Konferenz der Umweltbeauftragten der Landeskirchen auf der Insel Vilm

Bischof Abromeit: ‚Grüne‘ Bibel entdecken

25. April 2016 von Annette Klinkhardt

Greifswald/Vilm. Zu ihrer Frühjahrskonferenz auf der Insel Vilm vor der Südküste Rügens begrüßte Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (24. April) Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (AGU).

Seit den 1970er-Jahren haben die Landeskirchen zunehmend Umweltbeauftragte ernannt, die in der AGU auf Bundesebene zusammenarbeiten.

Ein Leben in Einfachheit und Kontemplation

Der Greifswalder Bischof hieß die Gäste aus ganz Deutschland willkommen: „Sie werden auf der Insel Vilm tagen, die im Mittelalter zunächst von Einsiedlern bewohnt wurden. Menschen ziehen sich zurück, um in der Natur und abgeschieden von den Mitmenschen ein Leben in Einfachheit und Kontemplation zu führen. In der Natur finden sie Spuren Gottes, fernab vom Trubel der geschäftigen Hansestädte unserer Region finden sie zu der Quelle, aus der sie schöpfen können. Gott wird hier offenbar, so wie es auch vom biblischen Propheten Elia am Berg Horeb erzählt wird.“

Falsche Auslegung des göttlichen Auftrags

Dieses Bild von der Natur habe sich allerdings insbesondere durch den philosophischen Idealismus Hegels im 19. Jahrhundert gründlich gewandelt – mit verheerenden Folgen für das Verhältnis von Mensch und Natur. Bischof Abromeit: „Der Mensch hat demnach das absolute Recht, sich die geistlose Natur anzueignen. Die Folgen dieser Art zu denken finden Sie noch heute vor. Unglücklicherweise hat eine falsche Auslegung des göttlichen Auftrags an den Menschen diese Sicht noch verstärkt. Unter dem Stichwort ‚Macht euch die Erde untertan‘ (Genesis 1,28) wurden ein Dominium Terrae verstanden, in dem der Mensch rücksichtslos die Erde erobern und ausbeuten durfte. Man hätte nicht ferner vom biblischen Auftrag sein können!“

"Grüne Bibel" ein Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017?

Dieser sei nämlich „treuhänderischer“ Natur: „Wir sind keine Besitzer, sondern Verwalter der göttlichen Gaben“, so der Greifswalder Bischof. „Diese Sicht der uns von Gott anvertrauten Schöpfung müssen wir als Umkehrung des bisherigen Paradigmas noch besser verstehen lernen und – das wird auch Ihre Aufgabe sein - in Theorie und Praxis in Kirche und Gesellschaft verbreiten müssen“.

Grundlage dafür müsse in noch höherem Maße als bisher die Bibel sein: „Als evangelischer Christ liegt mir – ein Jahr vor dem großen Reformationsjubiläum – die Bibel besonders am Herzen. Sie birgt einen großen Schatz an Impulsen und geistlichen Wegen, auf denen wir die Verbindung zwischen Gott und der Natur entdecken können. Vielleicht kann das unser Beitrag für die weltweite Christenheit sein, dass wir die ‚grüne Bibel‘ neu entdecken.“

Die Tagung geht bis zum 27. April und findet statt in der Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz auf der Insel Vilm.

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