Bischof erinnert an Gründung der Versöhnungsgemeinde
24. Oktober 2016
In kultureller Vielfalt stecken Reichtümer - wer sie entdeckt, kann damit verbundene Probleme konstruktiv angehen. Daher sollten Einheimische und Flüchtlinge, die aktuell Heimat in Deutschland suchen, einander annehmen und die gegenseitigen Unterschiede aushalten, sagte Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich am Sonntag in Schwerin-Lankow. Er nannte es "Versöhnung der Verschiedenen". Ulrich würdigte in einem Festgottesdienst die Gründung der Versöhnungsgemeinde vor 50 Jahren.
"Diese Gemeinde und ihre Kirche haben ihren Namen bekommen, weil es um die Versöhnung Gottes mit seinen Geschöpfen geht." Die Gemeinde sei während des Kalten Krieges, mitten in der Zeit der Trennung und Unversöhnlichkeit, gegründet worden.
Neu anfangen und zusammenwachsen
Ulrich bezeichnete Ex-Bundeskanzler Willy Brandt als inoffiziellen Namenspatron der Gemeinde, da dieser mit seinem Kniefall am Ehrenmal im Warschauer Ghetto den Weg zu Neuanfang und Versöhnung eröffnet habe. In den 60er Jahren entstand neben dem kleinen Dorf Lankow eine große Neubausiedlung mit Plattenbauten. Auch damals mussten die Menschen aus beiden Teilen zusammenwachsen, so verschieden sie waren, so der Bischof.