Unter der Weite des göttlichen Himmels sind alle willkommen

Bischof Jeremias predigt im Himmelfahrtsgottesdienst in Gültz

Bischof Tilman Jeremias
Bischof Tilman Jeremias © Marcelo Hernandez, Nordkirche

21. Mai 2020 von Annette Klinkhardt

Über eine seiner „liebsten Bibelstellen“ predigte Bischof Tilman Jeremias im Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt in Gültz (Kirchengemeinde Altenhagen-Gültz in der Propstei Demmin). Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) sprach über „das Vermächtnis“ Jesu an seine Jünger in den sogenannten Abschiedsreden im Johannesevangelium:

„Vor seinem Leidensweg betet Jesus zu seinem himmlischen Vater. Er legt ihm diejenigen ans Herz, die ihm gefolgt sind und die er bald verlassen wird. Sein wichtigstes Anliegen: Dass seine Nachfolgerinnen und Nachfolger eins sein mögen.“

Somit sei die Einheit der Christen „nicht irgendein Aspekt der Kirche“, so der Bischof. „Es ist der letzte Wunsch Jesu vor seinem Sterben. Jesus ist überzeugt: Wo das so ist, wo Christinnen und Christen eins sind in der Liebe Gottes, da fühlen sich neue Leute angesprochen und kommen dazu.“ Das gelte allerdings auch im Umkehrschluss: „Uneinigkeit auf allen Ebenen der Kirche wirkt nicht gerade als Einladung zum Glauben.“

Einheit bedeutet nicht Gleichförmigkeit

Der Bischof hob hervor, dass „Einssein“, also eine Einigkeit und Einheit unter Christinnen und Christen, niemals gleichzusetzen sei mit „Gleichheit“. „Von Anfang an ist die Kirche und ist die Gemeinde ein bunter Mix. Alt und Jung, Reich und Arm, Überzeugte und Zweifelnde, Progressive und Konservative. Unsere Kirche ist kein Verein und keine Partei, hier haben alle Platz. Jesus betet nie und nimmer darum, dass wir etwa alle gleich sein sollen. Im Gegenteil. Die Kirchengeschichte, die ja im Neuen Testament losgeht, ist voll von Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten. Unter der Weite des göttlichen Himmels sind alle willkommen.“

Was in der Theorie schön klinge, bedeute in der Praxis allerdings oft ein hartes Stück Arbeit verbunden mit „einer himmlischen Weite des Herzens“. Bischof Jeremias:Ich verhehle nicht, dass es so manche Menschen in unserer Kirche gibt, die auch mir Mühe machen, mit denen es mir nicht leicht fällt, auf eine Ebene zu kommen. Und nicht so selten hinterlassen heftige Diskussionen auch schon mal gehörige Bauchschmerzen bei mir. Aber es ist erstaunlich: Wenn ich dann mit genau diesen Leuten im Kreis sitze, wir singen und beten zusammen, lesen die Bibel und tauschen uns aus, da wird so mancher Streitpunkt kleiner und unwichtiger.“

25 Dörfer und elf Kirchen gehören zu der Kirchengemeinde

Gemeinsam mit dem Bischof gestalteten den Gottesdienst Georg Hildebrandt, Pastor der Kirchengemeinde Altenhagen-Gültz, Jochen Lewitz an der Orgel sowie seine Frau Solvigh von Guenther, eine professionelle Sängerin, die zwei Maienlieder sang. Aufgrund der aktuellen Schutzmaßnahmen ist Gemeindegesang derzeit in Kirchen nicht möglich. Auch auf die traditionelle Kaffeetafel mit Frühschoppen im Freien nach dem Himmelfahrtsgottesdienst musste diesmal verzichtet werden.

Zur Kichengemeinde Altenhagen-Gültz gehören 25 Dörfer mit elf Kirchen.

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