Geschichte erleben

Ausstellung zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben

Dieses Jahr feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Das Museum Harburg lässt uns eintauchen in die bewegte Geschichte und Kultur der jüdischen Bevölkerung Harburgs.
Dieses Jahr feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Das Museum Harburg lässt uns eintauchen in die bewegte Geschichte und Kultur der jüdischen Bevölkerung Harburgs. © Achim Pock, Unsplash

21. Juli 2021

Das Stadtmuseum Harburg eröffnet am Donnerstag (22. Juli) die Ausstellung "Orte jüdischen Lebens in Harburg". Bis zum 17. Oktober werden Orte, Personen und Ereignisse aus der langen jüdischen Geschichte Harburgs vorgestellt.

Die Ausstellung spürt der jüdischen Kultur nach, die in Harburg 1610 mit einem Schutzbrief für Juden begann, und solle Gelegenheit geben, das Leben jüdischer Menschen in Harburg näher kennenzulernen.

Synagoge war Mittelpunkt der Gemeinde

Die kleine jüdische Gemeinde in Harburg zählte im frühen 20. Jahrhundert noch 335 Mitglieder, bis sie 1938 nach dem Novemberpogrom ganz verschwand. An die ehemalige Synagoge in der Eißendorfer Straße, religiöser Mittelpunkt der Gemeinde seit 1863, erinnert heute noch ein Nachbau des Eingangsportals. Verbände der SA verwüsteten die Synagoge, zerschlugen die Fenster und schleppten jüdische Kultgegenstände auf den Harburger Marktplatz "Sand", um sie dort zu verbrennen.

Das christlich-jüdische Zusammenleben in Harburg sei nie ganz spannungsfrei gewesen, so das Museum. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hätten sich zwar die Beteiligungsmöglichkeiten der jüdischen Bevölkerung durch die Aufhebung der vielfältigen Beschränkungen verbessert. In der NS-Zeit habe dieses Zusammenleben jedoch mit der Vertreibung und Ermordung der Menschen jüdischen Glaubens geendet.

Hamburger Thora-Fragmente erstmals ausgestellt

Die Ausstellung präsentiert unter anderem erstmals Fragmente der Harburger Thora, die in der Pogromnacht beschädigt wurde und zunächst verschwand. Sie zeigt aber auch auf, was Jüdinnen und Juden in den gemeinsamen Jahren zur Gesellschaft beigetragen haben.

Heute erlebt die ehemals selbstständige Stadt im Süden Hamburgs durch die Einwanderung aus Osteuropa eine Renaissance jüdischen Lebens. Das Gemeinschaftsprojekt mit der Geschichtswerkstatt Harburg und der Initiative Gedenken in Harburg ist Teil des bundesweiten Themenjahres "2021 – Jüdisches Leben in Deutschland".

Zum Festjahr

Vor 1700 Jahren erließ der römische Kaiser Konstantin auf Anfrage aus Köln ein Edikt, wonach Juden in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden konnten. Dieses Dekret aus dem Jahr 321 gilt als der älteste Beleg für die Existenz jüdischer Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Für Deutschland und die Jüdische Gemeinschaft ist 2021 ein Festjahr, an dem Vertreter aus den Bereichen Religion, Gesellschaft und Staat mitwirken. Unter #2021JLID gibt es bundesweit zahlreiche Konzerte, Ausstellungen, Podcasts, Video-Projekte, Theaterstücke und Filme zum Thema jüdisches Leben in Deutschland. Die Nordkirche hat dazu eine Sonderseite eingerichtet. 

 

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