Tag der Kriminalitätsopfer

Bischöfin Fehrs: "Terror ist der monströse Gipfel von Kriminalität"

Kerzen zum Gedenken
Kerzen zum Gedenken © Smileus - Fotolia

22. März 2016 von Simone Viere

Die Terroranschläge von Brüssel überschatteten am Dienstag auch den Gottesdienst zum Tag der Kriminalitätsopfer in Hamburg. "Terror ist der monströse Gipfel von Kriminalität, egal welche religiösen oder politischen Rechtfertigungen die Täter heranziehen", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs in der Hauptkirche St. Jacobi. Jeder, der Herz und Gewissen habe, blicke "mit Abscheu auf die Anschläge in Brüssel", fügte sie hinzu. Zugleich gelte: "Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen. Wir lassen uns nicht ein auf die Agenda der Fanatiker."

Bereits zum 25. Mal fand bundesweit der "Tag der Kriminalitätsopfer" statt. Auch in Hamburg wurde der ökumenische Gottesdienst gemeinsam mit der Opferhilfeorganisation Weisser Ring gefeiert. "Ja zu Respekt und Toleranz, nein zu jeglicher Gewalt", lautete das Motto.

Auch Opfer brutaler Gewalt müssten irgendwann wieder in einer gewissen Normalität ankommen, sagte die Bischöfin. Doch um sich wieder als Mensch respektiert zu sehen und nicht dauerhaft als Opfer bemitleidet zu werden, brauche es Bewusstseinsschärfung.

An der Seite der Opfer

Auch im Blick auf die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche gelte es, ein klares Ja zu Respekt und Toleranz zu sagen - "gerade an einem Tag, wo in Brüssel verbrecherische Attentate uns verstören". Fehrs: "Wir sind an der Seite der Opfer, auch dort."

Auch in der Rendsburger Christkirche wurde der Opfer von Kriminalität und Gewalt gedacht. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard und der Landesvorsitzende des Weissen Rings, Uwe Döring, dankten am Dienstagabend (22. März) zugleich den ehrenamtlichen Begleitern in der Opferhilfe für ihren Einsatz. An dem Gottesdienst unter dem Motto "Trost und Zuversicht" nahmen auch Justizministerin Anke Spoorendonk (SSW) und Innenminister Stefan Studt (SPD) teil.

Verzweiflung und Gewalt nicht siegen lassen

In seiner Predigt erinnerte Bischof Magaard daran, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter treue Wegbegleiter für die Menschen sind, die Opfer von Kriminalität und Gewalt wurden: "Sie harren mit ihnen aus. Sie suchen nach Wegen, wenn nichts mehr zu gehen scheint. Sie hören zu."

Angesichts der Terroranschläge in Belgien "vertrauen wir darauf, dass Gott nicht zulässt, dass Gewalt und Verzweiflung siegen", betonte der evangelische Theologe.

 

Hintergrund

Der "Weisse Ring" wurde im September 1976 in Mainz gegründet. Initiator war der TV-Journalist Eduard Zimmermann (1929-2009), Moderator der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Heute zählt der Verein nach eigenen Angaben knapp 50.000 Mitglieder und ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. In 18 Landesverbänden gibt es über 400 Außenstellen mit rund 3.200 ehrenamtlichen und professionell ausgebildeten Helfern. Seit Gründung wurden mehr als 200 Millionen Euro für Opfer bereitgestellt.

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