Bischof Magaard eröffnet Reformations-Projekt „Artist in Parish“
22. Mai 2016
Husum. Mit einem festlichen Gottesdienst wurde heute (22. Mai) in der St. Marienkirche in Husum das Kunst-Gemeinde-Projekt „Artist in Parish“ eröffnet. Dazu waren die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie Mitglieder der teilnehmenden Kirchengemeinden aus der gesamten Nordkirche an die Westküste gekommen.
„Wo Kunst auf Kirche trifft, begegnen sich Kreation und Tradition – mit unbekannten Folgen“, sagte Dr. Daniel Mourkojannis, Leiter der Arbeitsstelle für das Reformationsjubiläum 2017 in der Nordkirche.
Insgesamt neun Künstlerinnen und Künstler werden rund vier Wochen lang in einer Kirchengemeinde leben. In dieser Zeit arbeiten Künstler und Gemeinden gemeinsam zum Magnifikat (Lukas 1, 46-55), denn „in der konkreten Auseinandersetzung mit diesem Text kann sich eine große gedankliche Freiheit entfalten, aus der heraus eine künstlerische Umsetzung in alle Richtungen möglich wird“, erklärt Mourkojannis. Daraus könnten sich ökumenische, soziale und gesellschaftliche Diskurse entwickeln.
Dank an Künstler und Organisatoren
„Ich freue mich, dass bei ‚Artist in Parish‘ die Künstlerinnen und Künstler und die Menschen in den Gemeinden im intensiven Austausch miteinander sein werden“, sagte Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst. „Sie werden einander befragen, vielleicht irritieren, vielleicht inspirieren. Sie machen sich miteinander auf die Suche nach dem, was der Glaube, was das Lob Gottes bedeutet.“ Er dankte den Künstlerinnen und Künstlern und allen Engagierten aus den Kirchengemeinden, die sich auf das Wagnis dieses Projekts im Rahmen des Reformationsjubiläums eingelassen haben. Sein Dank galt auch jenen, die von Seiten der Reformationsarbeitsstelle oder als Mittler zwischen Kunst und Kirche „mit Zeit, Gedanken und viel Arbeit dafür sorgen, dass dieses Projekt umgesetzt werden kann.“ Das Ergebnis könne nicht geplant werden. Es bleibe offen und überraschend.
Bischof Magaard: „Gott sucht und findet uns“
Auf den Sonntag Trinitatis eingehend erklärte Gothart Magaard, das Geheimnis der Trinität Gottes liege darin, dass Gott sich als wandelbar erweise und sich doch treu bleibe. Vielleicht sei es das tiefe Geheimnis der Trinität, „dass wir es mit einem Gott zu tun haben, der immer wieder uns Menschen sucht und findet.“ Er sei der Gott, der jeden einzelnen Menschen sehe und dessen Markenzeichen die Aufmerksamkeit für das Unscheinbare sei. „Insofern muss sich auch bei diesem Projekt niemand verbiegen: es kommt nicht darauf an, dass die Ergebnisse möglichst spektakulär sind. Sondern auf die Ernsthaftigkeit, mit der wir uns einander aussetzen – die Künstlerinnen und Künstler, die Kirchengemeinden, der Glaube, das Wort.“
Hintergrund
Die Idee „Artist in Parish“ stammt vom 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2013 in Hamburg. Zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 hat die Nordkirche sich zu einer Neuauflage entschlossen. Neun Künstlerinnen und Künstler leben und arbeiten für zwei bis vier Wochen in einer Kirchengemeinde. In jedem Sprengel der Nordkirche sind es drei. Die einzelnen Projekte werden in einem gemeinsamen Katalog dokumentiert, der Pfingsten 2017 erhältlich sein wird.
Im Sprengel Schleswig und Holstein nehmen Gemeinden auf der Insel Föhr sowie aus Husum und Bordesholm teil. Künstlerinnen und Künstler aus Bramstedt und Friedrichstadt, Kiel und Rendsburg werden in Hamburg und Pommern arbeiten.
Im Sprengel Mecklenburg und Pommern nehmen die Gemeinden Gadebusch, Mölln (Mecklenburg) und Semlow-Eixen teil, Künstlerinnen und Künstler aus Klein Görnow arbeiten auf Föhr.
In Hamburg sind die Gemeinden Altengamme, Hamburg-Bahrenfeld und Hamburg-St. Jakobi dabei. Weitere Künstlerinnen und Künstler kommen aus Schwäbisch-Gmünd, Buxtehude und Satteldorf. Zeiträume und Ansprechpartner finden Sie auf www.reformation-im-norden.de