Jugendliche feiern Buß- und Bettagsgottesdienst

Bischof Magaard: „Im Gebet zu Gott gewinnen wir Zuversicht und Mut“

Mit viel Musik und szenischen Darbietungen wurde der Jugendgottesdienst am Buß- und Bettag im Schleswiger Dom gefeiert
Mit viel Musik und szenischen Darbietungen wurde der Jugendgottesdienst am Buß- und Bettag im Schleswiger Dom gefeiert© Marie-Elisabeth Most-Werbeck

18. November 2015 von

Schleswig. Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus Schleswiger Schulen haben heute (18. November) im St. Petri-Dom einen Buß- und Bettagsgottesdienst gefeiert.

 

Zum Thema „SelbstBewusstSein“ hatten Jugendliche der Lornsen- und der Domschule den Gottesdienst im Rahmen eines Schulprojekts über mehrere Wochen gemeinsam mit Religionslehrerinnen und -lehrern vorbereitet. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hielt die Predigt.

„Selbst Bewusst Sein – das ist ein spannendes Thema“, so Bischof Gothart Magaard, „in eurem Alter allemal. Aber ich kann euch versichern, das Thema bleibt aktuell, ein Leben lang.“ Es sei ein stetes Ringen um die Fragen: Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie sehen mich die anderen? Was macht mich aus?

Der Blick in den Spiegel zog sich symbolisch durch den ganzen Gottesdienst: „Blicken wir in den Spiegel, so melden sich unterschiedliche Stimmen in uns. Es sind Stimmen die stärken, andere wiederum verunsichern. Wenn wir uns in dieser Vielfalt orientieren wollen, dann braucht es dafür eine Ordnung der verschiedenen Stimmen in uns“, erklärte der Bischof. „Dann braucht es ein Nachdenken, ein Gespräch, ein Gegenüber.“

Der Glaube an Gott könne da eine Richtung geben. Der Beter des Psalms suche im Gebet nach Orientierung, nach dem rechten Weg. Solch ein Gebet, erklärte der Bischof, könne entscheidend sein, wenn eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen getroffen werden müsse. Oder auch „wenn ihr Stellung beziehen müsst zu der Frage: Wollen wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, die Flüchtlinge willkommen heißt?“. Das Gebot der Nächstenliebe gelte für alle Menschen, und gerade für die, die alle Lebensperspektive verloren und Terror, Krieg, Hunger und Verfolgung erlebt haben.

Nach den mörderischen Anschlägen von Paris sei es wichtig, dass nicht die Angst die Oberhand gewinne. „Viele Menschen suchen die Kirchräume auf, um zu beten und ihre Sorgen und Ängste vor Gott zu tragen und um sich segnen und ermutigen zu lassen“, sagte Magaard. „Am heutigen Buß- und Bettag wird uns bewusst, wie sehr wir in dieser Welt miteinander verbunden sind.“ Bischof Magaard forderte die Jugendlichen auf, „selbstbewusst mit euren Fähigkeiten Verantwortung zu übernehmen, für euch selbst, für andere und für unsere freiheitliche Gesellschaft“.

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