Reformation im Norden: Ausschreibung für Künstler in Gemeinden

Bischöfin Fehrs: Erfolg von ‚artist in parish‘ lebt vom Miteinander

artist in parish in Hamburg Blankenese (2013)
artist in parish in Hamburg Blankenese (2013)© Thomas Panzau

19. Juni 2015 von Susanne Gerbsch

Hamburg. Aus Anlass des bevorstehenden Reformationsjubiläums 2017 schreibt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) das Künstler-Gemeinde-Projekt „artist in parish“ neu aus.

Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, vom 22. Mai bis 31. Oktober 2016 Gast in neun Kirchengemeinden zu sein und dort zwei bis vier Wochen lang zu leben und zu arbeiten. In Auseinandersetzung mit dem Kirchraum und den Menschen in der Gemeinde sollen so Werke in Bezug auf das Reformationsjubiläum 2017 entstehen.

Interessierte Bildende Künstler können sich bis zum 15. Juli 2015 bei der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche bewerben. Zeitgleich läuft die Bewerbungsphase für interessierte Kirchengemeinden der Nordkirche. Gesucht werden jeweils drei gastgebende Kirchengemeinden in den Sprengeln Schleswig und Holstein, Hamburg und Lübeck sowie Mecklenburg und Pommern.

Das Motto von "artist in parish" lautet dieses Mal "Magnificat und Luther". Als Magnificat bezeichnet man den Lobgesang der Maria im Lukasevangelium. Martin Luther hat diesen Text besonders wertgeschätzt. Er wurde von Luther ins Deutsche übersetzt, noch bevor sich der Reformator an die Übersetzung des Neuen Testaments machte. Als er im November 1520 mit der Auslegung des Magnificats begann, war Martin Luther bereits mit dem päpstlichen Bann bedroht. 1521 wurde er deshalb zum Schutz auf die Wartburg gebracht. Dort beendet er die Auslegung des Lobgesangs der Maria.

Die Schirmherrschaft des Projekts hat Bischöfin Kirsten Fehrs übernommen. "Artist in parish war bereits beim Kirchentag in Hamburg im Jahr 2013 ein nordkirchenweites Erfolgs-Projekt, das vom Miteinander der Gemeinden und Künstlern profitierte. Nun laden wir erneut zur Auseinandersetzung mit dem Glauben ein. Der Bibeltext, der als Impuls ausgewählt wurde, kann auch als Brückentext der Ökumene verstanden werden. Denn Luther entwirft hier ein Marienbild, das sowohl reformatorisch ist als auch zeigt, wie sehr Luther in katholischer Frömmigkeit verwurzelt war."

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