10 Jahre „Lampedusa in Hamburg“

Bischöfin Fehrs: „Eine Hoffnungs- und Mutgeschichte - mit Wunderqualität!“

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche© Marcelo Hernandez, Nordkirche

02. Juni 2023 von Dieter Schulz

Vor zehn Jahren öffnete die Hamburger St.-Pauli-Kirche ihre Türen für etwa 80 afrikanische Flüchtlinge der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“. Was danach geschah, ist für die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, eine einzigartige „Hoffnungs- und Mut-Geschichte – mit Wunderqualität!“

Die Welle der Solidarität und Nächstenliebe, die nach der Aufnahme der etwa 80 afrikanischen Flüchtlinge der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ in der Hamburger St.-Pauli-Kirche entstand, ist für Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), bis heute noch prägend für den Umgang der Hamburger Zivilgesellschaft mit Geflüchteten.  „So ist das, was dann die kommenden Monate geschah, ja eigentlich bis heute geschieht, nicht weniger als eine Hoffnungs- und Mutgeschichte – mit Wunderqualität! Die Hoffnung nämlich, dass wenn sich viele Leute an vielen Orten wie diesen ein Herz fassen und der Nächstenliebe Einlass gewähren, dass dies die Welt verändern wird“, so die Bischöfin in ihrer vorab veröffentlichten Predigt am Sonntag (4. Juni) beim Festgottesdienst „Here to pray – 10 Jahre Lampedusa auf St. Pauli“ in der St. Pauli-Kirche.

Alles geteilt, was sie hatten

Die Männer aus Ghana, Mali und anderen Ländern waren aus Libyen vor dem dortigen Bürgerkrieg nach Italien geflohen und von den dortigen Behörden nach Deutschland weitergeschickt worden. In Hamburg lebten sie mittellos auf der Straße und in Parks. Ein Bleiberecht oder staatliche Unterstützung erhielten sie nicht. „In einer solchem Situation war es ein Zeichen von Mitmenschlichkeit, die Kirchentür zu öffnen“, sagte Kirsten Fehrs. „Es war eine mutige Augenblicksentscheidung gegen viele politische Widerstände, und sie war richtig, weil es um die Menschenwürde ging.“ Ihre Bewunderung gelte damals wie heute den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus St. Pauli und darüber hinaus, die teilten, was sie hatten: Zeit, Aufmerksamkeit, Geduld und auch Geld.

Beispielgebend für gelungene Integration

„Der ‚African Summer‘ auf St. Pauli’ war letztlich eine Erfolgsgeschichte“, sagte Bischöfin Fehrs. „Viele der Männer, die damals in der Kirche unterkamen, sind heute gut integriert. Sie haben Arbeit gefunden, sie haben Familien gegründet, sie sind ein Teil dieser Gesellschaft geworden.“ Es habe sich ausgezahlt, dass Politik und Behörden sich am Ende auf einen pragmatischen und unaufgeregten Umgang mit den Geflüchteten eingelassen haben.

„Auch heute brauchen wir einen menschenrechtsorientierten und pragmatischen Umgang mit Geflüchteten statt ideologisch aufgeladener Diskurse“, sagte die Bischöfin. Nötig sei zudem eine vorausschauende Politik, die gefährdeten Menschen sichere Wege nach Europa öffne, damit niemand eine lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer antreten müsse. Für diese Aufgabe brauche es alle, so Fehrs: „Die mit dem Mut, höher als alle Vernunft. Die mit den hoffnungstrotzigen Ideen in den Stürmen unserer Welt.“

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