Kirchliches Leben teilen und Austausch über gemeinsame Themen pflegen

Bischof Gulle aus Tansania besuchte II. Landessynode der Nordkirche

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Andrew Gulle (l.), überbrachte den Synodalen seinen Dank. Pastor Rolf Martin aus Lübeck übersetzte
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Andrew Gulle (l.), überbrachte den Synodalen seinen Dank. Pastor Rolf Martin aus Lübeck übersetzte© Maren Warnecke, Nordkirche

17. November 2018 von Claudia Ebeling und Maren Warnecke

Lübeck-Travemünde. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Andrew Gulle, besuchte heute (17. November) die Tagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Andrew Gulle ist Leitender Bischof der East of Lake Victoria Diözese, einer von 22 Diözesen der mit rund 6,3 Millionen Mitgliedern zweitgrößten lutherischen Kirche der Welt.

In seinem Grußwort an die Synodalen der Nordkirche sagte Bischof Gulle: „In Tansania sind wir immer noch ein Missionsgebiet für die Lutherische Kirche. Doch unsere Kirche wächst. Wir danken der Nordkirche und dem Zentrum für Mission und Ökumene dafür, dass sie uns unterstützen. Ich bete dafür, dass Gott uns alle weiter mit seinen Gaben ausstattet, um das Evangelium verbreiten zu können. Gott segne Sie und diese Synode.“

Präses Ulrike Hillmann begrüßte den Gast aus der tansanischen Partnerkirche im Namen der Landessynode: „Ökumenische Gäste sind für unsere Synodentagungen sehr wichtig, denn nur, wenn wir miteinander unser kirchliches Leben teilen und uns über gemeinsame Themen unserer Kirchen austauschen, vertiefen wir unsere Partnerschaften. Für unsere kommende Sitzungsperiode wünsche ich mir, häufig Gäste aus unseren Partnerkirchen begrüßen zu können.“

Landesbischof Gerhard Ulrich hob während der Begegnung mit seinem tansanischen Amtsbruder hervor: „Unsere Partnerschaft mit der lutherischen Kirche in Tansania ist eine wichtige und lebendige Bereicherung unseres ökumenischen Profils und unserer Verankerung in der weltweiten Kirche. Mehrfach durfte ich bei meinen Besuchen eine der Zukunft zugewandte und sich aktuellen Herausforderungen aktiv stellende Kirche erleben.“

Hintergrund:

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania ist seit mehr als 40 Jahren mit der heutigen Nordkirche partnerschaftlich verbunden. Die Beziehungen reichen zurück bis 1911, als Missionare der Breklumer Missionsgesellschaft in das damalige Deutsch-Ostafrika entsandt wurden. Derzeit arbeiten in der East of Lake Victoria Diözese zwei ökumenische Mitarbeitende aus der Nordkirche: Dr. Anne-Christina Achterberg, Juristin für Land- und Wasserrecht, fördert hier nachhaltige und sozial partizipative Landwirtschaft, entwickelt lokales Fundraising und fairen Tourismus. Artus Achterberg behandelt als Psychotherapeut Menschen, die von Gewalt traumatisiert sind, bildet kirchliche Mitarbeitende in Seelsorge fort und unterstützt die Diözese beim Aufbau von geschützten Orten für besonders bedrohte Menschen.

Die Partnerschaft mit der lutherischen Kirche in Tansania gehört zu den mehr als 20 weltweiten Beziehungen der Nordkirche. In dem ostafrikanischen Land leben 140 Ethnien; je 40 Prozent der Einwohner sind Christen und Muslime. Etwa 150 Gemeinden und Kirchenkreise in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern pflegen eine Partnerschaften dort. Mit der East of Lake Victoria Diözese ist die Luther-Melanchthon-Kirchengemeinde in Lübeck verbunden. Zwei Pastoren der Nordkirche sind in Ausbildungs- und diakonischen Einrichtungen der ELCT tätig, außerdem jedes Jahr vier bis fünf von der Nordkirche entsandte Jugendliche über die Freiwilligenprogramme des Zentrums für Mission und Ökumene in Projekten.

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