Präses Hillmann: „Wir sind wichtige Schritte in Richtung Zukunft der Nordkirche gegangen“

4. Tagung der II. Landessynode in Lübeck-Travemünde beendet

Die 156 Synodalen der Nordkirche haben nach zahlreichen Beschlussfassungen ihre Tagung in Lübeck-Travemünde beendet
Die 156 Synodalen der Nordkirche haben nach zahlreichen Beschlussfassungen ihre Tagung in Lübeck-Travemünde beendet© Susanne Hübner, Nordkirche

16. November 2019 von Stefan Döbler, Maren Warnecke, Petra Döllefeld

Lübeck-Travemünde. Mit dem Bericht aus dem Sprengel Schleswig und Holstein sowie Beratungen zu den „Grundlinien kirchlichen Handelns“ ist heute (16. November) die 4. Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Lübeck-Travemünde zu Ende gegangen.

Im Mittelpunkt der Beratungen standen am Freitag die Ergebnisse eines Gutachtens über die langfristige Projektion zur Mitgliederzahl- und Kirchensteuerentwicklung in der Nordkirche und der Vortrag „Fülle – nicht Knappheit. Warum wir theologisches Nachdenken brauchen“ des Synodalen und Theologen Prof. em. Dr. Hans-Martin Gutmann aus Hamburg.

Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen war die ab 1. Januar für drei Jahre vorgesehene Erprobung neuer „Grundlinien kirchlichen Handelns bei Taufe und Abendmahl sowie bei Gottesdiensten anlässlich der Konfirmation, der Eheschließung (Trauung) und der Bestattung“ gewesen. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollen mit den Grundlinien in die Überarbeitung der „Leitlinien kirchlichen Lebens“ der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) einfließen.

Präses Ulrike Hillmann: „Kirche im Umbruch – als Landessynode haben wir auf dieser Tagung den Diskurs zur Zukunftsgestaltung eröffnet. Anhand von  empirisch fundierten Erkenntnissen, theologischem Nachdenken und Impulsen aus der Jugendarbeit haben wir uns mit unterschiedlichen Zugängen dem Zukunftsprozess angenähert. In den Gruppenarbeiten konnten die Synodalen das Gehörte reflektieren und Neues gemeinsam erarbeiten. Daraus erwachsen ist der Auftrag der Landessynode für die Gestaltung eines Zukunftsprozesses unserer Nordkirche. Damit sind wir ebenso Schritte in Richtung Zukunft gegangen wie mit den Beschlüssen zur Erprobung der Grundlinien Kirchlichen Handelns und den Änderungen zum Pfarrdienstausbildungsgesetz und Kirchenbesoldungsgesetz. Aus vielfältigen Berichten, den Preisverleihungen und im Gottesdienst wurde deutlich, dass wir bereits auf dem Weg sind. Als Präses bin ich sehr dankbar für diese fruchtbare Tagung:“

Ein „ermutigendes Zeichen des Aufbruchs“ waren die Beratungen der Landessynode aus Sicht von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „In einer Atmosphäre anregenden Miteinanders haben wir uns intensiv mit Zukunftsfragen unserer Kirche beschäftigt. Im Wechselschritt von Prognose und theologischer Reflexion haben wir einen klaren und zugleich hoffnungsvollen Blick auf unsere zukünftigen Aufgaben gerichtet, zum Beispiel darauf, wie wir als Kirche auch künftig Menschen in ihrem Alltag und in besonderen Lebenssituationen zur Seite stehen können. Deshalb nehmen wir als Kirchenleitung gern den Auftrag der Landessynode an, für die Nordkirche einen Prozess auf den Weg zu bringen, um grundsätzliche Zielsetzungen und Rahmenbedingungen unserer zukünftigen Arbeit zu beraten und zu klären. Die engagierte, konzentrierte und kreative Arbeit der Landessynode stimmt mich hoffnungsvoll für unseren weiteren gemeinsamen Weg als Nordkirche.“

Die Synodalen beschlossen zudem das „Erste Kirchengesetz zur Änderung des Pfarrdienstausbildungsgesetzes und zur Änderung des Kirchenbesoldungsgesetzes“. Danach sollen Zugänge zur Ausbildung für den Pfarrdienst erweitert, Theologiestudierende stärker gefördert und die Bezüge der Vikarinnen und Vikare erhöht werden. Einen landeskirchenweiten Prozess zur Friedensfrage initiierte während der Synodentagung der Ausschuss „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ im Anschluss an einen Bericht von den Beratungen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Friedensfrage.

Bischof Gothart Magaard berichtete aus dem Sprengel Schleswig und Holstein unter anderem über das diakonische Wirken der Kirche, die Entwicklung der ländlichen Räume und ökumenische Beziehungen im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Neben dem Filmbeitrag „KlimaSail“ der Jugendklimakonferenz befassten sich die Synodalen auch mit Änderungen der synodalen Geschäftsordnung. Einem Antrag der Kirchenkreissynode Plön-Segeberg entsprechend soll zudem künftig ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung bürokratischen Aufwandes gerichtet werden. Neben mehreren Wahlen für synodale Ausschüsse standen verschiedene Berichte auf der Tagesordnung, darunter ein Rückblick des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V. „Brot für die Welt“.

Im Synodengottesdienst in der Travemünder St.-Lorenz-Kirche hatte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Freitag die im September 2019 neu gewählte Kirchenleitung in ihr Amt eingeführt. Die Predigt hielt Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern). Im Verlauf der Synodentagung wurden der Gemeindebriefpreis 2019 der Nordkirche und der Gottesdienstpreis 2019 der „Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes“ verliehen.

Die 5. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche findet vom 27. bis 29. Februar 2020 in Lübeck-Travemünde statt.

Tagesordnung, Verlaufsplan, Unterlagen:
www.nordkirche.de/portal-der-landessynode

Pressefotos:
www.nordkirche.de/presse/fotoportal
(Abdruck honorarfrei bei Angabe der Quelle)

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