die nächsten Jahrhunderte ein solcher Ort für alle Einkehrenden bleiben – und möge sie den Hamburgerinnen und Hamburgern auch weiterhin so klug, mutig schön Kirche am Wege sein.


So lasst uns diese Kirche aufs neue in den Dienst Gottes stellen und zu ihm beten:"

Segensgebet:
Unser Herz ist voller Dankbarkeit, dass du den Bau dieser Kirche glücklich hast vollenden lassen - Gloria.! Wir bitten dich: Sei in diesem Haus gegenwärtig, stärke uns und alle, die nach uns kommen, durch dein Wort. Damit wir leben, wie Christus es wollte: in Gemeinschaft, versöhnt, verschieden und fähig zur Vergebung. Und so bitten wir: Kyrie! Erbarme dich unser. Und – Gloria! – in deinen Augen sind wir wunderbar gemacht. Sende dein Licht, dass es die Herzen und Sinne der Menschen erwärme. Erleuchte. Ermahne. Sende dein Licht in unser Leben, mit seinem Kyrie und Gloria - und deinem Erbarmen. So segne uns in diesem Hause Gottes - heute und allezeit.

(Anzünden der Katharinen-Leuchte)


Segen
So sei nun die Hauptkirche St. Katharinen aufs Neue dem Dienst Gottes geweiht. Mit ihrem Altar, ihrem Taufstein, ihrer Orgel – Orte des Lobes und der Nähe Gottes zu uns. Im Namen des Vaters + und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Datum
02.12.2012
Quelle
Stabsstelle Presse und Kommunikation
Von
Kirsten Fehrs
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