Wort zum Christfest 2015

Bischof Dr. Abromeit: Die verändernde Kraft der Weihnacht

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit© Marcelo Hernandez / Nordkirche

24. Dezember 2015 von Hans-Jürgen Abromeit

Greifswald. „Weihnachten bleibt nicht ohne Folgen. Das Erscheinen der Gnade Gottes verändert die Welt.“ Das betont Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in seinem Wort zum Christfest. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern sieht im Weihnachtsgeschehen „eine Kraft am Werk, die die Welt bisher nicht kennt: Es ist die Gewalt des Kindes, die Kraft der Liebe und die Macht der Ohnmächtigen“.

Wer diese ganz andere Kraft kennengelernt habe, müsse einen Krieg gegen Terroristen ablehnen: „Das Problem, einen islamistisch motivierten Terror zu besiegen, wird man nicht mit Gewalt lösen können. Eine Kultur von Gerechtigkeit und Liebe muss dem Terror den Boden entziehen. Der Westen wird hier Schuld angesichts seiner kolonialen Vergangenheit bekennen und um Vergebung bitten müssen.“

Das Wort von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit zum Christfest im Wortlaut:

Hoffnung, Friede und Freude: In der Weihnachtsgeschichte geht es um die zentralen Worte der Menschheitsgeschichte. Einem verzweifelten Volk wird neue Hoffnung gegeben. Die Engel verkündigen: „Friede auf Erden“. Darüber entsteht tiefe Freude. Mit dem zu Weihnachten geborenen Friedefürsten kommt Gott neu in diese Welt: Als Kind - klein, verwundbar, machtlos, aber auf eine andere Weise mächtig. Wenn wir die Kerzen anzünden, die Weihnachtsgeschichte hören und die Lieder singen, dann erfahren wir: Wir sind nicht allein in unserer verrückten Welt mit Mord und Totschlag. In diesem Kind ist Gott da und fängt an, die Welt zu verwandeln.

Hoffnung, Friede und Freude: Weihnachten bedeutet nicht nur wohlklingende Worte und Gemütlichkeit. Die Geburt Jesu Christi bleibt nicht ohne Folgen. Das „Erscheinen der heilsamen Gnade Gottes für alle Menschen“ (Titus 2, 11) verändert tatsächlich die Welt. Hier wird eine Kraft deutlich, die die Welt bisher nicht kennt. Es ist die Gewalt des Kindes, die Kraft der Liebe und die Macht der Ohnmächtigen. Als die Attentate von Paris am 13. November die Welt erschütterten, erklärte ein aufgebrachter französischer Präsident den Terroristen den Krieg. Man wird die Schuldigen – soweit sie noch leben – suchen und zur Rechenschaft ziehen müssen. Aber das Problem, einen islamistisch motivierten Terror zu besiegen, wird man nicht mit Gewalt, nicht mit kollektiver Bestrafung – das ist Krieg – lösen können. Eine Kultur von Gerechtigkeit und Liebe muss dem Terror den Boden entziehen. Der Westen wird hier Schuld angesichts seiner kolonialen Vergangenheit bekennen und um Vergebung bitten müssen – bis hin zum ungerechtfertigten Irakkrieg im Gefolge der Attentate nach dem 11. September 2001. Ein Neuanfang im Verhältnis des Westens zu den Völkern der arabischen und der afrikanischen Welt ist notwendig. Die Folgen des Terrors erreichen mit den Flüchtlingsströmen auch unser Bundesland. Aber ein weltweites Problem kann man nicht durch nationale Maßnahmen lösen.

Der Friede des Heilandes, der in Bethlehem geboren ist, weist die Richtung. Menschen werden nicht überwunden durch Krieg und Macht, sondern durch Liebe, die aus der Gerechtigkeit lebt. Jedes Weihnachtsfest erinnert an diese Wahrheit. Auch Weihnachten 2015 geht diese Botschaft vom Kind in der Krippe aus. Sie erreicht Menschen verschiedenster Kulturen und Nationen, möchte Herzen verändern, Feinde versöhnen und Frieden ausbreiten. Das beginnt in unseren Häusern und will die ganze Welt verwandeln.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest 2015!

 

Bischof Abromeit hält am Heiligabend, 24. Dezember, um 17 Uhr die Christvesper im Greifswalder Dom St. Nikolai und predigt am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, um 10 Uhr, ebenfalls im Greifswalder Dom.

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