Abgelehnt: Kirchenkreis will kein Klimagesetz in der Nordkirche
10. März 2015
Bad Segeberg. Das geplante Klimaschutzgesetz der Nordkirche lehnt der Kirchenkreis Plön-Segeberg ab. Eine gesetzliche Grundlage sei nicht nötig, sagt die lokale Synode – die aber den Klimaschutz voranbringen will.
Der Kirchenkreis Plön-Segeberg lehnt das geplante Klimaschutzgesetz für die Nordkirche ab. Eine gesetzliche Grundlage sei nicht notwendig, heißt es in einem Beschluss des regionalen Kirchenparlaments, wie Kirchenkreissprecher Wolfgang Stahnke bestätigte. Damit ist Plön-Segeberg der erste von 13 Kirchenkreisen in der Nordkirche (Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern), der sich öffentlich dazu geäußert hat.
Die Landessynode der Nordkirche hatte im September 2014 das Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Die erste Lesung wurde auf September 2015 vertagt, um das Gesetz und umstrittene Finanzfragen zunächst in Kirchenkreisen und -gemeinden zu beraten. Diese Beratungen hätten gerade erst begonnen, sagte Nordkirchen-Pressesprecher Stefan Döbler dem epd. Stellungnahmen und Verbesserungsvorschläge zum Gesetzentwurf würden bis Ende April erwartet. Bis 2050 will die Kirche klimaneutral sein. Zur Finanzierung des Klimaschutzes sieht das Gesetz einen Vorwegabzug von der Kirchensteuer von 0,8 Prozent vor.
Eigene Verantwortung der Gemeinden betont
Der Präses der Kirchenkreissynode Plön-Segeberg, Peter Wiegner, verwies darauf, dass das regionale Kirchenparlament den Klimaschutz grundsätzlich befürwortet. Die Nordkirche sollte durch Kampagnen und Anreize aktiv sein, "um Kirchenkreise und Gemeinden zu motivieren, eigenverantwortlich Maßnahmen zu ergreifen". So habe der Kirchenkreis 65 Prozent der energetischen Sanierungskosten für Pastorate bezuschusst und damit seit 2013 insgesamt 1,67 Millionen Euro investiert. Wiegner: "Wir brauchen kein Klimagesetz der Nordkirche."
Auf dem Weg des Klimaschutzes will der Kirchenkreis Plön-Segeberg weitere Schritte gehen. "Wenn wir mit den Pastoraten durch sind, sind wir entschlossen, die energetische Sanierung der Gemeindehäuser in Angriff zu nehmen", sagte Wiegner. Dies solle durch Anreize und Beratung in Eigenverantwortung der Gemeinden geschehen. Im Kirchenkreis leben rund 128.500 Kirchenmitglieder. Die gesamte Nordkirche hat über zwei Millionen Kirchenmitglieder.