Gratulation für Alt-Bischöfin Maria Jepsen

Bischöfin Fehrs würdigt Wahl der ersten lutherischen Bischöfin vor 25 Jahren

31. März 2017 von Susanne Gerbsch

Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat ihre Vorgängerin Maria Jepsen als mutige Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche gewürdigt. „Maria Jepsen hat unsere Kirche auf vielerlei Weise angestoßen, bereichert und geöffnet“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) heute (31. März) in Hamburg. Ihre Wahl vor 25 Jahren in der Hauptkirche St. Michaelis habe viele Theologinnen ermutigt. „Damit wurde endlich sichtbar, dass auch Frauen alle Ämter in der Kirche Jesu Christi übernehmen können.“ Am 4. April 1992 war Maria Jepsen in der Hamburger Hauptkirche zur weltweit ersten evangelisch-lutherischen Bischöfin gewählt worden.

„Maria Jepsen ist in ihrem Amt auf viele Menschen zugegangen, die zuvor nicht gesehen oder gar aktiv ausgeschlossen wurden“, sagte Bischöfin Fehrs. „Dazu gehörten friedensbewegte Menschen ebenso wie Homosexuelle, Verfolgte des Naziregimes, Angehörige anderer Religionen, Geflüchtete.“ Bischöfin Jepsen habe gesellschaftliche Veränderungen aufgenommen und sie mit Herz und klarem Wort befördert. „Dabei war es immer ein fester Glaube, auf den sie ihr bischöfliches Wirken gründete.“ Es sei bewundernswert, wie geradlinig Maria Jepsen ihren Weg gegangen sei. „Eine ist immer die Erste, und diese Erste hat es eben auch sehr schwer. Sie hat Kämpfe auszufechten und manches einzustecken, wovon aber schon die Zweite und dann alle Weiteren sehr profitieren.“

Bischöfin Fehrs, die Maria Jepsen in einem Glückwunschschreiben im Namen der Nordkirche gratulierte, betonte zugleich die bleibende Bedeutung der damaligen Wahl: „Das war, ich verwende bewusst dieses große Wort, ein epochaler Einschnitt.“ Noch immer sei es jedoch alles andere als selbstverständlich, dass eine Frau das Bischofsamt innehabe. Ereignisse wie die Abschaffung der Frauenordination in der lutherischen Kirche Lettlands zeigten, dass der Weg bis zu einer völligen Gleichberechtigung von Männern und Frauen noch weit sei. „Ich sehe aber voller Freude, dass es im Pfarramt mittlerweile kaum noch einen Unterschied macht, ob ein Mann oder eine Frau diese Stelle innehat.“

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